Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Straße nach Goldbach-Sommer 265 n.J.

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Isabeau Lioncoeur:
Das Wetter war Mist.
entschied Isabeau für sich im stillen und warf einen argwöhnischen Blick auf die tiefhängenden Wolken die sich noch nicht so ganz entscheiden konnten ob sie sich verziehen oder doch abregnen sollten.
Sie durchquerten Tangara auf der Nord-Süd-Straße und würden in einigen Tagen die Grenze nach Hanekamp erreichen. Sie hatte zwar einen diplomatischen Pass der ihr und ihrem Tross ungehinderten Zugang versicherte, aber die Zöllner würden es sich nicht nehmen lassen sie so lange aufzuhalten bis eine Aufmerksamkeit in angemessener Höhe den Weg in ihre Taschen fand.
Letztes Mal hatten sie einen übereifrigen Jungspund gehabt, der darauf bestanden hatte ihre Kleidertruhe durchsuchen zu wollen.
Als er mit seinen dreckigen Pfoten die Brokatstoffe befingern wollte war Fleur puterrot im Gesicht geworden. Übrigens bis jetzt das einzige Mal, dass sie Mordlust in den Augen ihrer sonst so scheuen Leibmagd gesehen hatte.
Sie seufzte und setzte sich etwas bequemer zurecht. Zuerst mussten sie den Halt in Uld überstehen und das würde ihre Nerven bereits genug strapazieren.

Mel:
Uld
Lorainne lief ein Schauer über den Rücken. Diese Stadt verhiess nie etwas Gutes. Wie auch, so nah, wie sie am Wald von Arden lag.
Sobald sie Blanchefleur erreichten, würde sie sich ins Kloster zurückziehen.
Nur noch ein paar Wochen.
Bis dahin würde es niemand bemerken.
Blass hielt sie sich im Sattel und versuchte ihre Überlkeit zu bezwingen. Doch der Drang war übermachtig.
"Halt" krächzte sie, während sie sich aus dem Sattel schwang und panisch ins nächste Gebüsch sprintete.
Als sie wieder zum Vorschein kam, sah sie etwas rosiger aus. Sie spülte mit Wasser nach und trank dann in kleinen Schlucken. Den Vorwurfsvollen Blick in Richting der Person, die an ihrer Miesere Mitschld trug, verkniff sie sich. Stattdessen nickte sie zittrig und lächelte.
"Alors, allez."
Unter Isabeaus Blicken wagte niemand die Mär von einer Krankheit in Frage zu stellen. Und wenn doch der eine oder andere daran zu zweifeln wagte, wurde er recht schnell von Sophie zurecht gewiesen. Sie schien ihre Augen und Ohren überall zu haben.

Isabeau Lioncoeur:
Isabeau verzog mitfühlend das Gesicht:
"Bist du sicher das du dich nicht im Wagen hinlegen möchtest? Als ich mir vor einigen Jahren auf dem Weg nach Ahrnburg den Magen verdorben hatte bin ich die ganze Strecke so gereist."
Ihre Stimme war weder laut noch leise, sie wusste genau das ihren gespitzt waren und das sie sich noch sehr gut an die Episode damals erinnerten als sie fast daran gestorben wäre.

Lilac:
Halb aus Belustigung über Lorainnes Stolz, halb aus Mitleid schüttelte Fleur fast unmerklich den Kopf.
"Mamaaa, bekomme ich noch ein Stückchen Broo-hoot?", lenkte sie da Amelíe ab.
Das fast 5 Jahre alte Mädchen saß hoch zu Ross auf einem der braven Wagenpferde, währen Fleur neben ihr her ging. Die Kleine ritt geübt, ging völlig natürlich mit der Bewegung des Pferdes mit und hatte genügend Sicherheit, um sich beim Reiten immer mal wieder freihändig nach auffälligen Wegmerkmalen oder anderen interessanten Dingen umzudrehen und darauf zu zeigen. Selbt kurze Trabstrecken konnte sie inzwischen ohne fremde Hilfe aussitzen.
Fleur lächelte und antwortete: "Später, mein Herz, sonst möchte dein Schlachtross auch etwas und ich habe kein trockenes Brot bei mir."
"Oh, da hast du recht, Mama, Floric darf ja gar kein frisches Brot, das habe ich ganz vergessen!", plapperte Amelíe glücklich.
"Du erzählst ja wieder einen Quatsch! Das hast du überhaupt nicht vergessen!", lachte die Wäschemagd.
Das kleine Mädchen grinste spitzbübisch und Fleur musste wieder einmal den Kopf schütteln, als sie daran dachte, wie vernarrt ihre Tochter in die großen Vierbeiner war, mit denen sie selbst so wenig anzufangen wusste...

Mel:
Lorainne Wangen hatten wieder eine rosigere Farbe angenommen und sie schüttelte den Kopf.
"Non, das ist nicht nötig. Frische Luft ist das Beste."
Sie hatte kaum mit Übelkeit zu kampfen, nur bei bestimmten Gerüchen- oder wenn sie sich ekelte.

Als sie Amelies Plappern hörte, musste sie grinsen. Und prompt wurde ihr bewusst, wie sehr sie Leah vermisste. Ihr kleines Mündel hatte mittlerweile ein logisches verständnis von der Welt, dass sie immer wieder Staunen ließ und oftmals zum Lachen brachte.

"Ein herrliches Schlachtross hast du da, cherie. Et Voila, hartes Brot. Jetzt habt ihr beide was zu knabbern."
Ein kleiner Kanten fand den Weg in das Maul des Pferdes, ein anderes Stück den in die kleine Händen. Lorainne selbst knabberte acuh auf einem Stückchen rum, das dies die Übelkeit meist besiegte.

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