Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Von Caer Conway nach Caldrien
Ulrich:
Der Morgen war still und leise über Caer Conway aufgezogen und langsam regte sich die Festgesellschaft zum Aufbruch. Hier und da begannen die ersten Knechte und Mägde Dinge zusammen zu stellen und auf die Karren zu verladen die ebenfalls herangebracht worden waren. Ein Zelt nach dem anderen verschwand, es gab kurze Abschiedsworte und Verabredredungen für das kommende Jahr und gegen Mittag waren viele der Wiesen schon menschenleer.
Auch in der Zunft war es am Morgen geschäftig gewesen. Die Palisade wurde wieder abgebaut und die Zelte verpackt. Übungswaffen in Kisten verstaut und alles auf die beiden Fuhrwerke geladen die nun den Weg in Richtung Brega nehmen würden.
Es waren auf dem Fest zwar nicht viele neue Mitglieder in die Zunft eingetreten aber dafür hatte sich die Zunft gut präsentiert und war Verbindungen eingegangen die man eben nur bei einem solchen Anlass knüpfen konnte.
Die Äxte und Ulric hatten sich mit der Reisegruppe unter dem Baronspaar Feuerklinge zu einer gemeinsamen Reise nach Caldrien verabredet. Baron Gorix Feuerklinge hatte angeboten sie doch mittels Magie gleich nach Fanada zu bringen doch die meisten Äxte sowie auch einige aus den Reihen Feuerklinges wollten ihren Mägen nach einem solchen Fest das nicht zumuten.... vielleicht lag es aber auch an den Dingen die man von Portalreisen hört...
Jedenfalls war zum frühen Nachmittag eine kleine Reisegruppe aus den Äxten und den Frauen und Männern aus Feuerklinge zusammengekommen und setzten sich in Bewegung. Außerdem wollten Vanion und Ulric gemeinsam nach Donnerheim reiten um dort ,jeder für sich, einen Anfang für die Suche nach dem Mantel Jeldriks zu finden.
Ulrich:
Der Krieger saß auf dem Braunen Pferd und besah sich nochmal die langsam kleiner werdenden Häuser Caer Conways die hinter ihnen Lagen.
Er wusste um den Schrecken des Bruderkriegs der hier gewütet hatte. Er war damals gerade achtzehn Sommer alt gewesen und war zur Schutz der Frauen und Alten bei den Flüchtenden gewesen. Sein Vater hatte als Skaldir am Beran gekämpft und dort beinahe sein Leben verloren.. sie hatten ihn auf einer Trage und halbtot in das kleine Lager in der Beranheide gebracht und er lag fast vier Wochen bis er das erste mal sitzen konnte.
Viel hatte sich seid dem in Ulrics leben geändert. Er war Söldner geworden und war auf den Weg des Kriegers getreten. Dann hatte er eine Ausbildung zum Offizier gehabt und war inzwischen selbst Ausbilder. Jetzt hatte er die Söldner wieder verlassen und hatte eine Zunft für Krieger gegründet. Aber der wichtigste Weg beginnt genau hier, vor den Toren Caer Conway in Richtung Donnerheim.
Dort würde er sich mit Vanion in einem Monat treffen und die beiden waren gewillt die Suche nach dem Mantel Jeldriks dort zu beginnen. Jeder für sich aber doch mit gemeinsamen Anfang. Was ihn erwareten würde wusste der Krieger noch nicht, doch war er voll Vertrauen das dieser Weg der richtige war.
Wie ein Singnal zum Aufbruch vielen große Tropfen vom Himmel und trafen den kleinen Haufen von Wagen auf dem Weg der sich durch die schöne Landschaft Andarras schlängelte.
Einer der ersten Tropfen viel auf den aus Messing gegossen Wolfskopf um Ulrics Hals, sein Blick viel wieder auf die Kette die er nun seid zwei Tagen trug und sie wog schwerer als jede andere Last.
Sasha hatte ihn mit den Worten "Komm mal kurz mit" aus der Taverne und guter Stimmung gerissen und ihm mit wenigen Worten die Kette von Maugrimm Wolfsfang gegeben.
Seid diesem Moment war es als wäre vieles anders. Er hatte in Anwesenheit des Tormentorpriesters immer dessen Hingabe bewundert und genau diese wollte er aufrechterhalten, mit Hingabe und Treue wollte er den weiteren Weg beschreiten ohne zu wanken doch wusste er nicht ob er jemals die Erwartungen erfüllen könnte.
Eins wusste er jedoch, zu dem Brüllen des Löwen und dem Heulen Askars hatte sich ein weiterer Ton gemischt, ein Heulen was dem von Askar in nichts nachstand.
Viel war geschehen und es lag noch viel mehr vor ihm. Mit diesem Wissen gab er dem Pferd einen leichten Druck auf die Flanken und reihte sich in die Gruppe ein.
Beorn:
Beorn begutachtete den Karren, auf dem seine und Isindias Habe lag.
Das Münzsäckchen war deutlich leichter geworden, der Karren dafür umso voller.
Das große Zelt, dass sie kurz vor dem Frühlingsfest erstanden hatten, hatte sich der wachsenden Truppe bereits als nützlich erwiesen, doch würde es seine wahre Bestimmung diesen Sommer erst kennenlernen.
Isindia, Marja, Rika, Avaris, Beorn, gelegentlich Hilmar, der Geweihte der Perraine,und der Kender Emma, sollte sie den Weg des Heilers gehen wollen. An Heilern fehlte es den Äxten inzwischen nicht mehr, dafür aber an eingeübten Abläufen.
Auf dem Frühlingsfest hatte Beorn seine Idee das erste mal in Worte zu kleiden versucht, und sie war recht gut aufgenommen worden, doch nun mussten Taten folgen.
Aus dem großen Zelt würde ein Lazarett entstehen, ein beweglicher Ort der Heilung, der der Söldnertruppe folgen würde, doch das verlangte Organisation. Nicht gerade Beorns Stärke.
Ein Heiler allein kann sich nur um wenige Leute kümmern,zwei Heiler aber schon mehr als die doppelte Zahl und Fünf, Sex, Sieben?
Jeder hätte seine Aufgaben, jeder in dem Bereich, wo seine Stärken liegen.
Auch der Zusammenschluss mit anderen Heilern würde einfacher, sobald die Truppe sich an eine gewisse Routine gewöhnt hat....
"Dorf samt Schänke Voraus!"
Schallte es von Branwin, der mal wieder an der Spitze der Truppe ging.
Arbeitspläne, Kostenaufstellungen,Besorgungen, all diese Gedanken wurden nun aus Beorns Kopf verdrängt und durch ein klares Ziel ersetzt: Met!
Vanion:
"Was ein Wetter."
Vanion hatte sein Pferd neben das des großen Söldners gelenkt und verzichtete kurzerhand auf eine Begrüßung. Er trug feste, braun-grüne Reisekleidung, und sah wenig ritterlich aus. Dafür war der Tangaraner - nein, Caldrier - allerdings warm und trocken, abgesehen von dem Regenwasser, das aus seinen kurzgeschorenen Haaren über sein Gesicht lief.
Auf Beorns Ruf hin lächelte Vanion.
"Deine Söldner sind immer schon einfach zu begeistern gewesen." Als Ulric ansetzte, um ihn zu berichtigen, hob Vanion abwehrend eine Hand. "Ich weiß, sie sind nicht länger deine Söldner. Du hast dich für einen anderen Weg entschieden. Wie lange steckt die Idee eigentlich schon in deinem Dickschädel? Ich erinnere mich noch an die Feiern anlässlich Gorix' Hochzeit - dort bist du vor die versammelten Edlen getreten und hast dich demütigen lassen."
Ulrich:
Er mussterte Vanion kurz von oben bis unten um die Absicht hinter der Frage zu erkenne aber wie immer war es den GEsichtszügen nicht zu entlocken.
"Die Idee in die Knappenschaft zu treten ?" er hob eine Augenbraue.
"Erst als nach der Turney einige Ritter mit die Frage gestellt habe. Im ersten Moment dachte ich sie wollen mich weiter stritzen, aber als auch Mademoiselle Loiranne die Frage an mich richtete wusste ich das es ernst gemeint war. Ich glaube seit dem steckt es hier oben drin." Er tippte kurz an seinen Kopf.
"Und wenn ich an dich die gleiche Frage stelle? Ab welchem Zeitpunkt hattest du die Idee?"
Inzwischen war das Gasthaus nur noch etwa hundert Schritt entfernt und Thoron, der voraus geritten war um das kommen einer großen Gruppe anzukündigen, und natürlich auch die Anwesenheit des Baronspaares von Feuerklinge, stand schon neben dem Eingang und wartete auf sie.
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