Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Schattenwall-Akademie

20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall

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Anders:
"Ich maße mir nicht an die Wege der Götter zu deuten.", brachte Runa mit einem trockenen Lachen hervor. "Am allerwenigsten die Wege der hiesigen. Wer weiß schon was tun um uns zu lenken oder etwas in uns zu erreichen." Dann zuckte sie mit den Schultern. "Wahrscheinlich hast du Recht, es ist nur..." Der laute Ruf des Magisters ließ sie heftig zusammen zucken. Der klare, befehlende Ton schreckte sie auf und vertrieb für einen kurzen Moment den Nebel der Beklommenheit aus ihrem Kopf.
Auf Garth Bemerkung hin konnte sie dann doch nicht anders als  auflachen. "Ich glaube... im nicht verrückt werden habe ich mittlerweile genug Erfahrung und Übung...", fügte sie mit einem Lächeln an ihn hinzu. "Es ist nur...Ich hab Angst vor dem Ozean... Und ich kann nicht Segeln. Ich weiß wie das klingt, im Vergleich zu dem was wir eben durchgestanden haben aber..."
Hilflos fuhren ihre Hände durch die Luft und sie unterdrückte ein Schaudern bei ihrem Blick auf die Wellen.
//Mir macht vieles Angst... //
"Ich... ich finde bestimmt etwas wo ich helfen kann."
Ihr Blick glitt über den Strand und blieb an der Siluette von Balthasar hängen. Von seinem sonst so überheblichem Gehabe war nichts mehr übrig geblieben. Noch ein Opfer dieses Tages. In den Tunneln hatte sie ihn nur kurz gesehen.
"Geht schonmal vor. Ich komme nach.", murmelte sie.
Durch die Aussicht auf etwas zu tun gestärkt ging sie durch den Sand auf ihn zu und blieb zwei Schritte neben ihm stehen. Sie schaute ihn nicht direkt an, eher auf den Sand zu ihren Füßen. Ein wenig erinnerte er sie an sie selbst, damals als der Elementar aus dem Altar gebrochen war und über die Hochzeitsgesellschaft hergefallen war. An die Zeit nach dem Chaos wo nicht klar war ob Magister Feuerklinge und seine Frau überleben würden und an die Ziellosigkeit in der sich die Gäste und auch sie verloren.
"Wenn du etwas tun willst... dann komm mit zum Boot. Ich versteh nichts vom Segeln... aber irgendetwas wird sich schon finden was es zu tun oder zu lernen gilt."
Nachdem er sie ansah, nickte sie ihm verständnisvol zu und drehte sich dann um, um sich auf den Weg zu den Brettern zu machen die auf der See ihr Leben beschützen sollten. Wohl war ihr immer noch nicht... und ihr würde bestimmt schlecht werden.

Kadegar:
Als mehr und mehr Schattenwaller motiviert wurden, um das Schiff klar zu machen musste Karona handeln. So quälte sie sich wieder von ihrem Rastplatz auf, nahm ihre Rolle an und übernahm selber die Koordination. Im Gegensatz zu den aufbauenden Worten, wählte sie aber eher die üblichen harschen Befehle um die knapp zwanzig verbleibenden Schattenwaller anzuleiten. Auch wenn die ersten Eindrücke wenig Vertrauen in das Segelboot legten, so schien das Boot noch in einem guten Zustand zu sein. Das Segel mitsamt Mast ließ sich problemlos aufrichten und auch ausreichend Ruder waren noch vorhanden. So bestiegen nach und nach die Akademiker das Boot, welches sich unter dem Gewicht weiter und weiter in Richtung Meeresspiegel senkte, doch schlussendlich bekamen alle einen Platz auf dem Holzkonstrukt.
Nun segelte das kleine Boot los, nicht in Richtung des nächsten Hafens, sondern zu einem Ziel, dass unter Schattenwallern gerne geheim gehalten wurde.
Das Boot knarzte zwar verdächtig, doch hielt es die Mannschaft über Wasser, auch wenn sich durchaus der Gedanke einschleichen könnte, dass es keine weitere Person, oder Steinfee, aushalten könnte.

Kadegar:
Und so entfernte sich die Gruppe weiter und weiter vom Ufer. Das Meer war ruhig und der klare Frühlingshimmel ließ die Sonne ungehindert auf die Passagiere scheinen. Der Wind trieb das Boot zwar nur langsam voran, doch die Motivation zum rudern konnte niemand aufbringen und auch Karona forderte sie nicht ein.

Nach einigen Stunden, die Sonne hatte ihren Zenit bereits überschritten, näherte sich das Holzgefährt einem Floß, ein treibendes Rechteck mitten im Nirgendwo auf dem einige Gestalten bereits zu warten schienen. Je Näher das Boot kam um so klarer wurde, was die Reisenden an diesem Ort erwartete. Zehn in dunkle, weite Roben gehüllte Gestalten warteten dort, Kapuzen tief ins Gesicht gezogen, sodass ihre Gesichter nicht zu erkennen waren. Auf dem Floß selber war ein aufwändiger Ritualkreis aufgezeichnet worden. Filigrane Linien, eingearbeitet in die Symbolik der Akademie, verfeinert mit Schriftzügen einer Fremden unbekannten Sprache. Ansonsten befand sich nichts auf dem Floß, keine Kisten, keine Krüge, keine Versorgung für die offensichtlichen Ritualisten.

Schließlich wendete Karona an die Besatzung.

Wir werden gleich den vermutlich letzten mit Magie versorgten Ort der Schattenwall auf Montralur erreichen. Für die, die diesen Ort noch nicht kennen. Keine Interaktion mit den Ritualisten, nicht ansprechen und vor allem nicht anfassen. Sobald wird angelegt haben werde ich das Ritual zur Portalöffnung einleiten. Wartet hier auf dem Boot bis ich euch auf das Floß winke. Dann schreitet zügig durch das Portal und macht auf der anderen Seite sofort Platz für die Nächsten. Und nicht vergessen, wer sich nicht übergeben will, ausatmen beim durchschreiten des Portales.

Daraufhin wendete sie sich wieder in Richtung des Floßes, den ersehnten Ausgang aus diesem Wahnsinn. Und die zum greifen Nahe Rettung ließ nach und nach, vor allem die Schüler, wieder aufatmen und ruhiger werden.

Noxius Armatura:
Garth hatte sich zu Runa gesetzt, der es offensichtlich auf der Überfahrt schon nicht allzu gut ging.
Als das Floß ansichtig wurde wandte er sich leise und vorsichtig an die Adepta
Runa, wir sind gleich am Portal. Alles wird gut, aber du hast Karona gehört. Ignorier einfach die Gestalten, sie sind nicht mehr als Puppen und Energiespender. Du hast jedenfalls schon schlimmeres in der Akademie gesehen.
Schuldbewusst aber aufmerksam schaute er Runa an um ihre Reaktion zu verfolgen.

Anders:
Nach einigen Stunden auf dem Wasser schien sich endlich das Ziel der Reise anzuzeigen. Man konnte spühren wie eine Veränderung durch die Flüchtlinge ging. Runa die noch etwas blasser geworden war heftet ihren Blick auf den Steg der in der Ferne auftauchte.
Karona Stimme hallte über das Boot und Runas Augen heftet en sich augenblicklich auf die Ritualisten. Waren das noch Menschen?
Garth Erklärung schien die Frage zu erübrigen dennoch wanderten ihre Augen konzentriert über den Aufbau des Rituals.
Es glich in keiner Weise der Art wie in Engonien Portale geöffnet wurden. Stirnrunzelnd fragte sie sich ob die komplexe Erschaffung des Portals von den Ritualisten abgefangen wurde.
"Erklärungen mir wie ihr Portale öffnet, bitte.", wandte sie sich an Garth. "Wo wird es fixiert und stabilisiert? Erschafft ihr einen Tunnel oder einen Schnitt? Durch was legt ihr das Ziel fest? Erinnerungen oder durch ein bestimmtes Muster das ihr im Astralraum ansteuert?"

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