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Zimmer von Rikhard Kraftweber

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Rikhard Kraftweber:
"Oh, aber nicht doch. Ich erledige meine Aufgaben gewissenhaft und auf einem durchweg hohen Niveau, das ist doch wirklich kein Geheimnis. Rate, wer mich neulich gebeten hat, meine Notizen in Astronomie nutzen zu dürfen: Delwin. Ich habe natürlich abgelehnt, dieser Schmierfink soll gefälligst selbst aufpassen."

Rikhard musterte Runa etwas eingehender. Ihr Verhalten wunderte ihn: normalerweise stürzte sich sich beherzt in Diskussionen mit ihm, wenn es denn dazu kam, dass sie sich über etwas Fachbezogenes unterhielten. Doch diesmal schien sie gar nicht so interessiert an Wissenaustausch. Dafür sah sie sich um - aber auf eine Weise, die nicht gerade harmlos aussah. Als ihr Blick an einer Schublade seines Schreibtischs hängen blieb, runzelte Rikhard die Stirn.

"Du suchst etwas. Was könnte Runa Steinhauer in meinem Zimmer suchen?" Kalt sah er sie an.

Anders:
"Ich war noch nie länger in deinem Zimmer. Wir treffen uns sonst immer bei Magister Teldan. Ich kann eine gewisse Neugier nicht leugnen."
Runa wandte sich wieder Rikhard zu und sah ihn an. Um diesen vorgeschobenen Grund zu verstärken schob sie einen Teil der Wahrheit hinter her. "Außerdem mache ich mir immer noch etwas Sorgen. Du bist in letzter Zeit... stiller als sonst. Ich glaube nicht das es an den Mitschülern liegt, denn was du von ihnen hälst weiß ich und sie haben ihr Verhalten bisher nicht geändert. Ich habe eher das Gefühl das dich etwas anderes beschäftigt. Und ich wollte fragen ob du darüber reden möchtest."
Gedanklich lobte sich Runa für diese Formulierung. Sie war bei den Göttern kein Spezialist im Lügen, aber das was sie gesagt hatte stimmte zu großen Teilen. Fragend sah sie Rikhard an und wartete.
//Hoffentlich wird dieses Gespräch kein Desaster...//

Rikhard Kraftweber:
"Neugierde." Rikhard stand mit einem Ruck auf und trat zu seinem Schrank. Er öffnete die schwere Holztür und zog aus einem Regal eine Flasche Wein hervor. Ohne Runa zu beachten oder ihr etwas anzubieten, goss er sich einen Becher voll. Es war ein schöner Becher: poliertes Metall, mit feinen Applikationen und einem dunkelgelben, runden Stein in der Mitte.

Der Wein war exquisit. Die Flasche war Importware aus Caldrien, und auf den Marktplätzen Fanadas fand man einen solchen Tropfen nicht. Nein, dafür musste man in die teureren Läden in den Seitenstraßen gehen. Mit dem Becher in der Hand trat er wieder an den Schreibtisch heran, doch er blieb stehen und sah auf Runa herab.

"Was soll mich schon beschäftigen?" Die Lüge ging nicht leicht über seine Lippen. "Ich bin ein vielbeschäftigter Mann, ja, in der Tat, das bin ich tatsächlich." Doch abseits seiner Studien unternahm Rikhard, abgesehen von gelegentlichen, einsamen Ausflügen in die Stadt - nichts. "Ich bemühe mich, meine Studienziele zu erfüllen. Ich sitze als Gastschüler in mehreren Kursen des höheren Semesters, weil deren Thematiken bereits fortgeschrittener sind - ich hörte, man hat dir dasselbe angeboten. Und.. ja, ich bin eben beschäftigt."

Man merkte ihm deutlich an, dass Runa einen Nerv getroffen hatte.

Anders:
Als Runas Augen den Becher und den Wein sahen wurden sie groß. Das waren teure Stücke. Den Wein konnte sie war nicht genau identifizieren, aber auch ihn schätzte sie als teures Luxusgut ein. //So viel Silber... //
"Ja das stimmt, man hat mir das Angeboten, aber es ist viel Arbeit und Zeit die man investieren muss. Das ist ein sehr edler Becher. Du musst lange gespart haben um ihn zu bekommen. Feinste Silberarbeit. So etwas ist... sehr teuer! "
//Zumindest zu teuer für dich. Das dürfte ihm jetzt gerade auch auffallen. Sollte ich lieber aufhören?//
Sie musterte die Flasche nochmals und sah ihn an.
"Nun so viel beschäftigt kannst du nicht sein.", bohrte sie vorsichtig weiter. "Ich sehe dich kaum außerhalb deines Zimmers. Was ich verstehen kann, aber wie ich dich einschätze wärest du vermehrt unterwegs da du deinen Aufgaben gewissenhaft und gründlich nachkommst. Ich glaube dir das du viel tust aber... "

Rikhard Kraftweber:
"..aber?"

Sie kann's nicht wissen.

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