Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach (Winter/Frühjahr 267 n.J.)

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Lilac:
Julienne hielt es kaum noch aus. Am liebsten wäre sie die letzten Kilometer zur Burg in gestrecktem Galopp geritten. Aber sie wusste, was ihr vom Weibel blühen würde, wenn sie dergestalt aus der Marschformation ausbräche.
Gefühlt eine Ewigkeit später erreichten sie - ENDLICH! - das Burg Tor...

Francois:
Francois blieb eine Weile vor dem Tor stehen und musterte das Gemäuer. `Schon komisch, wie einem so ein Haufen Steine ans Herz wachsen kann und man froh ist, ihn wieder zu sehen.`

Lilac:
Sie ritten durch das Tor und wurden sofort von allen Seiten umzingelt.
Was war passiert, wie war die Reise, hatten sie auch so schlechtes Wetter gehabt?
Die Leute ließen den Ankömmlingen kaum Platz zum Atmen. Erst als Hexe schrill wieherte, stieg und bockte und nach allen Seiten trat, gingen die Goldbacher ein paar Schritte zurück.
Julienne jedoch konnte nicht anders - sie grinste. Die Gardistin klopfte ihrer Stute auf den Hals und sprang aus dem Sattel.
"Lasst uns doch erst einmal ankommön!" rief sie den Umstehenden zu.
Daraufhin besannen sich die Menschen ihrer guten Kinderstube und machten Platz. Einige liefen in die Burg, um Madame und denen, die es noch nicht mitbekommen hatten, von der Wiederkehr der Reisenden zu berichten.

Francois:
Der grosse Tumult löste sich gerade auf, als der Waibel einritt. Francois bugsierte Traveller vor den grossen Stall und sass ab. Er nahm sein Gepäck vom Sattel und übergab die Zügel an einen der Burschen. Dann begab er sich in die Schreibstube, um einige Papiere los zu werden.
´Hoffentlich hat die Küche noch etwas warmes zu Essen...`

Sayo:
Sayo konnte es immer noch nicht fassen, dass sie auf dem Weg zur Erfüllung ihres Auftrages war. Waren doch die Umstände für die Reise in dieses ihr so fremden Land schon seltsam, so kamen ihr die Begegnungen, die sie bis zu ihrem Zusammentreffen mit der Goldbach´schen Garde erlebt hat noch fantastischer als alle Legenden in ihrer Heimat. Hätte ihr Sensei, ihr Lehrer sie nicht so gut darauf vorbereitet, dass in der Welt weit mehr Wunderdinge gibt als er ihr beizubringen vermochte, sie hätte ihre Reise schon bei der Einschiffung abgebrochen.
Aber ihre Begleiter damals zerstreuten alle ihre Bedenken und so segelte sie mit der Botschaft sicher in ihrem Obi verstaut dem Sonnenuntergang entgegen.

Dass sie allerdings jemals zu Waffen hätte greifen müssen wäre ihr damals nie in den Sinn gekommen. Ihr Glück war, dass ihr Vater sie im Lanzenkampf, wie es Mädchen von Stand geziemt hat unterweisen lassen. Als die Piraten ihr Schiff enterten und alles niedermachten wehrte sie sich, so gut sie konnte und musste dann doch mit einem Sprung ins Wasser ihr Leben retten.
Nun war sie durch diese ihr fremden Lande allein gezogen, immer auf der Hut vor Gefahren und doch unbeirrt ihren Auftrag zu erfüllen. Sie versuchte so wenig wie möglich in Kontakt mit Lebewesen, welcher Art auch immer zu treten. Weniger wegen mangelnder Sprachkenntnis als vielmehr wegen der allgegenwärtig greifbaren Aggression, die sie unterschwellig bei den meisten Individuen hier empfand. Sie erschrak vor dieser Energie, die ihr so fremd war und übte sich darin, einen Schutz aufzubauen.

Sie wusste, wen sie zu suchen hatte und welche Richtung ihr Weg nehmen sollte...nach Norden. Das schlechte Wetter machte ihr die Reise oft beschwerlich und manchmal wünschte sie sich, sie hätte auch reiten gelernt. So musste sie sich auf ihre Kondition und auf das Wohlwollen gelegentlicher Gasthäuser verlassen.

Nun saß sie auf einem Pferd, bei dem sie sich am liebsten alle paar Meilen entschuldigen wollte, weil sie eine so miserable Reiterin war. Dazu hatte sie die Garde Goldbachs getroffen und noch einige neue Dinge in dem Gasthaus kennengelernt, in welchem sie zuletzt übernachtet hatten.
Uld...eine seltsame Ansammlung von Gebäuden. Sie nannten es Stadt. Für Sayo erschien es kaum größer als ein Provinznest, wie so viele der sogenannten Städte in diesen Ländern. Aber doch waren einige Leute ihr gegenüber freundlich und natürlich neugierig. Gerne erzählte sie von ihrer Heimat...und machte nebenbei noch Bekanntschaft mit einem Seefahrer, für den ihre Heimat nicht so fremd war wie für die anderen.

Zur Abreise hatte man ihr ein Reittier besorgt und dazu bekam sie einen Gardisten, der sich um sie kümmern sollte. Ihn hatte sie wohl schon die Abende vorher durch ihre Erzählungen von ihrem Leben neugierig gemacht. Zumindest fühlte sie sich nun das erste Mal seit Wochen wieder sicher.

Der Grenzstein zu Goldbach war passiert und sie spürte, wie sich die Stimmung innerhalb der Reisegruppe hob. "Sie kommen nach Hause", dachte sie bei sich und wurde etwas betrübt. Wie sehr sie manchmal das Meer vermisste...aber sie hat ihrer Herrin einen Eid geschworen und daran will sie  sich halten

Die Burg...Sayo hatte schon ein paar Festungsbauten gesehen aber dieses Bauwerk zog sie sofort in seinen Bann. Waren die Mauern auch dick und zeigten, dass sie einem Sturmangriff standhalten würden, so strahlte die gesamte Anlage trotzdem eine Leichtigkeit aus, die sie verblüffte. Mit offenen Augen ritt sie im Tross ein und ließ ihr Pferd den anderen folgen.

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