Der Städtebund von Tangara > Ayd'Owl-Akademie

Nach den Tagen des Lernens - 12. Mond 266 n.J.

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Jelena:
Jelena hatte eine weitere Nacht hinter sich in der sie sich von rechts nach links gewälzt und ziemlich wenig Schlaf bekommen hatte. Innerlich die Pissnelke verfluchend - sie weigerte sich ihm einen anderen Namen zu geben - war sie schließlich im Morgengrauen aufgestanden und hatte sich in die Meditationsecke im 2. Stock zurückgezogen. Sie nahm auf ihrem Fell Platz und entspannte sich Muskel für Muskel.
Schließlich beruhigte sich ihr Atem und ihr Geist füllte sich mit Bildern.

Endlose Steppen. Das Gras hüfthoch und in allen Tönen von Gelb zu Gold zu Rot schimmernd. Die Sonne bringt es zum funkeln und der Wind spielt wie ein entzücktes Kind mit ihm. Das Rascheln spielt seine eigene Melodie...

Falk Jares:
Ein Gong ertönte. Falk erwachte aus seinem leichten Schlaf. Er schlief seit längerem nicht mehr gut, eigentlich versuchte er es auch zu vermeiden überhaupt zu schlafen. Zu schlimm waren die Bilder, die er in seinen Träumen sah. Kurz musste er sich im ungewohnten Umfeld orientieren. Er war immernoch in dem kleinen Zimmer in der Akademie, Klara und die anderen waren bereits gestern abgereist. Er machte sich auf den Weg in die Waschräume, es herrschte zwar immer noch stetes Treiben, aber s war viel ruhiger als in den Tagen davor. Nachdem er sich für den Tag bereit gemacht hatte klemmte er sich sein Meditationsfell unter den Arm und machte sich auf den Weg zur Morgenmeditation. Dafür war er hier geblieben. Er wollte seinen inneren Fokus wieder finden und dazu brauchte er Magistra Jelenas Hilfe. Er fand sie bereits in Medidation vor, breitete sein fell aus und setzte sich. Er schloss die augen und wollte beginnen, aber irgendetwas stimmte nicht. Es war als sei er blockiert. Vor 2 Tagen hatte es doch noch so gut funktioniert. Und inzwischen hatte sich jelena auch um seine Seele gekümmert. Ja sie sagte es würde dauern, aber nur was er schlimmer. Falk versuchte es erneut und wurde mit jedem weiteren Versuch ungeduldiger. Irgendwann gab er es auf. Langsam wurde ihm klar, was los war. Es muss ähnlich wie bei einem schlecht verheiten Bruch sein, den man erneut bricht, damit er nun richtig geschient wieder zusammen wachsen kann. Deshalb hatte Jelena ihn gefragt, ob er jemanden zur Anleitung hätte. Sein Fokus musste von Grund auf neu gebildet werden und sie würde seine Schiene sein.

Jelena:
Ohne die Augen zu öffnen sprach Jelena den Schamanen mit ruhiger Stimme an:
"Deine geistige Disziplin ähnelt aktuell einer Rinderstampede. Bitte, hör auf damit und leg dich hin. Schließ die Augen und konzentriere dich nur aufs Atmen, ja?"
Jelena wartete bis Falk sich lang gelegt hatte und legte dann eine kühle Hand auf seine Stirn.
"Nur atmen... Eeeeeeeeein, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben. Und haaaalten, vier, fünf, sechs, sieben. Und aus-at-men, fünf, sechs, sieben..."
Ihre leicht rauhe Stimme führte ihn durch seine Atemübung, während die Berührung wie kühles Nass durch ihn floss.

Falk Jares:
Falk war erstaunt.
Wie konnte sie seine Unsicherheit spüren, obwohl sie in tiefer Meditation zu sein schien. Es beschämte ihn das er sich mit so banalen Dingen wie Atemübungen beschäftigen musste. Er fühlte sich wie ein Krieger dem man beide Arme abgeschlagen hatte, so dass er weder Schwert noch Schild halten konnte. Aber es brachte nichts sich aufzuregen. Er begann sich auf Jelenas Stimmte zu Konzentrieren und folgte ihren Anweisungen. Die Kühle ihrer Berührung tat ihm gut. Obwohl sie nur seine Stirn berührte merkte er, wie das Gefühl langsam seinen ganzen Körper durchdran. Aber es war keine unangenehme Kühle, eine wo es einen fröstelte und man sich einen Umhang anlegen wollte. Sie war erfischend und wohltuend. Wie ein Lufthauch an einem heißen Tag, wie kaltes wasser, wenn man sich die Hand am Feuer verbrannt hatte, nein es war sogar noch intensiver. Während sie weiter zählte merkte Falk wie er innerlich immer ruhiger und entspannter wurde.

Jelena:
Jelenas Stimme wurde immer leichter und leiser, bis sie vollkommen verstummte. Als sie sicher war, dass Falk den Rhythmus der Atmung beibehielt fing sie leise an zu summen.
Die Kühle umschloß Falk wie ein Schild aus Wasser, als ob man sich an einem heißen Sommertag in das flache Wasser eines kühlen Baches legen würde. Sie war wie Balsam auf den verbrannten Ebenen seiner Seele und blendete alles aus, das von außen kam.

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