Der Städtebund von Tangara > Fanada

Kontor im Frühjahr 269 n.J

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Jelena:
Jelena sah ihn abschätzend an. Sie schien abzuwägen wie viel Wahrheit genau Ulrich vertragen würde.
Schließlich zuckte sie ein wenig mit den Achseln, ganz so als ob sie sagen würde:
Wer A sagt...

"Damian starb im Taurelilorian... oder war es der Wald von Arden? Ich erinnere mich nicht mehr an den genauen Ort, ich müsste in meinen Notizen nachschlagen. Die Tatsache, dass er aktuell lebend unter uns weilt, ist der Opferbereitschaft seiner engsten Freunde zu verdanken, namentlich Talon Himmelssturm, der sein Leben dafür gab... ich war damals nicht dabei, ich habe erst hinterher davon erfahren. Aber wie es scheint, handelte es sich um eine Prüfung der Götter und Szivar deckte Lorainnes Lüge auf... Simon war außer sich. Bedenke, dies war nicht der Simon den du Jahre später kennen gelernt hast. Simon konnte sich damals nur an einige wenige Dinge klammern die ihn davon abhielten völlig im Suff zu versinken und eines davon war seine Ehre. Es kam zu einem Standesgericht. Es ging hin und her, aber letztlich akzeptierte Simon Lorainne als Knappen, da sie ihre Schwüre ihm gegenüber ausnahmslos gehalten hatte. Aber er konnte ihr nicht vergeben, dass sie ihn angelogen hatte, also verkündete er, dass er sie zum Ritter ausbilden würde. In dem Augenblick aber, in dem sie ihren Ritterschlag erhielt, würde er sie fordern in einem Kampf auf Leben und Tod, um die Götter entscheiden zu lassen wer von ihnen im Recht war..."

Ulrich:
Er war einige zeit sprachlos.
 Damian lebte also nur weil ein anderer Tod war.... genau wie er selbst.
Er riss sich aus seinen Gedanken und dachte an die weiteren Worte von Jelena.

"Auf Leben und Tod? Das ist etwas was ich noch nie verstanden habe. Eine junge Frau verfolgt ihren Traum und würde dafür alles tun und soll am in einem Zweikampf mit ihrem Lehrer sterben?! Ich kann dieses Ehrverhalten einfach nicht verstehen...."

Jelena:
Jelena sah ihn an als ob er etwas Blöde sei:
"Dir ist aber schon klar, was Knappe sein bedeutet, ja?"

Ulrich:
Sein Miene wurde ernst.

"Ja ich weiß was es heißt. Das heißt aber nicht diese Art von Ehre verstehen muss. Ehre ist in jedem Land etwas anderes...ach sogar in jeder verdammten Stadt kann Ehre schon etwas anderes bedeuten. Ich kenne Simon nicht ausreichend genug um mir auzumalen warum er diese Entscheidung getroffen hat. "

Jelena:
Jelena sah ihn weiterhin etwas verzweifelnd an.
Warum muss ich mich eigentlich um so etwas kümmern? Wären da andere nicht geeigneter für?
"Du hast insofern recht, als das der Ehrbegriff in vielen Ländern was anderes bedeuten kann. Und du hast auf spektakuläre Weise Unrecht, wenn du vom Rittertum sprichst. Egal aus welchen Teilen der weiten Welt die Ritter kommen, die dir zukünftig begegnen werden, sie alle werden im Kern den selben Tugenden folgen. Seien sie nun aus Liebenstein, aus Allerland, aus Caldrien oder Karkow. Sie mögen die Tugenden anders benennen, es wird unterschiedliche Kodizes geben und andere Götter, die über sie wachen, aber sie werden sich immer im Kern gleichen und einander erkennen. Und eine dieser Tugenden ist die Ehrlichkeit. Lorainne wollte den Pfad des Ritters einschlagen und begann diesen Weg mit einer Lüge. Dies musste gesühnt werden, denn sonst wäre ihre gesamte Ausbildung eine Farce gewesen. Verstehst du das?"

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