Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp
Boten für Feuerklinge
Vanion:
"Ein edles und wohl gemeintes Angebot. Ihr tut gut daran, diese Nachricht persönlich zu überbringen. Von hier aus sollte die Reise durch sicheres Land führen, dennoch will ich euch zwei gute Männer an die Seite stellen, die Euch geleiten. Entschuldigt das Misstrauen derer, die Euch aufgegriffen haben. Ich hörte von einem ... Zwischenfall." Der Junge mistet erst einmal Ställe aus, wie ich hörte. "Ich selbst werde Euch nicht begleiten. Ich habe noch eine Reise vor mir, zu der ich nur allzubald aufbrechen muss. Gibt es sonst noch etwas, was Ihr benötigt?"
Berengar von Thurstein:
"Nachdem das Reich Lichttal, der Herzog von Hammerthal und auch der Graf von Quellengrund nach wie vor keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu Teilen des ehemaligen engonischen Reichsgebietes unterhalten, und lediglich einzelne Personen freundschaftliche oder vertragliche Bande pflegen, wundert es mich nicht, an den Wappen und Zeichen nicht erkennt zu werden. Im Gegenzug kenne ich die Wappen und Zeichen der am ehesten wahrscheinlichen Parteien, welche mir begegnen könnten, sehr genau, und so konnte ich ohne größere Probleme bis hierher gelangen. Im Prinzip könnt Ihr stolz auf diese Männer sein, dass sie die ersten sind, die mich vollkommen zurecht näher in Augenschein genommen haben."
Er verstaute seine Sendung wieder ordentlich in seiner Tasche und fuhr dann fort "Ich denke, mit der heutigen Mahlzeit im Bauch und zwei Bewaffneten zum Geleit, sollte ich den Rest der Reise ordentlich hinter mich bringen können. Da jedoch in den kommenden Tagen noch einigen Boten durch diese Gegend kommen könnten, eine Gegenfrage. Kann ich etwas tun, damit Eure Leute diese Boten erkennen können?"
Vanion:
Vanion seufzte und holte tief Luft.
"Dieses Wappen ist mir und auch anderen Männern und Frauen von Stand sehr wohl bekannt."
Vanion überließ es dem Boten, zu beurteilen, ob er damit auf eine gewisse ehemalige Gräfin anspielte oder schlicht zum Ausdruck bringen wollte, dass Namen und Wappen des Herrn Nathaniel hier eine gewisse Beachtung fanden.
"Zur Zeit meines Großvaters war Engonien kaum jemandem außerhalb der Grenzen des Kaiserreiches bekannt. Nur wenige Straßen und Wege waren erschlossen. Im Osten wusste man um einige Reiche, im Süden auch, doch es gab kaum Verkehr auf diesen Pfaden. Wir sind ein eigenbrötlerisches Volk, so scheint es. Mit uns selbst beschäftigt, und nur allzu oft bereit, mit dem Bruder zu streiten. Doch gab es eine Zeit, als Kaiser Jeldrik herrschte. Unter seiner Hand erblühte das Reich, und obgleich er manchen Zwist mit Härte im Keim erstickte, heißt es doch, er sei nie ungerecht gewesen. Als ein Menschenleben vorüber war, da lebte er fort, ein zweites, fast ein drittes. Es heißt, er sei nie gestorben, sondern zu den Göttern aufgefahren und einer von ihnen geworden."
Unwillkürlich glitt Vanions Blick zu einer alten Karte, die auf dem Sekretär lag.
"Ich bete jeden Tag, dass das Feuer, dass der Herzog von Hanekamp entfacht hat, nicht auf mein geliebtes Engonien übergreift. Doch manchmal wünsche ich mir, Jeldrik käme zurück, würde uns schelten wie die Kinder, die wir zuweilen sind, und es wäre Ruhe."
Nun lag ein verschmitztes Lächeln auf dem Gesicht des Ritters.
"Nun - solange Jeldrik nicht wiederkehrt, müssen wir wohl auf dem langweiligen Feld der Politik herumtrampeln und hoffen, keinen übergroßen Schaden anzurichten. Was Eure Frage angeht - seid versichert, dass ein jeder Voranenburger eure Kameraden mit dem gleichen Respekt behandeln wird, den man Euch hat angedeihen lassen. Der Hanekamper wiederum ... für seine Mannen mag ich meine Hand nicht ins Feuer halten. Seine Edlen sind ehrenhaft, doch längst nicht alle so sehr, wie man es meinen sollte."
Berengar von Thurstein:
Der Fähnrich hörte dem Chevalier aufmerksam zu und nickte hier und da, um seine Aufmerksamkeit zu signalisieren. "Die eigene Heimat bluten und brennen zu sehen, lässt wohl niemanden kalt. Mögen Eure Gebete erhört werden. In der Heimat sagen wir oft ´Die tiefe Wurzel überdauert den Winter.´ Mögen Eure Wurzeln tief und der Winter gnädig mit Euch sein. Gebt gut auf Euch acht." Mit diesen Worten nahm er erneut Haltung an und grüßte den Ritter. "Mein Herr, lebt nun fürs erste wohl. Vielleicht begegnen wir uns einmal wieder."
Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und verließ das Amtszimmer des Chevaliers. Im Hof übergab man ihm das Pferd und noch einen Beutel mit Verpflegung. Die Bewaffneten, welche Vanion ihm zugesagt hatte, waren alsbald bereit, und mit einem freundlichen Nicken in Richtung der in der Nähe Dienst Tuenden, machte sich Arnaud wieder auf den Weg. Die übrige Reise verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle, und wenn sie rasteten, tauschten er und die Soldaten aus Voranenburg Geschichten und Erlebnisse mit einander. Wenn sie an weiteren Patrouillen vorüber kamen, erkundigte er sich nach der Lage, danach wie es ihnen ging, und gab sich zuversichtlich, dass sie den gerechten Kampf sicherlich würden für sich entscheiden können.
Und schließlich gelangten sie in einer der Ebenen in Sichtweite einer Gruppe Reiter, welche das Banner der Baronin von feuerklinge mit sich führten. Arnaud und die Bewaffneten hielten ihre Pferde an, und der Fähnrich stellte sich in die Steigbügel, beschirmte die Augen mit der Hand, und suchte die Anderen besser zu erkennen.
Svenja:
Svenja ritt an ihrer Lippe kauend und gedankenversunken in Mitten des kleinen Trupps Soldaten. Der Brief, den sie erst am letzten Abend erreicht hatte, konnte sie an nichts anderes mehr denken lassen und so überließ sie es ausnahmsweise standesgemäß ihrem Trupp dafür Sorge zu tragen, dass sie die Burg sicher erreichten.
Überrascht straffte sie schnell die Schultern und versuchte ein selbstsicheres Gesicht auszusetzen, als von vorne eine Sichtung gemeldet wurde.
Abwartend hielt sie ihr unruhiges Pferd an und wartete ab, was die drei Reiter in der Ferne zu bedeuten hatten.
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