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Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung

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Gorix:
Ich persönlich heile nur in aller größter Not magisch. Meist dann auch im Hauruck verfahren. Ich wasche dann eine wunde nicht aus oder anderen schnickschnak. Ich gebe dann dem geheilten den guten Rat baldigst einen Heiler aufzusuchen wenn er nicht Wundbrand erleiden will.

Das mache ich alles damit die heiler Spiel mit den Patienten haben können. Schon mehr wie einmal kam von Jelena ein " Gorix was hast du da wieder gemacht" gebrüllt  :angel:

Ich finde Magische Heilung so wie sie genutzt wird zu mächtig.  Ich würde sie höchsten als Schönheitschirurgie nehmen damit  keine Narben zu sehen sind.

Kadegar:
Der Zauber Körper heilen war einer der ersten Zauber die ich mit Kade gelernt habe. Man kann mit minimalen Aufwand alle Lebenspunkte wieder heilen und weiter prügeln. Also nen echt kewler effektiver Zauber, YEAH!

Inzwischen sehe ich das was anders.

Grade als Magier muss man aufpassen, dass man durch die Vielzahl an einsetzbaren Zaubern nicht zur eierlegenden Wollmilchsau wird. Daher versuche ich wo es nur geht mich ums magische Heilen zu drücken. Da ich zum einen keinen spezialisiertem Charkonzept (also dem Heiler) sein bevorzugtes Spiel wegnehmen möchte, zum anderen ist meine Darstellung von magischer Heilung noch sehr unzufriedenstellend, gerade da man in dem Bereich schnell auf technische Spielereien zurückgreifen muss wo ich ebenfalls nicht der Freund von bin.

Lazarettspiel habe ich bisher eher selten schlechte Erfahrungen gemacht, in vielen Fällen nutze ich soetwas dann auchmal aus um einfach zu entspannen und die Augen was zu zumachen, da spiele ich dann auch die Dauer der Heilung gerne aus.

Jelena:
Ha! Mein Steckenpferd  ;)

Hab mir eure Kommentare alle durchgelesen und nun meine Gedanken dazu:

@Jeremias:

--- Zitat von: Jeremias am 09. Apr 14, 13:19 ---
Im Heilerspiel an sich wird mir zuviel Wert auf moderne hygienische Massnahmen und modern gedachtes internistisches Wissen gelegt. Chirugisch gesehen gab es hochgradig kompetente Ärzte bereits sehr früh (Entfernung von Nierensteinen bei den Römern!), aber was im LARP z.T. von Krankheiten u.ä. verstanden wird, ist echt hammer.

--- Ende Zitat ---

Auf den ersten Blick sieht das so aus und mir sind mehr als genug Spieler begegnet die mir was von Herzinsuffizienz erzählen wollten.
ABER, und hier kommt ein großes "Aber", hier vermischen sich ganz viele Dinge die im Spiel und von SL's einfach so tradiert werden ohne das sich jemand die Mühe macht das auseinanderzupflücken.
Zum einen steht ganz klar im DragonSys: keine Reinigung der Wunde = Wundbrand = negative Konsequenzen.
Daher glaube ich das die von dir empfundenen "modernen hygienischen Maßnahmen" zum großen Teil auf einer simplen Spielvoraussetzung beruhen die man als Neuling erst mal so aufnimmt und zum Teil auch schlicht beigebracht bekommt. Betreibt man das Heilerspiel dann richtig und nicht nur nebenbei greift man es auch gerne als Spielansatz auf, denn wer verzichtet schon gerne auf ein: "Haltet ihn fest, das wird brennen!"?
Zum anderen ist immer die Frage wie der Spieler/ die Spielerin ihren Heiler ausrichtet. Historisch angelegt? Und wenn ja, welche Epoche? An Romane ausgerichtet, also HdR/ Rad der Zeit/ Marion Zimmer Bradley/ Tamora Pierce/ Grimms Märchen/ usw. usw.?
Oder vielleicht ein Schuß Steampunk/ WoW/Schamanismus/ Voodoo?
All das beeinflußt immens die Art und Weise wie ein Heiler an solche Dinge herangeht.

Entgegen populärer Meinung war das Mittelalter ganz und gar nicht dreckig. Da war das Rokoko beudetend schlimmer und aus dieser Zeit stammt auch das uns in den Köpfen steckende Vorurteil "Baden tun nur die leichten Mädchen" was so übrigens auch nicht stimmt.
Natürlich hatten die Altvorderen keine Ahnung über Mikroorganismen, aber das eine dreckige Wunde schwärig wird haben die auch gesehen und das viele kranke Menschen auf engem Raum sich gegenseitig anstecken war ihnen auch klar.
Ich verweise auf die Schriften von Hildegard von Bingen und einschlägigen Benediktinern die nicht müde wurden zu betonen das es "schlechte Luft" gibt und Reinlichkeit direkt nach Gottesfurcht kommt.  ;)
Auf der anderen Seite standen Aberglaube und schlichtes Nicht-Wissen sowie von der Obrigkeit auch dumm gehalten werden, so dass eine Art Allgemeinwissen nicht vorausgesetzt werden kann. Auch hier geht es ganz klar um die Spielausrichtung die man bevorzugt und die Toleranz anderes Spiel zu akzeptieren.

Ähnlich verhält es sich mit dem "Krankheitsverständnis" an sich:
Auch wenn so Begriffe wie Blutdruck, Diabetes, Migräne und Schlaganfall erst in der Neuzeit aufkamen so haben die Ärzte früher (sofern sie nicht komplette Quacksalber waren) sehr genau beobachtet und Zusammenhänge erkannt. Damit meine ich Krankheiten wie Nierenversagen, Herzinfarkte, Gicht und Stoffwechselerkrankungen. Sie haben vielleicht nicht immer die richtigen Schlüsse gezogen und deswegen in unseren Augen abstruse Therapie hergeleitet aber das ändert nichts an der Tatsache, dass sie sehr genau erkannt das etwas nicht stimmte und den Menschen über kurz oder lang umbringen würde.
Infektionskrankheiten wie zB Pest/ Cholera/ Typhus/ Lepra usw. usw. sind ein Kapitel für sich aber auch hier war eine grundlegende Hygiene klar, sonst wäre man ja nie auf den Gedanken gekommen sie zu isolieren. Die Strafe Gottes ändert da auch nichts dran.

Was folgt daraus?
Als Heiler will man heilen. Sonst wird das Charakterkonzept ad absurdum geführt. Es hängt von jedem Spieler/ jeder Spielerin selber ab wie er/sie sein/ ihr Spielkonzept aufbaut und welche Dinge derjenige für sich selber ins Spiel aufbauen will oder eben nicht.
LARP im allgemeinen fördert in erster Linie chirurgisches Spiel auf dem Schlachtfeld, die wenigsten Charaktere sind außerhalb einer Akademie interessiert an Heilerspiel welches über blutige Operationen hinausgeht.

Lazarettspiel
Damit kenne ich mich aus Oo
Ich hab die ersten 3/4 der Engonienkampagne in Lazaretten verbracht. Das war zu viel und hat mir den Geschmack darauf ziemlich verleidet.
Folgende Probleme treten aus Heilersicht auf: es sind immer zu wenige Heiler da weil ja alle viel lieber kämpfen. Zu schlimmsten Zeiten hatten wir ein Verhältnis von 1:20!
Daraus folgt automatisch das die Spieler entweder elendig lange warten müssen bis sie dran sind oder aber das ausspielen schwer darunter leidet weil man sich selbst unter Druck setzt.
Ich habe in den letzten Jahren das ganze zu Spiel umgewandelt in dem ich triagiert habe, alle in Lebensrettenden-Maßnahmen-auf-dem-Schlachtfeld ausgebildet habe, einen ganzen Wurf an Lehrlingen hatte usw.
Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass ich mich in dem Bemühen den anderen schönes Spiel zu bieten so sehr unter Stress gesetzt habe das ich nach so einem Wochenende zerschlagener war als voher und das ganze mich zu sehr an meinen Job erinnerte.

Was also tun?
Keine Ahnung ehrlich gesagt. Aktuell gefällt mir unser Spiel mit dem kombinierten Heilungsansatz sehr gut: Ich flicke dramatisch Dinge zusammen und die Magier/ Kleriker sprechen ihren Segen drauf. Das ist super, es bringt Spiel für alle Beteiligten und der Zeitfaktor wird elegant gelöst.

Und in der Zwischenzeit träume ich von einem Seuchencon auf dem das gesamte Spiel in einem Lazarett statt findet...

Sandra:
hmmm nach dem Ganzen und DER Heilerin hier...^^

Da ich das Ganze ja noch nicht so lange mache, hab ich da nun jetzt noch nicht so viel Erfahrung, aber vielleicht trotzdem mal ein paar Gedanken dazu von mir.

Ich heile eigentlich auch nur in Notfällen magisch, zum einen weil ich den Heilern ihr Spiel nicht wegnehmen will und es auch nicht so ganz mein Spiel ist und ich auch sowohl weniger Ausrüstung als auch gute Umsetzung dafür habe (ob magisch oder mundan). Von aktuellen Magiepunkten mal ganz zu schweigen ;)


Wenn, dann brennt normal schon der Baum (Heiler alle beschäftigt, kaum noch Kämpfer übrig, ...) bzw. zur Nachversorgung einer vom Heiler versorgten Wunde zur Beschleunigung der Heilung und kosmetischer Natur. Wie Ingrid schrieb: die Kombination ist ganz praktisch. Die Heiler hatten ihr Spiel, der Kämpfer kann (wenn er will) schnell wieder einsatzfähig sein (oder eben auch nicht, wenn er das nicht möchte) und der Magier kann sich (ebenfalls wenn er möchte) da auch noch mehr oder weniger stark bei austoben.
Dennoch bemühe ich mich eigentlich darum, mich zumindest mal grundlegend drum gekümmert zu haben - oder ihm einen anschließenden Besuch beim Heiler nahegelegt.
Die Variante "bei dem Sprudeln sprech ich vielleicht lieber mal schnell ein "Blutung stillen" bevor er hier wegstirbt weil grade kein Heiler in Reichweite ist", bis ein Heiler sich drum kümmern kann gibt's natürlich auch noch...
Außerdem lass ich mir mit Stella zumindest grundlegend zeigen, was wie bei gängigen Verletzungen (mundan) zu tun ist, lass das aber normal wen anders machen^^

Mehr als das oder Lazarettspiel hatte ich bis jetzt noch nichts mit zu tun....ich denke wenn man entspechend verletzt wurde und die Heiler Spaß am Aufwand haben - warum nicht, dann können die auch ne ganze Weile an mir rumfuhrwerken. Schlichtes Rumsitzen, Liegen, warten ohne dass man sich dann doch bald mal kümmert mag allerdings glaub ich auch keiner^^

zum Thema "womit": ist mir grade auf dem Schlachtfeld auch erst mal relativ egal, zumindest würde ich mich nie beschweren (danke erstmal, dass du dich überhaupt um mich kümmerst). Bis jetzt war es allerdings auch bei mir nichts viel Aufwändigeres, was gemacht wurde (Der Mohnblumensaft zum Wunde nähen hat jedoch glaube ich schwer zur Erheiterung beigetragen - *mit Stuhl vor sich, auf den Knien rausrobb und in guter Position mit Blick aufs Kampfgeschehen, fast 2. Reihe aufbau* "Der hat gesagt, ich soll mich ruhig halten... Wenns denn sein muss. Aber hier seh ich wenigstens was... Ohhh, da vorn kommt was....warte, dem zeig ich's!" *umkipp*)
wenn es um die finale Versorgung geht, wäre ich aber schon erfreut, wenn es nicht das dreckige Brotmesser wäre ;)

Vanni:
Hmm.. ich (bzw Ninim) gehör ja zu der Gattung Heilmagier aber ich benutze Magie eigentlich nur wenn's dringend ist oder man mich explizit darum bittet. Bei Bewusstlosen die ziemlich zerschlagen aussehen geht dem mundanen Teil auch schon mal ein "damit-du-mir-nicht-wegstirbst"-Zauber vorraus. Ansonsten hantiere ich mit Wundtinkturen, Pinzette, Nadel etc, weil ich zu Charaktererschaffung für mich definiert habe dass man an meiner Akademie eben die Auffassung vertritt wer den Körper kompetent heilen möchte muss verstehen in was für ein komplexes System er da eingreift, ergo gehört eine mundane Ausbildung dazu.
Zum einen fand ich das logisch (ich glaube den groben Ansatz hatte ich damals aus "Gilde der schwarzen Magier"), zum anderen hat es mir geholfen über die Zeit in meinem (Magie)Spiel sicherer zu werden und ich bin nicht nutzlos wenn ich "leer" bin^^
Manchmal weigere ich mich auch jemanden magisch zu heilen, wenn er bereits ein paar Heilungen intus hat, mit dem Argument einje magische Beschleunigung der natürlichen Heilkräfte des Körpers eben anstrengend für diesen ist und man ja nicht im falschen Moment einen Schwindelanfall oder ähnliches riskieren möchte.

Wenn ich selber verletzt bin steh ich aber definitiv auf großes Theater.. Blut, Schmerz, fluchen - volle Dröhnung :D

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