Autor Thema: Damals: Die Räuber im Rothornpass  (Gelesen 3574 mal)

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Offline Krisz

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Damals: Die Räuber im Rothornpass
« am: 29. Apr 07, 21:26 »
[OT: Vielleicht erinnern sich noch einige an das erste engonische Con...]

Hiermit bezeuge ich, Avernius von Barbury, Gelehrter und Diener der Aine, diesen Bericht über die Vorkommnisse am Rothornpass zu Tangara, geschehen im Jahre 251 nach Jeldrik, höchstselbst und mit eigenen Ohren vom fahrenden Kaufmann Tuldan Burgwinkel aus Uld gehört und so niedergeschrieben zu haben, wie er sie mir erzählte:

"Gestatten mein Name ist Tuldan Burgwinkel, ich bin ein fahrender Händler aus Uld. Wie jedes Jahr im Herbst kam ich reich beladen mit Gütern aus den Mittellanden zurück in engonische Gefilde. Ich hatte nur noch das Rothorngebirge zu überwinden bevor ich in Tangara ankäme, und da das Wetter noch mild war und kein Frost fiel, war ich frohen Mutes in ein-zwei Wochen meine Frau und meinen nunmehr fünfjährigen Sohn in die Arme schließen zu können.
  Als ich allerdings Bal Untar erreicht schwand meine Hoffnung jäh. Eleron Bärenwald, der Besitzer des Handelsstützpunktes berichtete mir, das seit Wochen keiner den Rothornpass mehr passieren könne, da Räuber diese Gegend unsicher machen würden.
  Herr Bärenwald berichtete mir, dass er schon verzweifelt die Bürgermeister der tangarischen Freistädte gebeten hätte etwas zu unternehmen, doch da keine Antwort gekommen war musste er sich wohl oder übel selbst dieses Problems annehmen. So hatte er vor einigen Tagen verkünden lassen er setze fünf Goldstücke auf den Kopf des Hauptmanns. Daraufhin reisten Söldner aus allen Herren Ländern an, einige waren schon da, die meisten sollten aber erst am darauffolgenden Tag eintreffen. So bat mir Eleron an in einem der Zelte, die er für die Söldner hatte aufstellen lassen zu nächtigen damit ich sehen könne was die nächsten Tage bringen würden."

"Und wirklich, später am nächsten Tage, als ich mit Rogar dem Wirt, Rausschmeißer und Leibwächter des Herren Bärenwald in der Taverne saß kamen die Söldner. Mit denen, die schon im Lager waren wohl an die 30 und gar wunderlich sie anzusehen, waffenstarrend allesamt, außerdem waren unter ihnen Gestalten wie man sie sonst nur im Wald von Arden zu sehen gedenkt, so zum Beispiel ein Mensch mit einem Widder Kopf, sowie einen Elfen, dessen Haut Ebenholzfarben war."

  "Sie beschwerten sich direkt bei Eleron was das denn zu bedeuten hätte, dass Truppen der Regierung wohl Wegezoll verlangen würden, daraus konnte mein geschätzte Kollege nur antworten, dass es in dieser Gegend seit einiger Zeit keine Regierungstruppen mehr gegeben haben und sie sich wohl irren müssten, oder dass sich jemand nur für die Truppen des Senats ausgegeben haben mochte. Danach entbrannten noch einige hitzige Diskussionen in der Taverne und ich zog es vor mich in mein Zelt zurückzuziehen."

"Als am nächsten morgen früh der Hahn krähte mochte zwar keiner der Reisenden so recht aufstehen, nur ich stand gerade rechzeitig auf um mit anzusehen wie ein schwerverletzter Ritter in Plattenrüstung, dessen Wappenrock die engonischen Reichsfarben zeigten, von der Köchin gestützt in die Handelsniederlassung humpelte."

  "Später erfuhr ich, dass er der einzige Überlebende einer fünfköpfigen Gesandtschaft der engonischen Reichsgarde war, die geschickt wurde um den Räubern Einhalt zu gebieten.
 Gegen Mittag, sammelte jener Ritter die Söldnerschar um sich und machte sich mit ihnen auf in den Wald. Wie mir später zugetragen wurde fanden dort auch einige Scharmützel statt, aber die Hinterlist und Kühnheit der Räuber offenbarte sich schnell. Als unsere tapferen Recken das Versteck der Räuber ausfindig machten traten diese die Flucht nach vorne an und stürmten das nunmehr so gut wie menschenleere Lager. Unserer tapferen Söldnerschar, angeführt vom Herren Reichsritter gelang es zwar eine handvoll Räuber zum Kampf zu stellen, doch der Hauptteil, angeführt von einem gar garstig aussehenden Oger, der wohl ihr Hauptmann war, kämpfte sich den Weg frei und verschwand im Wald.
Als der Rest endlich ins Lager zurückkam sah ich nur nach die Wenigen der Heilkunst mächtigen, überall Verwundete pflegen."

  "Später hörte ich, wie sie der Herren Eleron Bärenwald bezichtigten mit den Räubern unter einer Decke zu stecken und deren erbeutete Waffen zu verkaufen. Ich konnte es nicht glauben, der ehrenhafte Mann, der mich so freundlich aufgenommen hatte sollte Schuld an dem ganzen sein? Ich war absolut von seiner Unschuld überzeugt, brachte aber trotzdem nicht den Mut auf zu seiner Verteidigung auszusagen. Aber, Alamar sei es gedankt, fand sich ein äußerst geschickter Verteidiger namens Tengil, der wohl ein Advokat war, der letztendlich für einen Freispruch sorgte."

"Gebeutelt von Angst, was diese verfluchten Strauchdiebe noch alles anstellen würden verzog ich mich kurz vor Sonnenuntergang in mein Zelt und hoffte ein Wenig Ruhe finden zu können. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Ich wollte mich gerade hinlegen, da hörte ich Stimmen in einiger Entfernung Verse in einer mir unbekannten Sprache rezitieren. Ich schaute aus dem mir zugeteilten Zelt heraus und sah einen jungen Magus mit seinen Gefährten in einem aufgemalten arkanen Symbol stehen und laut einen fremdartigen Gesang anstimmen."
  Ich bekam es mit der Angst zu tun, nicht nur, dass ein Wilder, der neben meinem Zelt Nacht für Nacht irgendwelche Riten abhielt mir zusetzte, nun auch noch das. Ich lief zum Ritter um mich zu beschweren, da riss ein Donnerschlag, so laut das ich fast taub wurde die abendliche Idylle entzwei. Ich starrte zurück zu dem Magier und sah dicke Nabelschwaden aus der Mitte des Symbols austreten. Und plötzlich erschien er. Ein riesiger Dämon mit einem Skeletthaften Schädel tauchte wie aus dem Nichts auf und hieb mit einem riesigen Schwert und einer monströsen Axt wahllos auf Umherstehende ein. Ich war starr vor Schreck, bis ich merkte, dass sich unten bei der Taverne Kampfgeschrei sich erhob. Die Räuber schienen den Sonnenuntergang als Zeichen für den Angriff genutzt zu haben. Die wenigen Streiter die noch in der Taverne verweilten konnten die auf sie zustürmenden Horden nicht lange aufhalten und so kamen die Räuber im Laufschritt den Hügel hoch wo ich stand. Meine Nerven gaben nach und ich rannte so schnell mich meine Beine trugen von dannen, das Kampfgeschrei brannte mir im Nacken wie Feuer."

"Ich rann den Berg hoch und warf mich hinter einem Steinbrocken in Sicherheit. Starr vor Angst und unfähig meinen Blick abzuwenden starrte ich auf den Zeltplatz und dem brutalen Gemetzel. Die Räuber fielen über den Kämpfer, die sich standhaft des Dämonen erwehrten, in den Rücken. In vorderster Front der riesenhafte Oger und ein hinterhältiger Drow. Chaos herrschte, unsere Streiter stieben auseinander und der junge Magus zauberte was seine Kräfte hergaben. Der Dämon lief Amok und hieb wahllos auf Räuber und Kämpfer ein, doch dann schlüpfte der Drow blitzschnell zwischen den Kämpfenden durch und baute sich vor dem Dämonen auf. Er sprach einige Wörter in einer fremden Sprache und das Monster verbeugte sich vor ihm. Auf ein Wort des Drow sprang der Dämon los und griff unsere Kämpfer an.
Der Kampf tobte. Einige der Krieger schienen schnell erkannt zu haben, dass der Drow den Dämon kontrolliert und griffen diesen an. In einem harten Kampf machten sie ihn nieder, plötzlich sah ich wie einem der Kämpfer, ich glaube Erion war sein Name, Vampirzähne wuchsen und er diese mit unbändiger Wildheit in der Hals des tödlich verwundeten Drow schlug. Der sonst so kühle Kämpfer brach in Raserei aus und stürmte auf den nächsten Gegner zu."

  "Der Dämon war nun völlig ausser Kontrolle und schritt über das Schlachtfeld auf der Suche nach einem würdigen Gegner. Diesen fand er auch kurzerhand in dem Anführer der Räuber, dem Oger. Stille senkte sich über das Schlachtfeld, als diese beiden Giganten aufeinander trafen. Der Dämon schrie im eine Herausforderung in seiner gutturalen Sprache herüber und der Oger begegnete sie mit einem wilden Kampfschrei seiner selbst. Ein harter Kampf entbrach, doch der Oger schien zu unterliegen. Als er dieses merkte verließ ihn sichtlich der Mut, er brüllte zum Rückzug und machte sich, gefolgt von seinen Leuten, aus dem Staub.
Der Dämon, der sich scheinbar davon nicht abhalten lassen wollte verfolgte sie und verschwand ebenfalls im Wald."

"Als sich die Nebelschwaden legten und ich das Feld wieder vollends überblicken konnte bot sich mir ein schrecklicher Anblick. Die Männer, die noch stehen konnten, konnte man an einer Hand abzählen, der Rest lag tot oder verwundet auf dem blutdurchtränkten Schlachtfeld.
Bis ich mich endlich hinter meinem Stein hervortraute waren schon längst die spärlich vorhandenen Heiler dabei die Verwundeten zu versorgen."

  "Der Abend war geprägt von ängstlichem Warten. Würden die Räuber sich sammeln können und noch einen Angriff wagen? Würde der Dämon zurückkehren? Das waren die Fragen die jeden am Lagerfeuer beschäftigten. Ich fiel in einen unruhigen und von Albträumen gebeutelten Schlaf."

"Als ich am nächsten Morgen aufwachte hörte ich die Vögel singen und die Grillen zirpen, aber die Stille hatte eine tauben Beigeschmack, denn ich wusste, dass die ganze Sache noch nicht ausgestanden war. So ging ich, mich nervös umschauend, hinunter zu Taverne. Auf dem Weg dorthin sah ich die Söldner in ihren Zelten den Schlaf der Gerechten schlafen, die den gestrigen Abend knapp überlebt hatten. Zu meinem Entsetzen ruhten im Lager auch einige der Räuber und schliefen offenbar ihren Rausch aus."

  "In der Taverne fragte ich Kunigunde, die Köchin und Schankmaid, die die Einzige war die schon zu so früher Stund auf den Beinen stand, was vorgefallen sei. Diese erklärte mir in einem riesigen Schwall aus Worten, dass sich gestern Nacht unsere Söldner mit der Räubern verbündet hätten um gegen eine ganze Horde an Dämonen zu kämpfen. Sie hatten diese schließlich besiegt und der Wirt, voll von Eifer, hatte alle Getränke für diesen Abend auf Kosten des Hauses gehen lassen."

"Schockiert ob dieser Ereignisse verabschiedete ich mich schnell von Kunigunde und dem Händler und machte mich wieder auf die Reise, voller Hoffnung nun sicheren Schrittes Tangara erreichen zu können und mit der Gewissheit, beim nächsten mal am Lagerfeuer ebenfalls eine Geschichte erzählen zu können, von Heldentaten, Ruhm und Ehre."


Avernius von Barbury
27. Cordovan im Jahre 251 n.J., Fanada

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Offline Rogar

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Re: Damals: Die Räuber im Rothornpass
« Antwort #1 am: 29. Apr 07, 22:24 »
Ich hab immer gesagt Mann muss Tengil nur genug Gerstensaft geben,
hach ja das waren noch Zeiten, ich war jung, dynamisch, unverbraucht. Die erste Taverne lief prächtig und die Waffen gingen sooo gut, zum Glück der tapferen Streiter wurden sie von mir nur gegen Pfand zwischengelagert. Was ein Glück für Sie das der Wirt sich so furchtlos unter die Räuber gemischt hat um sie zu den rechtmäßigen Besitzern zurück zu bringen. Einen Orden hätte Er verdient gehabt und nein, der Feige Hund von Händler schiebts wider aufn Angestellten. Ich hät nicht den guten Richter bedrohen sollen. Wachen des Richters, ich hab Ihnen gesagt es wird Ihr letztes Mal sein, das die einen unschuldigen vors Schafott schleifen. Und ich hatte Recht auch wenns beim zweiten 2 Jahr gedauert hat.

Ich sags immer, niemals mit dem Wirt anlegen. Ich hab wahrscheinlich die meisten schon lange überlebt, zumindest von nem drittel weiß ich se sind tod *g*. Man tut und schafft und wie wirds einem vergolten, jaja.
Dipl. - Ing. (FH) der Fachrichtung Architektur

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Offline Akela

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Re: Damals: Die Räuber im Rothornpass
« Antwort #2 am: 30. Apr 07, 15:20 »
Achja, die guten alten Zeiten. :)
Schon lange her....und doch nicht vergessen *g*

Man sollte vielleicht noch anmerken, dass der junge Magus, der den Dämon "beschworen" hat (eigentlich ist der nur von unserem Ritual angelockt worden) der Meister von Gorix Feuerklinge war, den hier ja doch viele kennen. *g*

Man, hab ich mich erschreckt, als Tobi den Chinaböller direkt neben mir gezündet hat. :)
Sasha Timberlore Schattenwolf
1. Paladin Askars