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Die Suche nach den Seuchenstäbchen

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Lyra:
Lyra hatte sich weiter zurück gehalten, den Worten Kydoras folgend, darauf zu achten, dass sie nicht gemeinsam mit yorik in die Gefahrenzone geraten sollte.

So machte sie sich nützlich, als Kydora Vanion das Ende des Seils in die Hand drückte und packte dort mit an. Sie hatte aus eigener Erfahrung merken müssen, wie stark man werden konnte, wenn man dem Bann der Rosen erlegen war.

Yorik:
Während seine Gefährten um ihn herum zu rotieren begannen, atmete Yorik tief durch und konzentrierte sich weiter auf sein Gebet. Zwar verspürte er tief in seinem Innern den Impuls, Enid hinterher zu laufen oder sonst irgendwie direkter aktiv zu werden, doch er wusste auch, dass dies hier nicht seine Funktion war - also bat er weiter stoisch um Lavinias Beistand.

Erst als er sah, dass Kydora sich das Seil umband und Anstalten machte, Enid zu folgen, veränderte sich sein Gebet: Anstatt um allgemeinen Schutz für sie alle zu bitten, begann er, seine Worte auf die Sylvanaja zu konzentrieren; mit fester Stimme rief er seine Göttin an, sie bei ihrem Vorstoß ins Unbekannte zu helfen. "Ich bitte Dich", flehte er, "lege Deine Hände schützend über Kydora, ebne ihr den Pfad, auf dass sie Deiner verwirrten Tochter zu Hilfe eilen kann. Bewahre sie vor Verwirrung und Täuschung, stärke ihren Geist sowie ihre Hand."

Yorik war bewusst, dass die junge Frau ein äußerst schwieriges Verhältnis zu Lavinia hatte, doch er fuhr dennoch fort. Jetzt und hier ging es um Enids Leben, da konnt er darauf keine Rücksicht nehmen. Kydora würde die Hilfe er Göttin brauchen, ob sie wollte oder nicht.

Engonien NSC:
Enid wehrte sich. Sie wusste ganz genau, dass das, was von dem dunklen Stab ausging, der vor ihr im Boden steckte, ihr schaden würde. Sie hatte die Leichen gesehen. Die Schleifspuren. Vor wenigen Tagen noch hatte sie gestandene Männer gesehen, die sich völlig hilflos übergeben hatten, die dunkle Ränder unter den Augen bekommen hatten - aber der Duft! Dieser herrliche Geruch, der lockte sie immer und immer näher an das Wasser heran. Näher an den Stab heran.

Dann schlug etwas schwer gegen ihren Rücken, und der Bann war für einen Moment gebrochen. Kydora mühte sich verzweifelt, die Luft anzuhalten. Sie wusste, dass es der Blütenstaub war, der Enid anzog. Kaum hatte sie die Arme um die Waldläuferin geschlungen, spannte Vanion seine Muskeln an. Lyra und er zogen mit einem Ruck an dem Seil, der Kydora unfreiwillig die letzte Luft aus den Lungen presste, und instinktiv schnappte sie nach Luft - und sog den Blütenstaub ein. Schon regte sich auch in ihr das Bedürfnis, zu dieser schwarzen Blüte zu eilen, aber dann legte sich ein anderer, wärmerer Duft über das, was schon in der Luft war. Nur sie konnte es riechen. Ein Hauch von - Kirschblüten?! Verwirrt, aber wieder zu klarem Verstand gekommen, stemmte Kydora ihre Fersen in den weichen Boden, und mit vereinten Kräften zogen sie Enid fort von dem Seuchenstab, fort von dem schädlichen Einfluss der schwarzen Pflanzen. 

Tabea:
Mit jedem Schritt den sie sie sich von dem Teich entfernte merkte Enid, dass der Drang, sich dem Stäbchen zu nähern, nachließ. Kydoras starker Griff gab ihr Sicherheit und irgendwann war sie wieder selber in der Lage, ihre Beine zu steuern. Bei den anderen angekommen stützte sie sich schwer atmend gegen einen Baum, Entsetzen im Blick. Dann verzerrte sich ihr Gesicht vor Wut, sie sah sich suchend um, Griff sich einen Ast und schleuderte ihn mit aller Kraft in Richtung Stäbchen. Er blieb jedoch völlig nutzlos im Gestrüpp hängen. "Verdammte Drecks Nekromantenmagie!" brülltes sie. Zittrig fuhr sie sich mit beiden Händen über ihr Gesicht. "Ich hasse Magie!" stieß sie, etwas leiser, hervor. Ohne den anderen in die Augen zu blicken murmelte sie "tut mir leid. Danke dass ihr mich da raus geholt habt!"

Kydora:
Keuchend ließ sich Kydora auf die Knie sinken, vergrub die Finger in der Erde und starrte auf den Boden vor ihr. Mit jedem Atemzug, den sie machte, verflog der Duft nach Kirschblüten ein wenig mehr. Bis recht schnell nur noch die Erinnerung daran nachhallte. Jetzt erst schien sie wirklich zu begreifen, was da gerade vor sich gegangen sein musste. Ihr Blick viel auf Yorik, der fest in Glauben und Vertrauen an Lavinia gebetet hatte. Sie wand sich wieder ab und vergrub den Kopf in ihren Armen, zog den erdigen Geruch des Bodens ein. Kydora wollte doch eigentlich nur ihre Ruhe. Die Situation verunsicherte sie und die Magierin schwankte zwischen Wut und Verständnis. Wut darüber, dass Lavinia sich schon wieder in ihr Leben einmischte. Verständnis für die Notwendigkeit in dieser besonderen Situation. //Es war für Enid. Du warst nur ein Werkzeug in dieser Sache. Also krieg dich wieder ein...// Sie seufzte und rappelte sich langsam wieder auf. Die Hände wischte sie an ihrer Hose ab und blickte dann fragend in die Runde.

"Jemand ne Idee, wie wir das Ding angehen wollen?"

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