Der Städtebund von Tangara > Fanada

Kontor im Frühjahr 269 n.J

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Ulrich:
Er wurde nun ernst, und lehnte sich nach vorne.

"DU hast dir sorgen um MICH gemacht ? Ich weiß nicht warum sich allewelt Sorgen um mich macht. Jeden den ich treffe, alle die mich anschauen schauen mitleidig auf mich. Warum? Sie sollten allesamt Mitleid mit sich selbst und unserem Land haben in dem wir leben."

Er sog die Luft scharf und tief in seine Lunge und sprach dann fest weiter.

"Wo ich auch hin gehe sehe ich Krieg am Horizont Jelena. Krieg! Und all jene die vielleicht noch etwas daran ändern könnten verhalten sich als hätte ihnen der andere ein Spielzeug geklaut. Es brodelt über all und in der dunkelsten Stunde vor Engonia haben wir ein Licht verloren das die Hoffnung aufrecht hielt, jemanden der immer daran Glaube dies verhindern zu können. Warum sehen es nur all die anderen nicht? Und nun fragst du mich nach meinem Befinden? Ich bin nicht in Trauer, diese habe ich mit ihr begraben. Ich empfinde keine Hass, denn das Monster liegt tot darnieder welches sie bezwang. Ich habe all das hinter mir gelassen und lebe mein Leben zu ihrem Gedächtnis. Also sag mir, was kann ich tun das dieses beschissene Land sich nicht wieder selbst zerreißt? "

Er war nun, ohne es zu merken aufgestanden und war zum Ende hin laut geworden.

Jelena:
Jelena blickte ihn abschätzend von unten her an:
"Ausgeglichen bist du, das steht mal fest" meinte sie trocken und hielt ihm die Hand hin, damit er ihr auf die Füße half.
Sie klopfte sich anschließend die Erde von den Händen und rief etwas auf medvjedstani, woraufhin kurze Zeit später jemand mit einer Waschschüssel erschien und dann einen Krug und zwei Becher daneben stellte.
Sie wusch sich die Hände und goss Ulric und sich anschließend was zu trinken ein.
"Setz dich, du bist zu groß um dir in die Augen zu gucken ohne das ich mir den Hals verrenke."
Sie nippte an ihrer Limonade und seufzte bevor sie weiter sprach:
"Du kannst es nicht verhindern, Ulric. Du kannst nur hoffen den Blutzoll so gering wie möglich zu halten. Außerdem ist es nicht das ganze Land. Es ist Südcaldrien die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen wollen. Schlimm genug, aber mich stört etwas völlig anderes daran: die ganze Scheiße hat erst angefangen seitdem die Inquisition da ist. Und du darfst nicht glauben, dass die anderen Kriegsveteranen die Zeichen nicht sehen oder den Kopf in den Sand stecken. Aber blindes drauflos stürmen wird die Sache eher ankurbeln als sie zu verlangsamen. Wie meine Großtante Vladimira immer sagte: gegen den Knoblauch und den Weihrauch sollst du nicht anstinken!"

Ulrich:
Er nahm wieder platz und als sie beide am Tisch saßen beruhigte er sich langsam wieder.

"Wenn es doch nur Caldrien wäre, aber es brodelt auch in Andarras Norden und auch in Tangara zieht der Lich Atos seine Kreise um den Arden immer größer. Die Probleme werden immer mehr und ich kann an keinem davon etwas ändern. Und diese Machtlosigkeit raubt mir den schlaf, und langsam die Hoffnung."
"Und du hast recht, vieles geht von der Inquisition aus. Und ich habe die Befürchtung das dieser sogenannte Großinquisitor es genau so will. Er schürt hass und Zwietracht unter der Bevölkerung von Hanekamp und hetzt sie gegen alles auf was nicht seiner Welt entspricht. Und dabei wähnt er sich in Alamars Willen. Ich wüsste zugern was die Götter darüber denken und ob sie uns wie ihre Spielfiguren hin und herschieben. "

Er nahm einen Schluck und fuhr dann fort:" Ich werde Knappe Jelena, aber bis ich etwas bewirken kann außer mit der Klinge vorran zu stürmen wird es vielleicht schon zu spät für viele Menschen sein"

"Wie gehst du mit dem Wissen um?"



 

Jelena:
"Wie gehst du mit dem Wissen um?"

Jelena seufzte noch einmal und ihr Blick ging etwas ins Leere.
"Meine Situation ist etwas anders als deine, Ulric. Als ich damals in den Krieg gestolpert bin, da war ich grün hinter den Ohren  und hatte keine Ahnung was passieren würde. Aber es stand von Anfang an fest wo ich stehen würde und das war hinter den Kriegern und nicht neben ihnen."
Sie spreizte etwas hilflos die Hände:
"Das mit dem Informationen sammeln und Andarra verwalten das kam erst später, am Anfang war da nur die Angst das die Verbände nicht reichen oder ich nicht schnell genug bin. Und dann... dann wurden die Scharmützel zu Kämpfen, die Kämpfe zu Schlachten und die Schlachten... es war wenig Zeit nachzudenken oder Angst zu haben. Wir haben viele Fehler gemacht, Menschen sind gestorben die nicht hätten sterben müssen, aber diese Erkenntnisse kamen immer im Nachhinein. Du kannst unmöglich vorhersehen oder planen was der Gegner machen wird. Du kannst nur so viele Informationen wie möglich über ihn sammeln und dafür sorgen, dass du selbst und deine Truppen so gut aufgestellt bist wie möglich, alles andere ist Verschwendung von Ressourcen."

Ulrich:
Er nickte:

"Kenne dich und deinen Feind und du wirst in tausend Schlachten siegreich sein. Kenne nur dich aber nicht deinen Feind und die Chancen sind gleich verteilt. Kenne weder dich noch deinen Feind und du wirst untergehen"

Er schwieg kurz.

"Aber wie soll ich einen Feind kennen lernen der sich nicht zeigt und lieber verborgen bleibt? Wie kann ich einem Feind entgegentreten der seine geblendeten Jünger voran schickt? Ich kann noch soviele Anhänger der Inquisition erschlagen oder ihnen ihr Leben schenken wenn ich ihnen auf dem Feld begegne, aber irgendwo schließen sich zwei weitere fehlgeleitete der Inquisition an."

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