Der Städtebund von Tangara > Ayd'Owl-Akademie
Zimmer von Runa
Anders:
Runa schüttelte leicht erstaunt den Kopf. "Es sieht ihm gar nicht ähnlich Dinge falsch zu verstehen. Ich hatte mich schon gewundert, dass er plötzlich reist anstatt direkt seine neuen Pflichten aufzugreifen." Runa nahm den Beutel entgegen und schüttete etwas von dem Inhalt in einen anderen kleineren Beutel. Diesen hängte sie in die Teekanne. "Ja er ist jetzt schon wieder etwas länger hier. Er stürzt sich in die Arbeit und vergisst darüber sogar arrogant zu sein. Ich hatte allerdings den eindruck, dass ihn irgend etwas verändert hat auf der Reise. Ist irgend etwas besonderes vorgefallen? Ich kann nicht genau sagen was es ist, dass ihn anders macht... es ist nur... naja so ein Gefühl."
Runa zuckte die Achseln. Dann musterte sie Kydora nochmals. "Aber dir scheint auch immer noch sehr viel im Kopf herum zu gehen. Möchtest du darüber reden?"
Kydora:
Sie erinnerte sich an den Abend. An den armen Mann, der sein Leben verlor, weil kein Heiler zugegen war. An Rikhard, für den eine solche Situation eine völlig neue Erfahrung darstellte. Daran wie sie den betrunkenen Rikhard auf einmal in den Armen gehalten hatte. Ob er sich überhaupt noch daran erinnern konnte? "Ich glaube Rikhard ist sonst einfach andere Tavernen gewohnt... Das ist alles."
Kydoras Blick glitt aus dem Fenster, dabei keinen bestimmten Punkt fixiert. "Ach mir geht einiges durch den Kopf, Runa." Es verging ein Moment ehe sie fortfuhr. "Ein sehr guter Freund von mir zum Beispiel hat sich kürzlich in einer Armee eingeschrieben. Und ich verstehe seine Entscheidung einfach nicht. Ich habe Angst, dass er sich verändert..."
Sie wandte sich wieder zu Runa. "Aber daran kann ich nun ohnehin nichts mehr ändern. Mir bleibt nur, ihn im Auge zu behalten und so gut ich kann auf ihn acht zu geben." Sie seufzte. "Jetzt wo ich einmal anfange nachzudenken, fallen mir gefühlt hundert Dinge ein, die mir durch den Kopf gehen." Um zu vermeiden, dass Runa sich zuviel Sorgen machen könnte, lächelte Kydora diese an. "Aber jeder hat ja irgendwie seine Alltagsprobleme, mit denen er fertig werden muss, nicht wahr?"
Anders:
Mit einem leichten Stirnrunzeln betrachtete Runa die junge Frau vor sich. Kydora aus Silvanaja eine Frau die mit Bögen und Jagen groß geworden war, die gelernt hatte sich wilden Tieren in den Weg zu stellen oder sie aufzuspüren. EineFrau die die Riten ihres Stammes ehrte und jetzt so unsicher und innerlich zerrüttet war.
"Kydora? An warst du in den letzten Monaten das letzte Mal wirklich entspannt und im Innern Gleichgewicht?", fragte sie vorsichtig.
Kydora:
Überrascht blickte Kydora drein. Ihre Antwort ließ auf sich warten während ihre Gedanken die letzten Monate passieren ließen.
"So richtig wirklich? Nicht nur ein bisschen?" Sie atmete schwer aus. "Ich fürchte das ist schon ein bisschen länger her." Sie legte den Kopf auf ihren Armen auf dem Tisch ab. "Es passiert ja immer irgendwo was. Da bleibt einfach keine Zeit, um sich komplett zu entspannen."
Anders:
"Und ich soll mich nicht überarbeiten ja." Runa lachte herzlich auf und hob die Teekanne von der Vorrichtung. Vorsichtig goss sie den Tee in zwei Tassen und schob eine Kydora hinüber.
"Langsam verstehe ich warum du mit dir selbst so im unreinen und auch etwas mutlos gegenüber der Magie bist."Sie hob die Tasse an die Lippen und bließ einmal über die Oberfläche. "Weißt du was das erste war, dass Magister Feuerklinge mir als Lektion mitgab? Ein Magier muss selbstbewusst sein, in sich ruhen und an sich glauben. Andernfalls gelingt ihm kein Zauber. Hier an der Akademie lernen wir das man fünf Dinge braucht um einen Zauber wirken zu können.
1. Den Willen es zu tun.
2. Die Macht auf Magie zugreifen zu können.
3. Die Worte des Zaubers.
4. Die Komponente für den Zauber.
5. Die Gesten für den Zauber.
Jedes Problem, dass man mit einem Zauber hat lässt sich auf diese fünf Punkte herunter brechen. Bei Nichtmagiern ist es der Zweite, bei uns Lehrlingen eine Mischung aus den Punkten drei bis vier und dem ersten. Was mich auf mein eigentliches Anliegen bringt. Auf dem Zusammentreffen der Magier habe ich bemerkt, dass du große Scheu vor neuen Zaubern hast. Ich glaube nicht, dass es an den Punkten zwei bis fünf gelegen hat, schließlich war Magister Teldan bei dir und wollte dich anleiten. Ich glaube schon, dass du es versuchen wolltest, aber es gab etwas anderes war du mehr wolltest. Und ich denke, dass auch das mit deinem vollen Kopf zusammen hängt. Als ich dich kennen gelernt hab warst du ein Energiebündel. Vielleicht etwas schüchtern und zögerlich, aber auch neugierig und aufgeweckt. Das ist verschwunden. Du hast vieles erlebt und offensichtlich nicht nur schönes, aber anstatt dir zu erlauben damit abzuschließen oder dich zumindest damit abzufinden scheinst du es nur immer tiefer vergraben zu wollen. Ich habe den Eindruck, dass du sehr müde bist Kydora. Und das macht mir Sorgen."
Sie schaute Kydora ins Gesicht und fuhr dann fort. "Ich weiß, du möchtest anderen keine Last sein. Das sieht und spürt man, aber im Moment belastet dich so vieles... man müsste Blind sein um das nicht mitzubekommen. Vielleicht bin ich nicht die richtige Person um darüber zu reden. Vielleicht ist es dieser Novize... wie hieß er? ... Yorik? Aber es ist wichtig, dass du darüber sprichst. Gerne mit mir, vielleicht kann man ein bisschen Ordnung in das Durcheinander bringen. Oder mit jemand anderem. Jemandem dem du vertraust und bei dem du dich sicher fühlst." Sie bemerkte eine kleine Reaktion und fügte hinzu: "Sollte es so jemandem im Moment nicht geben... such dir jemanden. Du bist Silvanajerin. Ich bin mir sicher in seinem Stamm hast du dich schlimmerem gestellt."
Sie schmunzelte leicht.
"Und wenn du dir alles von der Seele geredet hast, versuche etwas zu finden dass dir zur Ruhe verhilft. Zur inneren Ruhe. Ich weiß das du dem Element Luft zugetan bist und von daher wir immer etwas Wankelmütigkeit bleiben, aber auch Luft hat ihre eigene Struktur und Stabilität."
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