Die Gebiete in Caldrien > Tiefensee und Umgebung

Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.

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Noxius Armatura:
Garth war schon lange auf. Hatte er überhaupt geschlafen? Er wusste es nicht mal selbst. Der Magister hatte ihn letzte Nacht ziemlich lange aus dem eigenen Bewusstsein vertrieben und er hatte die Chance genutzt die Meditation im Geiste zu üben. Er musste ja schließlich irgendwie mit dem zweiten Mann im Kopf klar kommen und da war die Meditation wohl ein guter Anfang.
Der Magister hatte also die ganze Nacht wach verbracht und die Gegend ein wenig erkundet.. oder war er nur in der Taverne geblieben. Der Dreck an den Stiefeln besagte zumindest, dass er zeitweise durch Schlamm gelaufen war.

schlimmer als jeder Blackout vom Saufen
murmelte Garth zu sich selbst, als er erneut einen schluck des seiner Meinung nach zu wässrigen Kaffees trank.

Was er jedoch genau wusste war, dass sein Körper nun übermüdet war und er sich mit Kaffee über den Tag bringen musste. In Anbetracht der anstehenden Abbau-Arbeiten und des Wandermarsches wurde ihm flau im Magen.
Ich sollte etwas essen
Dachte er bei sich.
Das Gegacker der Hühner nahm er nur peripher zur Kenntnis, nachdem er die kleine Gestalt aus dem Stall huschen sah und für sich beschlossen hatte, dass ihn sein eigenes Frühstück mehr interessierte als das Hühnergegacker.
Er drückte sich von der Hauswand ab, wo er neben dem Eingang gelehnt hatte und schritt gemächlich durch die Tür um sich Frühstück und einen weiteren, den vierten, Kaffee zu besorgen
Es hat etwas Gutes, dass der Wirt nicht mehr hier ist
Dachte Garth zu sich
Freies Essen und Getränke

Svenja:
Svenjas erwachte panisch atmend. Die kalte Morgenluft zeigte ihren stoßweise hervorkommenden Atem deutlich. Ein Blick durch das Zelt zeigte ihr einen schlafenden Gorix. Gut so, denn er hat nach Gestern dringend Erholung nötig. Sie hatte so Angst gehabt ihn zu verlieren, dass sie darüber nachgedacht hatte ihm eigenmächtig zu folgen, wenn er ging. Doch das Band zwischen ihnen war stärker gewesen. Und sie hatte das Gefühl, jetzt sei es noch ein Stück fester geworden. Auch Stella gegenüber, die ihr mit anderen zusammen geholfen hatte, verspürte sie mittlerweile eine warme Zuneigung.
Vor der Zeit, als sie dem Rudel begegnet war hatte sie nie glauben können, dass ihr Menschen so viel bedeuten könnten. Anders als in ihrem Leben vorher.
Ysander war wohl bereits unterwegs zu Rebekka, ein Gang, um den sie ihn wahrlich nicht beneidete. Und Sasha? Wo war Sasha?
Ein Zittern ging durch ihren Körper, dass wohl der Kälte, der Erschöpfung und der Trauer geschuldet war. Von allem etwas. Mühsam zwang sie sich aufzustehen und ihre warme Wolltunika überzuwerfen.
Sie musste nachsehen, wo Sasha war und ob Eolan auch brav an Ort und Stelle geblieben war. Wydh und Mira wollten die Nachtwache übernehmen. Sie hoffte, dass die beiden das in dieser Nacht überhaupt gekonnt hatten.
Eolan. Wie Säure schmeckte dieser Name auf ihrer Zunge. Zugegeben er konnte nichts dafür und sie wollte es ihm auch garnicht wirklich übel nehmen. Aber die Trauer machte sie wütend. Sie wollte nicht diesen Eolan, wenn er einen anderen Körper hätte, von ihr aus! Aber nicht in Balerians Körper. Sie wollte das Leuchten ins Balerians Augen. Diese Gewissheit, dass man gemeinsam Pferde stehlen konnte. Diese Sanftheit mit der er abends am Feuer seine Lieder sang. Diese Freude die alles in ihm ausstrahlte. Und jetzt - war sein Körper das Seelengefäß eines Fremden. PARASIT!
Sie knurrte leise und musste dann unwillkürlich grinsen. Sie verbrachte wohl zuviel Zeit mit Sasha und Wydh, dass sie jetzt auch schon knurrte.
Beherzt trat sie aus dem Zelt und sah sich um. Stella saß unsicher neben Sasha am Feuer. Daneben stand Anders und versuchte sich mit irgendwas in den Händen an einem aufmunternden Lächeln. Ohje. Kein gutes Zeichen.
Das Zelt in dem Wydh, Mira und Ba... Eolan schliefen war noch zugezogen. Gut, dann erst Sasha.
Sie ging zum Feuer herüber und grüßte die drei Anwesenden.

"Guten Morgen." Sanft hob sie die Hand und berührte die Wolfselfe fast federleicht am Arm. Sie wusste, dieser Hauch einer Berührung würde reichen um Sasha zu zeigen, dass sie für sie da sein wollte.
Auch Stella und Anders bedachte sie mit einem freundlichen, aber unendlich müden Lächeln.

Vanion:
Vanion war früh wach gewesen. Im Gegensatz zu den anderen hatten die letzten Tage ihm nicht soviel abverlangt. Die Stille und Trauer, die über dem Lager der Helden lag, bedrückte ihn, doch er wollte sich nicht einmischen. Er verstand nicht, was mit Balerian geschehen war, und er vermisste den fröhlichen Magier mit dem ihm eigenen, verschmitzten Humor. Eolan war kalt wie Eis, verschlossen wie eine Mauer gewesen.

Von der Leiche eines Alamariten hatte er sich ein Schwert besorgt, und nachdem er es einige Male prüfend geschwungen hatte, hatte er das Lager verlassen. Die Inquisition mochte bekommen haben, was sie wollte, aber Vanion wollte sicher gehen - und so drehte er seine Runden um die Taverne.

Er wunderte sich, weshalb Balerians Verlust ihn nicht so tief traf, und stellte traurig fest, dass er abgestumpft war. Was über die Jahre, in denen er für La Follye gekämpft hatte, geschehen war, hatte sein Herz erhärten lassen, und so ließ er den Gedanken, dass Balerian tot sein könnte, gar nicht erst an sich heran.

Simon war auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod. Lorainnes Seele war zersprungen. Wassilij ist durch ein Portal in die Niederungen der Szivarshölle gesprungen. Und ein jeder von ihnen wurde gerettet!

Alamar würde nicht zulassen, dass Balerian starb, das hoffte Vanion inniglich.

Vanni:
Kia hatte noch lange mit Lyra, Kydora und Kaleb zusammengesessen und über Belanglosigkeiten geredet.
Und doch war sie früh wieder aufgewacht, sie wusste dass keiner von denen die hier gegen die Inquisition gekämpft hatten noch in der Lage war die Sicherheit des Lagers zu gewährleisten.
Leise hatte sie sich aus dem Zelt geschlichen und hatte einen Streifzug durch die naheliegenden Waldstücke begonnen, während sich um sie herum langsam der neue Tag  mit Leben füllte.
Ihre Gedanken schweiften zu Balerian. Sasha hatte gesagt, er hatte ihr bewusst seinen letzten Lebensfunken anvertraut und war gegangen. Das zeugte immerhin von einem starken Willen. Ein Wille der stark genug sein konnte um die Seele zusammenzuhalten, stark genug zurückzukehren. Nicht ohne Hilfe. Aber an Hilfsbereitschaft mangelte es unter Balerians Freunden und langjährigen Weggefährten nun wirklich nicht.
Und dieser Eolan?
Sie sagten, er sei neu. Ein unbeschriebenes Blatt, bereit all das was Leben bedeutete zu erfahren. Wenn er das wirklich war, wer von ihnen hätte das Recht ihm diese Erfahrungen zu verweigern? Wie könnte einer von ihnen über den Wert seines Lebens urteilen?
Wenn er irgendwann wieder gehen musste, gehen würde, dann würden seine Erfahrungen und seine Entscheidungen und die Erinnerungen die er hinterließ den Weg ebnen für seine Seele und sie sicher geleiten.

Sie schlug einen Bogen zum Lager zurück. Im Moment war von den Truppen der Inquisition nichts zu finden und ihr knurrte so langsam der Magen.
Auf dem Rückweg kam ihr Vanion entgegen, offenbar von ähnlicher Motivation geleitet wie sie heute morgen.
Sie nickte ihm kurz zu Alles ruhig hier draussen und beeilte sich dann zum Gasthaus zu kommen.

Ballessan:
Eolan drehte sich noch einmal auf der Lagerstätte herum. Bequemer wurde es nicht mehr. Die Geräusche von draußen sagten ihm, dass nun mehr Leute auf den Beinen waren. Die Gelegenheit mit Sasha allein zu sprechen hatte er verpasst. Er wusste selbst nicht warum er es wollte, aber er wusste, warum er gezögert hatte. Der Blick. Der Blick, den er am gestrigen Abend unzählige Male wahrgenommen hat. Trauer, verständnislosigkeit und bodenlose Verachtung. Zumindest reimte er es sich so zusammen. Gefühle zu deuten fiel ihm unglaublich schwer, fühlte er doch selbst sehr wenige von ihnen. Und wenn würde er es vermutlich gar nicht bemerken. Aber es war auf jeden Fall ein merkwürdige...r Eindruck auf so viel Ablehnung zu stoßen. Nicht, dass er es anders kannte, er war seit gestern Abend auf der Welt. Und sicher gewöhnt man sich mit der Zeit daran. Kurz dachte er an den Moment seines Erwachens zurück. Wir er einfach im Gras saß und nichts dachte. Die Luft atmen und das Gras riechen...irgendwie schön. Dann kamen langsam Balerians Erinnerungen. Verwirrend, auf die Erinnerungen jemand anderes zuzugreifen ohne nachempfinden zu können, was diese Gedanken waren. Vielleicht hörte das ja bald auf.
Genug gegrübelt! Das hatte er schon die ganze Nacht getan und interessanter oder hilfreicher wurde es nicht mehr. Er kam wohl nicht drum herum den anderen Gegenüberzutreten. Zumal ihn langsam ein starker Drang trieb, sich erleichtern zu gehen. Lästig diese Sache. Das sollte man anders lösen.
Er blickte zu den beiden Frauen, mit denen er das Zelt teilte. Sie wollten die Wache über ihn übernehmen. Vor Erschöpfung schon vor Stunden eingeschlafen. Kann man ihnen wohl nicht verdenken. Er ließ seinen Blick auf Mira ruhen. Nichts. So neutral und egal wie fast alles. Hm. Daneben Wydh. Irgendwie anders. Er hatte viel Zeit am Abend mit ihr verbracht und scheinbar schien er tatsächlich zu Emotionen in Bezug auf sie fähig zu sein. Was das genau bedeutete konnte er unmöglich sagen. Diese ganze Sachen mit Gefühlen und solchen Dingen war mehr als verwirrend. Am besten nicht darüber nachdenken.
Also auf. Draußen hatte sich wie erwartet schon eine Gruppe versammelt. Ja genau, jetzt fiel es ihm wieder ein! Eolan ging zu Lyra.
"Hallo. Ich habe eine Frage. Ich weiß von Balerians Erinnerungen viel, auch über die Elemente. Ich kenne Humus, aber in Bezug auf einen gewissen Kadegar, was ist eine Humusrotze? Ich verstehe das nicht."

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