Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Ysander, Vanion und Stella auf dem Weg nach Caldrien

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Sandra:
Eigentlich dachte Stella, sie würde nun im Winter mehr Zeit in der Akademie verbringen, als in den letzten Monaten.... Und doch stand sie wieder in ihrem Zimmer und packte.
Ysander hatte sie vor einigen Tagen gefragt, ob sie ihn auf seiner Reise nach Caldrien begleiten würde und gerne hatte sie eingewilligt - und das trotz der letzten Ereignisse bei denen sie nur knapp entkommen war.
Doch das Vertrauen, das er ihr entgegenbrachte freute sie und sie wollte ihm damit gerecht werden. Und sie hatte den Eindruck, dass er vieles wusste - bestimmt hat er viel interessantes zu erzählen und so manches, was sie lernen konnte.

Sie warf einen letzten prüfenden Blick auf die rausgelegten Sachen - es schien alles da zu sein. Um ihre Studien der Magie nicht zu vernachlässigen, lagen neben den üblichen Dingen auch einige Bücher bereit, die sie nun zusammen mit den anderen Dingen in ihre Taschen packte.

Dann machte sie sich auf den Weg zu Ysanders Gästezimmer und klopfte an.
"Herein." klang es von der anderen Seite der Tür.
Als sie eintrat, begrüßte sie ihn mit bester Laune. "Hey Ysander! Wollen wir langsam aufbrechen? Vanion dürfte uns bald erwarten."

Vanion:
Ungeduldig stand Vanion an Fanadas Toren. Sein Fuß wippte auf und ab, während er sich, in der Kälte fröstelnd, nochmal davon überzeugte, alles eingepackt zu haben. Er führte zwei Pferde am Zügel: sein eigenes, zum Reiten, und ein kleines, aber kräftiges Packpferd. Nun öffnete er die Satteltaschen: dicke Decken, Feuerstein und Zunder, gute, getrocknete Fleischstreifen, ein ganzer Laib Käse (in der Kälte würde der schon nicht schnell verderben..) und viel hartes, trockenes Brot. Auch andere Sachen (wie zum Beispiel einen ledernen Wasserschlauch) hatte er mitgenommen, alles in der Hoffnung, eine Reise im Winter nach Caldrien unbeschadet überstehen zu können.
Wo bleiben sie denn?
In diesem Gasthaus vor Fanada, wo Vanion überraschend auf Ysander und noch so einige andere Freunde getroffen war, hatte sich so manche aufschlussreiche Unterhaltung ergeben. Schlussendlich hatte er sich mit dem Elja-Prediger auf heute geeinigt, um die gemeinsame Reise zu beginnen. Der Knappe warf einen prüfenden Blick in den Himmel, aber die graue, eintönige Wolkendecke verriet nicht allzuviel über den Stand der Sonne.
Er begann, seine Kleidung zu überprüfen. Ein guter, breiter Ledergürtel hielt sein Kurzschwert und sein Messer fest an seiner Hüfte, die schwere Bardike hatte er an den Sattel des Packpferdes gehängt. Auf dem Rücken trug er seinen tropfenförmigen, kleinen Schild, der Helm baumelte von seinem Sattel herab.

Genervt rückte Vanion die Panzerplatten seiner Brigantine zurecht, die er über seinem Gambeson trug. Das letzte Mal hatte er die Brigantine vor Engonia getragen, und es schien fast, als ob das Ding seitdem nicht repariert worden war. Jedenfalls drückte am Rücken eine der Platten in seinen Rücken.

Die Beine des Knappen waren ungeschützt, jedoch von einer dicken braunen Wollhose warmgehalten, und um seine Schultern lag ein grüner Umhang. Dazu noch die Filzmütze auf dem Kopf - er war soweit.

Charisturcear:
Ysander zurrte den Riemen an seinem Rucksack zu und warf noch einmal einen Blick aus dem Fenster hinunter in den Hof. Im Gegensatz zu den letzten Wochen hatte er heute wieder Teile seiner Rüstung angelegt, und den Wappenrock über geworfen. Plattenhandschuhe und Helm blieben allerdings vorerst im Gepäck, Schutzwirkung hin oder her, Ysander bevorzugte eine gewisse Bewegungsfreiheit, grade beim Reiten und er schätzte die Straße vorerst nicht als derart gefährlich ein.
Sein Blick ging immer noch in den Hof, als es an der Tür klopfte. Nach einem kurzen "Herein.", während dem er schon zum Bett trat und nach seinem Rucksack griff, trat Stella in das Gästequartier, was ihm unwillkürlich ein Lächeln entlockte. Er freute sich auf die gemeinsame Reise mit der jungen Magierin, die seine Neugier, sein Interesse für Studien und das Sammeln von Wissen teilte und deren Freundschaft er im Wald von Arden schätzen gelernt hatte, nach Norden. Auf ihre Frage hin nickte er und schulterte den Rucksack. "Hallo Stella. Stimmt,  wir sind etwas spät dran. Aber dafür habe ich bereits dafür gesorgt, dass unsere Pferde gesattelt im Hof auf uns warten." Mit diesen Worten trat er auf den Gang hinaus und schloss die Tür hinter sich. "Ich hoffe, das war in Ordnung?"  Er wusste, das einige Menschen etwas eigen bezüglich ihrer Pferde sein konnten.

Sandra:
Erst nachdem sie Ysander begrüßt hatte und ihr Blick aktiv auf den Priester fiel stutzte Stella - sie hatte Ysander bisher nie in Rüstung gesehen. In diesem Moment stand sie aber auch schon halb wieder auf dem Flur, da Ysander dabei war den Raum zu verlassen.
"Ähh....was?....Gesattelt...? Äh.....OK...." Sie hatte nur mit halbem Ohr zugehört.
"Ähm...Du trägst Rüstung?" platzte es aus ihr hervor.
Sie wäre nie auf die Idee gekommen, sich Ysander in Rüstung vorzustellen. In ihren Gedanken hatte das nicht gepasst - aber jetzt wo sie ihn sah, wirkte es doch ebenso passend wie seine Gewänder.

Charisturcear:
"Öhm... Ja?" Ysander blickte kurz an sich herab. Das Tragen von Gambeson, Schultern, Lenden- und Oberschenkelschutz sowie Arm- und Beinschienen war ihm über die Jahre so in Fleisch und Blut übergegangen, dass er sie sich oft gar nicht bewusst machte. Erst nach kurzer Überlegung viel ihm auf, das Stella ihn tatsächlich wohl noch nie in Rüstung gesehen hatte. Etwas verspätet antwortete er: "Tatsächlich außerhalb von Städten, Klöstern und Akademien sogar relativ häufig."
Während sie zusammen zügigen Schrittes dem Hof entgegen strebten, hohlte er etwas weiter aus: "Mein Orden hat sich unter anderem ja das Schützen von sowohl Wissen als auch den Menschen auf die Fahnen geschrieben und dafür greifen wir auch zur Waffe. Auch wenn es bei uns auch jene gibt, die den friedlichen Forschungen und Studien den Vorzug geben, so gehört das erlernen eines Waffenhandwerks bei uns zur grundlegenden Ausbildung bereits vor der ersten Weihe." Er unterbrach sich für einen Augenblick, um die Pforte auf den Innenhof zu öffnen und Stella mit einer höflichen Handbewegung aufzufordern, hindurch zu treten. "In welchem Maße wir uns nach der Weihe dem Kampf verschreiben, ist eine Sache zwischen uns und unserer Göttin. Die Ausrüstung folgt da dem Bedarf. Ich habe immer versucht, beide Aspekte, 'Gelehrsamkeit' und 'Kämpfertum' möglichst ausgeglichen zu betreiben. Ich behaupte auch mal, ein ganz passabler Schwertkämpfer zu sein. Aber zugegeben ist meine Offensive weit besser als meine Defensive. Deshalb habe ich auch begonnen, schwerere Rüstung zu tragen. Und das habe ich bis heute selten bereut."

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