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Die Suche nach den Seuchenstäbchen

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Vanion:
Keuchend ließ Vanion das Seil los. Seine Handflächen brannten, aber er war froh, dass nichts Schlimmes geschehen war. Enids Ausbruch verfolgte er mit unbewegtem Gesicht, und als Kydora das Seil von ihrer Hüfte löste, legte der Ritter es langsam, bedächtig wieder ordentlich zusammen. Er ließ den beiden Frauen Zeit, zu Atem zu kommen. Er sah in Yoriks Richtung. Der Novize hatte inbrünstig gebetet, und Vanion wusste, dass er eigentlich nicht überrascht sein sollte. Aber dennoch, der Mann, der da vor ihm stand, beeindruckte ihn. Gewiss, er war jung. Aber dieses tiefe Vertrauen auf Lavinia, das zeugte von einer Stärke, die ihresgleichen suchte, fand Vanion.
Würde ich dem Schwert abschwören, hätte ich dann die Disziplin, das Geschick meiner Freunde einem Gebet anzuvertrauen? Wäre ich so stark im Glauben?

Nein, diese Stärke besaß Vanion nicht, und das wusste er. Deshalb bin ich nun einmal auch kein Priester, dachte Vanion. Nein, seine Aufgaben lagen woanders. Also sprach er: "Näher heran gehen sollten wir wohl nicht." Er reckte den Kopf in Richtung des kleinen Weihers, und nun sah er die schwarzen Blüten und auch den Stab, der im Schlamm steckte. Zum Glück schienen dort keine Leichen zu liegen - jedenfalls keine offensichtlichen. "Die Stäbe verlieren ihren Bann, wenn man sie aus der Erde reißt. Aber diesen Blumen bin ich noch nicht begegnet."

Lyra:
Lyra wartete bis sich der Wind drehte, so wie sie es die vergangen Tage immer gemacht hatten, und näherte sich vorsichtig dem Stab und auch den Rosen.
Ihr Fokus lag in diesem Fall allerdings auf dem Stab, ihre Energien sollten sich auf dieses Objekt vereinigen. Langsam, Deutlich und eindringlich sprach sie ihren Zauber, griff in die Strukturen um sie zu zerreißen. Dennoch im Unterbewusstsein auf den Wind achtend, sonst konnte das hier im schlimmsten Fall tödlich enden.

Engonien NSC:
Noch während Lyra in der kehligen Sprache, die ihrer Magie zu eigen war, ihre Zauber wob, knackte es im nahen Gebüsch. Enids Pfeil war rasch auf der Sehne und noch schneller abgeschossen, aber der Untote, dem der Schaft plötzlich aus der Brust ragte, wurde lediglich einen Schritt zurückgeworfen. Erstaunlich schnell schlug die bleiche, von rostbraunem, getrockneten Blut grauslich überzogene Gestalt nach der Waldläuferin, und nur ein rascher Sprung brachte sie in Sicherheit.

Dann war Vanion auch schon da. Sein Schwert trennte säuberlich Arm von Torso, ein zweiter Schlag ließ den Kopf durch die Luft fliegen. Auch der zweite Untote, der sich aus dem Gebüsch schälte, war für den Ritter und seine Gefährten keine Gefahr, und bei diesen beiden blieb es auch. Lyras Stimme erreichte ein lautes Crescendo, und wenn wahrscheinlich auch niemand außer Kydora verstand, was genau sie da tat, so zeigte es doch Wirkung: die lebendigen, unheilvollen schwarzen Blüten knickten um, und als Enid sich keuchend umwandte und in Richtung des Stabes schaute, da erkannte sie, dass die Runen nicht mehr glommen, dass das Wabern verschwunden war.

Dieser Stab war beseitigt.

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