Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp
Burg Mühlental, Sitz der Familie von Mühlenbruch
Engonien NSC:
Er hob beschwichtigend die Arme.
"Ich wollte ledigich bemerken, dass du bereits eine Frau und somit eigentlich zu alt für den Knappenstand bist, nichts sonst."
Dann atmete er tief durch.
"Mein Kind, dies ist kein Disput!"
Er begann an den Fingern aufzuzählen.
"Du bist eigentlich zu alt.
Dir fehlt es an Erfahrung mit dem Kriegshandwerk.
Als Ritter begibst du dich in Gefahren, die dir sonst nicht zustossen würden.
Als Frau wirst du dich bei vielen doppelt so sehr beweisen müssen, wie ein geringerer Mann.
Eine gesicherte Zukunft durch Heirat wird damit umso schwerer.
Und...mit Verlaub Herr Vanion...du trittst in die Dienste eines Herren der sich im Auge des Konflikts befindet!
Für mich klingt das nicht nach deiner klügsten Entscheidung.
Aber ich will von dir jetzt nur eines wissen, mein Kind: Hast du diese Dinge zur Genüge bedacht?"
Seine Frage hing schwer im Raum
Arienne:
Arienne schaute kurz wie beschämt zu Boden, dann jedoch sah sie ihren Vater mit ausdrucksloser Miene an. Konzentriert atmete sie und lauschte aufmerksam Johanns Worten.
Die junge Frau saß dabei so tief im Sessel, dass man meinen könnte sie würde hoffen, dass der Sessel sie verschlingt und aus der Lage befreit.
Den Becher hielt sie die ganze Zeit über mit beiden Händen fest, es war unverkennbar, dass sie angespannt war.
Nach der Frage ihres Vaters hob Arienne den Becher an. Sie schaute für ein paar Augenblicke in den Becher als läge an dessen Grund eine Antwort. Hörbar atmete sie in diesen, ehe sie einen Schluck trank. Dann rutsche sie im Sessel nach vorne und stellte den Becher ab. Er setzte härter auf als die junge Frau es beabsichtig hatte und das "Tock" hallte im Raum.
Dann richtete sie sich auf und sah erst zu ihrem Vater, dann zu Vanion und wieder zu ihrem Vater: "Mir ist bewusst, Vater, dass der Chevalier mit im Auge des Konflikts steht. Ich reise jetzt schon fast ein Jahr mit ihm und dadurch befinde ich mich wohl auch schon darin. Ich war zwar nicht sehr aktiv, aber ich bin den Freunden des Chevaliers aufgefallen und damit wahrscheinlich auch denen auf ... der Inquisition. ..... Ich bin mir bewussst, das es ein sehr schwerer Weg werden wird. Der Chevalier und ich, wir haben letztes Jahr im Juni ein ähnliches Gespräch geführt. Er hat mir schon gesagt, dass man sich als Frau oft viel mehr beweisen muss als andere. Ich sehe es als Herausforderung und Steine auf dem Weg zeigen einem vieleicht neue Wege auf... " Arienne stoppte >Viel zu tiefsinnige Worte< ging es ihr durch den Kopf. Dann versuchte sie sich die weiteren Worte ihres Vaters in den Sinn. Ihr Blick ging zum Fenster und man konnte ihr ansehen, dass sie nach Worten rang. Sie machte einen tiefen Atemzug und sah für einen Augenblick zum Chevalier, dem ein wässriges Funkeln in den Augen der jungen Frau nicht entging. Nach einem weiteren tiefen Atemzug sprach sie weiter, ohne den Blick vom Fenster zu nehmen: "Eine sichere Zukunft durch Heirat... gerade ist die Zukunft durch die Fehde eh nicht so sicher. Auf einer Burg sitzen und der Dinge harren die da kommmen... das kann ich nicht. Nicht nachdem was ich auf meiner bisherigen Reise mit dem Chevalier mitbekommen habe..." Wieder machte sie eine Pause und überlegte was sie als nächstes sagen sollte. Mit dem Grübeln kam ihre Unsicherheit hoch und so sprach sie frei heraus: "Ja ich habe Angst vor dem was mir bevorsteht," in ihren Augen zeigte sich wieder das wässrige Funkeln, das sie dieses Mal nicht zurück drängen konnte, " vor dem Schlachtfeld... dem ganzen. ...Aber jetzt wo es mich in den Fingern juckt zu schauen wohin der Weg den ich begonnen haben führt, einfach aufzugeben........, wäre zu einfach....." Ariennes Stimme brach und trotzig und sauer auf sich selbst wischte sie die heißen Tränen weg. Mit den Händen vorm Gesicht machte sie einige Teils schniefende Atemzüge. Dann nahm die junge Frau die Hände runter, dabei wanderte ihr Blick aus geröteten Augen unsicher zwischen den Männern hin und her. Schließlich landeten ihren Hände verschränkt in ihrem Schoß und ihr Blick fiel auf den Boden zwischen den Rittern.
Engonien NSC:
Seufzend rieb Johann sich das Gesicht mit den Händen.
"Die Götter mögen mir Kraft geben, erst Wilhelm und jetzt Du. Die Welt ist wahrlich aus den Fugen..."
Dann straffte er sich.
"Mögen die Wege der Götter auch unerforschlich sein, es scheint Du hast lange über deinen Pfad nachgedacht und bist bereits entschlossen."
Er wandte den Kopf zu Vanion und hob das Kinn.
"Und Ihr, Herr Vanion, Ihr werdet mir geloben, dass Ihr sie erst in einen Kampf führt wenn es an der Zeit ist. Wenn sie bereit ist!"
Vanion:
"Das will ich gerne tun, Johann. Doch lange wird es nicht dauern, bis sie streiten wird. Der Krieg steht vor unseren Toren, seine Boten tragen Weiß und Gold. Sie wird rasch lernen müssen. Was ich tun kann, um die Zeit ihrer Bewährung herauszuzögern, will ich tun, und keinesfalls will ich sie unbewehrt in einen Kampf führen."
Er sah Johann eindringlich an.
"Doch ewig wird es nicht dauern. Sie wird zur Chevalière, und das wird sie nicht, indem sie herumsitzt und um andere bangt. Sie wird ihren Teil leisten, und das gewiss früher als später."
Dann sah er Arienne an.
"Ich kenne dich nicht lange und du mich ebensowenig. Was ich sehe, zeugt von Mut - und Übermut. Das Rittertum verlangt jedoch mehr, vielmehr als blinden Mut und tumbe Unbesonnenheit. Du wirst lernen, dich zu zügeln. Die Welt wird sich nicht bessern, nur weil ein Schwert mehr darin ist. Ehre mein Gelöbnis, indem du nicht nur mit dem Herzen, sondern auch mit deinem Kopf denkst."
Arienne:
Verwundert schaute Arienne zu ihrem Vater, als dieser ihren jüngeren Bruder erwähnte. Sie setzte an etwas zu sagen, da Johann aber das Wort an Vanion richtete, blieb sie still.
Ihr Blick folgte dem ihres Vaters zum Chevalier. Gespannt erwartete sie seine Antwort. Vanions Gelöbnis erfreute sie und ihre Miene erhellte sich. Er wollte sich nun also wirklich ihrer annehmen.
Seine Feststellungen, untermauerte sie mit einem Nicken. Ihr war bewusst dass sie an sich arbeiten musste. Die Forderungen des Ritter nahm sie mit ernsterer Miene an. Ein, zweimal stimmte sie ihm mit einem "Hmhmm" zu.
Arienne seufzte und nahm den Becher wieder auf um Zeit zu schinden und ihre Gefhühle zu beruhigen.
Ihr Blick wanderte zuerst zu ihrem Vater dann zu Vanion. Sie nickte: "Ich weiß dass ich manchal etwas übermütig bin. Ich werde daran arbeiten und von euch lernen. Ich werde euer Gelöbnis ehren Chevalier indem ich, wie ihr sagt, auch meinen Kopf einsetze."
Die junge Frau stelle den Becher weg und drehte sich im Sessel sodass sie dem Ritter voll zugewandt war. Dann senkte sie kurz den Kopf und sah Vanion direkt an: "Chevalier Vanion, ich möchte euch aufrichtig danken, dass ihr mich ausbildet. Ich hoffe, dass wir weiterhin gut miteinander auskommen werden." Sie lächelte und dachte an die Verbindung, die zwischen Vanion und Lorainne bestanden hatte.
Schließlich wandte sie sich wieder an ihren Vater: "Papa.." entfuhr es ihr und sie stockte kurz ... "Papa ich danke dir, dass du mir die Möglichkeit gibst in den Knappenstand zu treten. Ich werde mein Bestes geben und ... um eine gute Ritterin zu werden." Arienne lächelte schief, man sah ihr dabei an dass ihr mit dem des Gesprächs eine Last von den Schulter gefallen war.
Nachdem sie sich noch eine Traube genommen hatte und ihren Becher gefüllt hatte, rutschte sie ihm Lehnstuhl wieder zurück und sah ihren Vater mit einem fragenden Gesichtsaudruck "Trozt all der Ernsthaftigkeit bin ich neugierig Vater. Was hat Wilhelm angestellt? Er scheint auch nicht das zu tun was du von ihm erwartest?"
Sie musste grinsen, trotz seiner Ausbildung als Page und Knappe war Wilhelm immer recht aufbrausend gewesen wenn ihm etwas nicht gepasst hatte.
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