Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp
Boten für Feuerklinge
Berengar von Thurstein:
Er würde sich nicht mit dem Hauptmann in eine Diskussion verstricken. Das hier war nicht seine Heimat, nicht sein Krieg. Die Zehrung nahm er dankend an und übte sich dann mit diversen Gedankenspielen und einer genauen Betrachtung der Situation, in der er sich nun wiedergefunden hatte, in Geduld. Zum Abend hin folgte er dann zu Vanions derzeitigem... Amtszimmer? Vielleicht konnte man es so bezeichnen.
Er trat ein, nahm Haltung an und nahm soviel von der Szenerie auf, wie es ihm in dem kurzen Moment möglich war. Dann wartete er ruhig, wie dieser Chevalier die Angelegenheit mit seinem unerwarteten gast wohl anpacken würde.
Vanion:
"Fähnrich Arnaud, seid willkommen in Pfauengrund. Ihr bringt Wort an Feuerklinge?"
Der Ritter, vor dem Arnaud stand, erhob sich von einem Stuhö hinter einem Sekretär. Einige Papiere lagen ordentlich verteilt darauf. Sein Schwert trug er am Gürtel, und tiefe Augenringe wiesen darauf hin, dass die Tage kurz und die Nächte lang gewesen waren.
Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr Vanion fort: "Ihr dient Herrn Berengar. Richtet meinem Ritterbruder meine besten Grüße aus, wenn Ihr an seine Seite zurückkehrt. Wie lautet seine Nachricht an Feuerklinge?"
Berengar von Thurstein:
Arnaud grüßte militärisch knapp. Da man ihn offenbar bereits vorgestellt hatte, wiederholte er diesen Vorgang nicht noch einmal. Als er antwortete, war seine Stimme ruhig und gefasst. "Edler Chevalier, habt Dank für Euer Willkommen. Es ist wie Ihr sagt, ich trage eine Botschaft für Baron oder Baronin Feuerklinge. Doch nicht vom Herrn von Thurstein-Köhlersruh, welcher der erste Ritter meines Herrn ist. Die Sendung ist von seiner Durchlaucht, Nathaniel Hendrick, Graf von Quellengrund."
Nach diesen Worten schwieg der Soldat, jedoch kein eisiges Schweigen, welches jede weitere Frage abzuwehren suchte, lediglich das Schweigen eines Mannes, der sein gegenüber nicht mit unnützen Worten von seinen Geschäften abhalten will.
Vanion:
"Es wird dem Baron eine Ehre sein, Nachricht von seiner Gnaden zu erhalten."
Vanion stützte die Hände auf den Tisch.
"Ihr seid Euch darüber im Klaren, dass zwischen dem Lehnsherren des Barons und dem Hanekamper Krieg herrscht? Eure Botschaft mag verloren gehen auf dem Weg nach Feuerklinge. Ich selbst stehe dem Baron nah wie keiner seiner Ritter. Tragt mir die Worte des Grafen vor und ich will persönlich dafür sorgen, dass sie seine Ohren erreichen."
Berengar von Thurstein:
"Nehmt es mir nicht übel, aber wenn Ihr persönlich dafür Sorge tragen wollt, dann reise ich doch lieber mit euch, um meinen Auftrag zu erfüllen. Doch einen Teil der Nachricht will ich Euch gerne zukommen lassen, denn so geheim ist diese Sendung auch wieder nicht. Noch bin ich der einzige, der sich auf den Weg gemacht hat. Ihr erlaubt?" Mit diesen Worten öffnete er die Botentasche und griff ohne Hast hinein.
"Wie es der Zufall will, sind mir Euer Wappen und Euer Angesicht durch Erzählungen wohl bekannt." Er holte eine in Pergament eingeschlagene und gesiegelte Rolle hervor, die ein schweres Geräusch erzeugte, als er sie auf die Tischfläche des Sekretärs ablegte. "Mein Herr hat einige Boten auf den Weg gesandt, dem Herrn Baron und seiner Gemahlin ihre Hilfe in der Not seiner Stadt und seiner Untertanen in diesen Zeiten seiner eigenen Not zu vergelten, wie es ihm am ehesten sinnvoll erscheint. Mit Silber für die Kriegskasse. Ein Heer will schließlich gut gerüstet sein, und Lehenspflichten, welche man im Krieg nur schwer zu leisten vermag, wollen mit klingender Münze entschädigt werden."
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