Boniface holte weit aus, wie er es gerne tat:
"Alors, es fing alles an, als ich vor ungefähr einem halben Jahr eines Tages auf der Jagd ungefähr zehn Schritt tief in eine Felsspalte fiel und mit dem Kopf aufschlug. Die Götter allein wissen, warum ich nicht gestorben bin. Ich lag einige Zeit wie tot in dieser Felsspalte bis mich eine Frau beim Brennholz sammeln fand und mich in unser Dorf brachte. Es heißt übrigens Torrent. Dort hat man mich gepflegt und gehofft, dass ich überlebe.
Ich weiß all das nur aus Erzählungen und kann mich nur an die Träume erinnern, die ich in den zwei Tagen hatte, in denen ich ohnmächtig war. Es waren merkwürdige Träume. Träume von der Vergangenheit. Ich habe von meiner eigenen Geburt geträumt.
Es waren Träume von der Gegenwart. Genau in diesen zwei Tagen wurde mir ein weiterer Bruder geboren und ich habe es geträumt, obwohl ich ja ohnmächtig war.
Es waren Träume von der Zukunft. Ich habe vom Forêt d'Artroux geträumt und dass dort schreckliche Dinge passieren würden. Und ich habe davon geträumt, wie ich zum Schlafwald komme.
Es ist alles so eingetroffen, aber das wusste ich ja damals noch nicht.
Als ich also am dritten Tag aufwachte, war ein Priester Nadurias bei mir und sprach Gebete für mich. Ich erzählte ihm von den Träumen und er machte wage Andeutungen.
Als die Träume aber immer wieder kamen im Laufe der folgenden Wochen, ging ich wieder zu ihm und da sagte er mir, ich solle zum Schlafwald zu Équil gehn. Warum sagte er nicht.
Deshalb bin ich hier. Ich wusste, dass es richtig sein musste, hierhin zu reisen.
Wenn ich recht überlege, dann hatte ich auch schon vorher ähnliche Träume, aber seit ich dem Tod so nahe war, sind sie deutlich stärker und häufiger geworden."
Geistesabwesend starrte Boniface in die Ferne. Plötzlich schaute er die Priesterin erwartungsvoll an.
"Möchtet ihr von den Geschehnissen im Forêt d'Artroux erfahren? Es ist eine sehr spannende Geschichte!"