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Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung

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Jeremias:
Moin,

angeregt durch einen Kommentar im DF-Forum wollte ich mal fragen, wie ihr das Thema "Magische oder mundane Heilung" so seht.

Ich bin persönlich nicht so interessiert an Heilungszeiten. Im Lazarett rumliegen hat mir noch nie viel gegeben. Auf der anderen Seite finde ich das Spiel, was Heiler auf dem Feld und direkt daneben betreiben, ganz cool. Deswegen bemühe ich mich, mit Damian lieber andere Heiler zu unterstützen (verbundene Wunden magisch zu heilen). Auch um den mundanen Heilern nicht ihr Spiel zu zerlegen.
Im Heilerspiel an sich wird mir zuviel Wert auf moderne hygienische Massnahmen und modern gedachtes internistisches Wissen gelegt. Chirugisch gesehen gab es hochgradig kompetente Ärzte bereits sehr früh (Entfernung von Nierensteinen bei den Römern!), aber was im LARP z.T. von Krankheiten u.ä. verstanden wird, ist echt hammer.

Wie seht ihr das so? Lieber Magier, denn das geht flott? Lieber Heiler, weil das wird ordentlich gemacht? Scheucht ihr Magier mit den Worten "Stümper, noch nichtmal X gemacht!" weg? Lieber die bereits fünfmal erfolgreich genutzte, gesalbte Bandage oder mind. abgekochtes Besteck?

Vanion:
Das sind viele Fragen - ich versuche, systematisch vorzugehen.

Dauer der Heilung:

Wenn ich im Kampf Verletzungen davongetragen habe und OT erschöpft bin, dann kann mir die Heilung gar nicht lange genug dauern, erst Recht, wenn der Kampf vorbei ist.
Wenn der Kampf weitergeht, während ich verletzt am Boden liege - naja, eine schöne Heilung macht mir und dem Heiler Spaß, da werd ich nichts unterbrechen. Ein schnellles "Mullumullu", mit einer Ansage "bleib 2 Minuten liegen dann geht's wieder" find ich nicht so toll. Sprich: Bei einer Verletzung rausgenommen zu werden, kurz versorgt zu werden und dann 5 Minuten zu warten, ohne Spiel, ist doof. 20 Minuten versorgt zu werden wiederum ist super, egal ob nun mundan oder magisch.
Eine solche Situation ohne Spiel zu haben, nutze ich, indem ich zu anderen Verletzten gehe, um zu helfen, so gut es geht (mundan und dilettantisch).

Heilungszelte/Lazarette:

Sind für mich als Nicht-Heiler uninteressant. Das Spiel, das sich darin entwickeln kann, ist aber für die Heiler gewiss spannend und spaßig, also hab ich kein Problem damit, mich hineinlegen zu lassen und Spielinhalt für andere zu sein. Wieder gilt aber: wenn da dann über längere Zeit nichts ist, also auch keine Unterhaltungen oä., dann leide ich lieber bei Freunden statt im Lazarett.

Heilerspiel an sich:

Puh.. da hab ich mir noch nie Gedanken drüber gemacht, ich bin wahrscheinlich selber daran gewöhnt, eine Wunde zu desinfizieren und dann zu versorgen usw. Allerdings stört mich das nicht. Eine Desinfektion mit Wasser (oder Wein  ::)) verhindert kein nachfolgendes Spiel, am nächsten Contag kann der Charakter durchaus nochmal zu einem Heiler seiner (OT-)Wahl gehen und sich über schrecklich juckende und nässende Wunden beschweren. Da ist der Fantasie keine Grenze gesetzt, glaube ich - kann man sogar unter Opferregel einsortieren, oder?

Mundan vs. Magisch:

Es gibt wunderschönes Spiel bei beidem, es gibt auch Deppen bei beidem. Nach einem Kampf wäre mir persönlich eine mundane Heilung lieber, magische Vorgänge sind Ausnahmen wie dem Wald von Arden vorbehalten ;), man erinnert sich daran. Das hat aber auch damit zu tun, dass ich ein Spieler bin, der inflationären Magiegebrauch nicht mag, und der auch kein Freund von "Göttererscheinungen" oä. ist. Mundane Heilung hat aber oft den Nachteil, dass das Versorgen einer "schlimmen Bauchwunde" über Gambeson, Rüstung etc. stattfindet, weil das Ausziehen derselben zahlreiche Risiken birgt: Temperatur (im Winter), OT-Rausnehmen des Spielers aus dem Spiel (aufrödeln, abrödeln..), unangenehme Vorgänge beim eigentlichen Ausziehen ("Oh scheiße, man sieht meine labbrige Boxershorts", oder der Extremfall "Alter, ich bin eine Frau, lass das mal!") - kurz gesagt, eine realistische, lange und ausdauernde mundane Heilung erfordert schon irgendwo Absprache, Requisiten, Vorbereitung etc., und kann auf Tageslarpis nicht wirklich oft stattfinden (ohne alle aufzuhalten) und stößt damit an die Grenzen der Spielrealität.

Varim:
Grundsätzlich finde ich (aus Kämpfersicht) magische Heilung viel geiler, weil man anschließend viel schneller auf dem Damm ist.
Meine persönliche Quote Magier:Heiler bei Verletzungen dürfte bei etwa 1:10 liegen.
Insofern kommen sich die "Berufsstände" (nach meinem Empfinden) nicht allzu sehr ins Gehege.
Und die "Sofort-Heilung" kommt nicht allzu oft zum Einsatz.

--- Zitat ---Im Lazarett rumliegen hat mir noch nie viel gegeben.
--- Ende Zitat ---
Das gibt wohl Keinem was. Ist aber aus meiner Sicht notwendig.
Hab´ schon Endschlachten verpasst, weil ich in den Scharmützeln davor "verletzt" wurde.
Kenne genug Larper die sagen, da dürfe man dann wieder dabei sein.
Ich finde das inkonsequent und schön egoistisch, denn bei ´ner richtigen Verletzung kann ich mir das auch nicht aussuchen.
Tja, wenn Alle konsequent wären gäbe es entweder keine Endschlachten mehr oder (mein Wunsch) Kampf und Waffen würden als gefährlich angesehen, und nicht jeder Honk würde sinnlos sein fehlendes Selbstbewußtsein mit WoW-Mentalität (Waffen-Fuchteln und Unbesiegbarkeit) kompensieren.
Respekt (vor den Dingen und/oder Umständen) ist da das Zauberwort.
Aber es ist im Larp ja nix besonderes, daß es zu jedem Thema dutzende Meinungen gibt.

WOMIT ich geheilt werde (sauber - dreckig) ist mir wurscht.
Wäre es auch bis zu ´nem gewissen Punkt, wenn ich wirklich verletzt wäre.
Mir geht´s dann nämlich nicht so gut.
Ich will dann nur, dass es besser wird.
Wer sich beim Heiler/Magier beschwert, dem scheint es jedenfalls ganz gut zu gehen, weil er sich um solche Nebensächlichkeiten kümmern kann.
Den würde ICH als geheilt entlassen.
"Der Nächste bitte ..." :brutal55vp0:

Leif Svensson:
Ich stimme Lukas und Varim da in allen Punkten vollkommen zu.

Wenn ich die Endschlacht verpasse, weil ich im Lazarett liege und da geiles Spiel bekomme und geben kann, dann ist mir doch eine popelige Endschlacht egal.
Wenn ich diese Endschlacht jedoch verpasse, weil ich im Lazarett liege und da aber nur rumliege und nichts passiert, is das natürlich doof. Jetzt zu sagen, mir gehe es kurz nach Verletzung XY wieder prima (weil ich ja kurz geheilt wurde und eigentlich noch Genesungszeit übrig habe und mir langweilig ist), find ich auch wiederum egoistisch, wie Varim bereits sagte. Ist dann halt so.
Werde ich dann aber nach Möglichkeit dem Heiler zum Ende der Con hin auch OT mitteilen, dass ich das doof/spielhemmend fand. Ich denke, dass es dahingehend wichtig ist, sowas zur Aussprache zu bringen. Sonst ändert sich ja nix. Vielleicht war das dem Heiler in dem Moment ja überhaupt nicht bewusst. ;)

Zur Heilung an sich:
Mir persönlich gefällt eine Heilung, bei der sich mir innerlich die Fußnägel aufrollen. Siehe dazu die wunderekligen Heilmethoden des englischen Baders im Film "Der Medicus". ;)

Meine acht Cent zum Thema. ;)

Jeremias:

--- Zitat von: Leif Svensson am 09. Apr 14, 14:20 ---Zur Heilung an sich:
Mir persönlich gefällt eine Heilung, bei der sich mir innerlich die Fußnägel aufrollen. Siehe dazu die wunderekligen Heilmethoden des englischen Baders im Film "Der Medicus". ;)

--- Ende Zitat ---

Ich war mit Jenny und meiner Schwester in Zülpich bei dieser Veranstaltung: http://www.stuttgart-tourist.de/suchen-buchen/e-aerzte-bader-barbiere-die-medizinische-ver-sorgung-vom-mittelalter-bis-zum-ende-des-alten-reichs
Grossartig in diesem Zusammenhang.

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