Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp

Früjahr 272 n.J. - An den Ufern des Alva-Sees

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Yorik:
Irgendwo in den Gassen von Brega:

Die heißesten Stunden des Tages waren vorbei und die Sonne begann langsam, sich dem Horizont zu nähern, während ein junger Mann in einem langen grauen Mantel hastig durch die Straßen der tangaranischen Metropole huschte. Yorik hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und das heilige Symbol Lavinias unter dem rauen Stoff verborgen, doch selbst mit diesen Vorsichtsmaßnahmen wollte er nicht riskieren, von Außenstehenden beobachtet zu werden. Wenn ihr Plan gelingen sollte, mussten sie so unauffällig vorgehen wie möglich.

Nachdem der angehende Lavinia-Priester einige Geschäfte und zwielichte Spelunken hinter sich gelassen hatte, trat er schließlich auf die Hintertür eines kleinen Häuschens im Breganer Hafenviertel zu. Schnell warf er einen Blick über seine Schulter um sicherzugehen, dass ihm niemand gefolgt war, dann klopfte er in einem schnellen, unregelmäßigen Rhythmus an das dunkle Holz. Einige Sekunden vergingen, dann öffnete sich die Tür und Yorik wurde in einen kleinen, spärlich beleuchteten Raum eingelassen, in dem er nun auf seine restlichen Gefährten warten würde.

Sie hatten sich für den frühen Abend verabredet, einige Stunden vor Sonnenuntergang, um hier die letzten Details zu besprechen, sich in Zweiergruppen aufzuteilen und dann zu den Anlegestellen der Bote aufzubrechen... doch ob diese Boote nun auch wirklich an den vorgesehenen Orten lagen und ob jeder der sieben Gefährten erscheinen würde... nun das sollte sich nun zeigen. Nervös, aber hoffnungsvoll ließ Yorik sich auf einem der bereitgestellten Hocker in dem Raum nieder und holte seinen Wasserschlauch heraus, um sich etwas zu erfrischen. Er würde es brauchen.

Bran:
In der frühen Dämmerung verschnürte Branwin ein kleines Bündel mit leichtem Gepäck und etwas Proviant. Sein Blick schweifte durch die Kammer. An dem einzigen hing seine Kette und sein Wimpel welche in als Großaxt, Mitglied der Spitaler und Albsolvent der Quiriner Kriegerakademie auswiesen. besonders die Kette, hatte er nicht einmal zum zubern abgelegt. Doch heute musste das alles hier bleiben. Durch ein kleines Hintertürchen verließ er die Landswacht und trat in graue und braune Kleidung gehüllt in die Gassen von Brega.
Die Kneipe, welche Yorik ihnen genannt hatte, war nach einem kleinen Umweg schnell erreicht. Er sah unter seiner Gugel die Gasse entlang. Außer einer getiegerten Katze war niemand zu sehen und so klopfte auch der Söldner in der verabredeten Reihenfolge an die dunkle Türe.

Esta:
Etwas weiter hinter Bran, versteckt von den Schatten einer anderen Gasse, verblieb Esta an die Hauswand neben ihr gelehnt stehen, auch noch eine Weile nachdem er durch die hölzerne Tür getreten war. Sie war gerade angekommen und wollte selber bereits zum Hintereingang, als sie ihn vor die Tür treten sah. Ihr Blick wanderte durch die anderen Gassen und so wartete sie im Schatten erst einmal, ob ihm gefolgt wurde.
Von der roten Gewandung, die man bei ihr eigentlich kannte, wann nichts mehr zu sehen. Die erdfarbene Kleidung, die sie vor Jahren trug, kam nun doch wieder zu Ehren. Auch das Kopftuch, dass sie meistens trug, war gegen ein braunes schlichtes Tuch getauscht worden. Kein einziges ihrer üblichen, magischen Werkzeuge war da: Die Ketten, die sonst unter ihrem Gewand, dicht an ihrem Herzen lagen, waren sicher untergebracht zusammen mit ihren Taschen. Stattdessen hielt sie einen Beutel mit speziellen Pfeifen in der Hand und ein weiterer, wesentlich kleinerer Beutel hing von ihrer Hüfte. Dieser war für den Notfall gedacht und sollte es ihr ermöglichen, eine Ablenkung zu schaffen und auch wenn sie neugierig war, wie gut es ihr gelingen würde, so war  sie nicht erpicht darauf, dass es soweit kommen sollte.
Schließlich trieb nach einigen Momenten die Kälte Esta dann doch zu Tür. Denn auch wenn die Sonne der vergangenen Tage ein wenig Wärme spendete, waren die Vorbereitungen und die Arbeit in die hinter ihr lag, durch die den kalten Wind der frühen Jahreszeit geprägt. Angesichts der nun folgenden Nacht wollte sie nicht länger draußen verbringen müssen als es notwendig war.

Beorn:
Beorn gab seiner Frau einen Abschiedskuss. Swanhild, ihre gemeinsame Tochter war den ganzen Tag schon quengeliger als sonst, als ahnte sie, dass ihr Vater sich auf eine gefährliche Reise begeben würde, doch jetzt schlief sie.
Ein Fischernetz, ein Messer und ein kleines Beil würden nicht zu sehr auffallen, aber im Notfall trotzdem verwendbar sein, und mit dem kurzen Gehstock würde Beorn notfalls nicht nur Fische betäuben können.
Seltsam, sich in ne Taverne zu schleichen, obwohl Isindia Bescheid weiß... dachte er bei sich.

Tabea:
Eine Weile nachdem Beorn durch die unauffällige Eingangstür getreten war betraten zwei Gestalten die kleine Gasse, nachdem sie noch einmal geprüft hatten, dass sich keiner außer ihnen zwischen den etwas heruntergekommenen Gebäuden aufhielt. Die kleinere Gestalt bewegte sich mit kurzen flinken Schritten, die ein wenig größere etwas langsamer und steifer. Beide trugen unauffällige, etwas zerschlissene Reisekleidung. Die kleinere Person erreichte als erste die Hintertür und klopfte mit dem verabredeten Zeichen an. Die Tür öffnete sich und Anders und Enid schlüpften hindurch.

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