Eine der großen Kammern: im Haupthaus dicht gedrängt stehen hier die Betten des Weibsvolkes oder der Frauen, Mädels wie man sie halt nennen will.
Man sagt diesen Frauen nach, dass sie nicht nur ein Mal die Türen des Bordells "geöffnet", (was in diesen Fällen nichts anderes heißt als eingetreten haben) und mit mehr als derben Sprüchen die Söldner nach ihren Sauftouren durch die Tavernen der Stadt geholt hatten mit einem "Schatz !!!" auf den Lippen. Außerdem muss irgendwer ja die Rekruten der Reichsgarde „beruhigen“ wenn sie wieder in der Ausnüchterungszelle einsitzen oder aus dem Loch am Marktplatz brüllen. Keine kennt die Taschen der Männer wohl besser wie diese Frauen und es gibt wohl wenige die sie besser im Griff haben. Ja die Damen wissen einen Söldnerhaushalt zu führen! Beulen verursachen auf den dummen Birnen der Söldner oder Ihnen den Humpen übern Schädel ziehen ist wohl zur Ausbildung gehörig, aber wenigstens können sie das Pack auch wieder einsammeln.
Kira eine hübsche Kämpferin wie es im Buche steht, hatte Gero Steinbrecher wohl hier zum Banner geführt. Sie ist eine dunkelhaarige, laute und pöbelnde wie schlagkräftige Frau die mehr als einen der Männer noch im Suff zu Boden geschickt hat. Man sieht sie oft und hört sie noch öfter. Das weibliche Ebenbild einer Söldnerseele. Rau, unbändig und ohne Gnade wenn Ihr was nicht in Kram passt. Manchmal nächtigt sie hier manchmal auch woanders wie so viele der Mädels. Man erzählt sie hätte was mit Gero Steinbrecher laufen der vor kurzem aus Caldrien anreißte um sich den Söldnern anzuschließen. Irgendetwas liebes hat sie aber noch nicht von sich gegeben.
Malinja ist eine Streunerin, naja eine Glücksritterin, man sagt ihr eine Beziehung zu einem lodrischen Knappen nach, der sie wohl nicht halten konnte. Jeldrik Kreuzbrecher hatte sie eines Tages hergebracht von einer Taverne in Condra . Geboren wurde sie wohl im fernen Lodrien. Als sie dort auf Kira und Gero den Söldner und Jeldrik, den Soldbuchführer des Banners, traf und sein Lächeln erblickte, war die Entscheidung klar.
Sie hatte sich an den Wirt in Felden erinnert und dass er wohl ein Banner an Männern führe, " Reißt Ihnen den Arsch auf!" hatte er mit einem Humpen Bier und seinem Kriegskoch Hein gebrüllt. Tatsächlich hatte SIE den weit größeren Orkkämpfer nach schweren Schlägen zu Boden geworfen. Was ihn den Schädel durch seine eigenen Männer kostete. Gold, Geschmeide und Edelsteine hieß es doch suchten die Söldner und wer sagte, das es nicht IHR Geschmeide war und IHR Gold?. Der Hauptmann hatte sich erinnert und sie mit einem Lächeln aufgenommen. Mit Kira zusammen hatte sie sich mehr als nur ein Mal mit den Männern angelegt, um zu zeigen wer hier die Hosen anhat.
Svenja Swanson eine Spielerin wie aus dem Buch: langes, blondes Haar und geflochtene Zöpfe- nicht die kleinste Ähnlichkeit mit ihm - zu ihrem Glück- und doch war Rogar ihr Halbbruder. Er hatte sie eines Tages aus Darkow mitgebracht- anscheinend war sein Vater kein hässlicher Mann gewesen- oder ein Süßholzraspler. Rogar kannte ihn jedoch nicht in dieser Art. Doch an dem Namen gab es nichts zu rütteln, so häufig gab es diesen auch nicht und die Geschichte mit den drei Söhnen passte. Bei Ihrer Mutter einer Heilerin aufgewachsen, zog es sie schon früher in die weite Welt. Kein Kartenspiel, Würfelspiel, Brettspiel das es nicht Wert war gespielt zu werden wenn es um Kupfer ging. Ein herrliches Bild, wenn Rogar sie wieder einmal an einen Mann verschachern will und genauso herrlich wenn sie ihren Bruder bloß stellt mit den Worten: "Gib mir das, du kannst eh nicht lesen!", "Was muss ich da hören 2 Silber und 3 Kupfer nur, ich werd dir deine Haare ausreißen und dich damit erwürgen, so wenig bin ich dir wert!" "Schaff gefälligst einen anständigen Mann her." oder "Ich gebe dir 2 zu 1 wenn du Rogar verprügelst, einverstanden?" "Aber den Zwerg darf ich verwürfeln, der zählt ja nur fürn halben?" "Naja, jetzt nicht mehr." und "So langs net wider mein Kupfer is!", sagen so einiges über Ihre Beziehung aus. Weiterhin soll sie für wildeste Kriegsfrisuren einiger Männer verantwortlich sein und vorm Schädel kahl rasieren bis hin zu wildesten Zöpfen vor nichts halt machen. Wenn sie auch nicht grad eine Kriegernatur ist, ner anständigen Taverne hat sie jedenfalls nix entgegenzusetzen.
Sarah ist eine Feldscherin aus Tangara. Hurenblondes Haar sagte man doch, die hatte ihr Wissen aus Tempeln und Siechenhäusern, aus kleineren Scharmützeln und auch im Kriegstross nach Samarkand soll sie mitgereist sein. Kein Bein, das nicht abgesägt werden konnte und plötzlich konnten die Männer wieder vom Tisch laufen- was für Waschlappen das manchmal waren! Aber im Notfall tut es auch ein Schwert, wenn mal keiner der Kerle sich die Finger schmutzig macht. Hier ein Kupfer da Kupfer, hier ein Eisen zum ausbrennen, dort ein Schlag auf die Nuss und es ging auch ohne Betäubung, ist ihr Motto.
Saganova ist eine junge Frau die es in ihrem Nomadenstamm in der Steppe nicht mehr ausgehalten hatte. Feuerrotes Haar und tätowiert und ein Mundwerk, das ruhig mal gewaschen werden könnte. Das heisst, wenn Mann sich traut... Rogar nennt sie „Kerifa“, angeblich heisst der Name frei übersetzt sinngemäß „Frierhutzel“, weil sie wohl auf dem Kutschbock laut Rogar oft jammert, ihr sei kalt. Aber ob das stimmt, wissen nur die, die den Dialekt der Steppe kennen und man hüte sich, Saganova „Kerifa“ zu rufen! Wenn ein andrer sie so nannte hagelte es Keile vom feinsten, hatten einige erfahren müssen - sehr zur Erheiterung aller, die um Rogars zweifelhaftes Vorrecht wissen. Sie hat mit Rogar eine Taverne in Lodrien geschmissen. Als die Taverne abgefackelt worden war und Rogar das Bier aus dem brennenden Gebälk trug, nahm sie sich die Schnittchen und Kuchen vor. Sie ist wohl mit Rogar, naja nennen wird es frei liiert. Zumindest sagen manche, man höre nachts aus seiner Kammer verdächtige Geräusche wenn sie ihn besucht… Auch sie hat wohl dem Hauptmann mehr als eine Wunde gesäubert und ihr Bruder war wohl für einige Monde auch mitgezogen bei einem Treck. Der Söldnerhauptmann hatte nach ihr schicken lassen um den Weibern mal zu zeigen wie ein Wundwickel zu sitzen hat, damit er was taugt. Außerdem heisst es, hat sie Wochen in einem Lazarett darauf gewartet das er wieder zu sich kam und bewegen konnte, so zerschlagen war er wohl gewesen. Es gibt wohl wenige Weiber die so herzhaft freiwillig mit dem Söldner bechern und in silvanaischem Tonfall, Pfeffersäcke beleidigen können ohne das sie es bemerken.
Saphira hatte erst kürzlich Ihr Lager hier bezogen, klein und zierlich, mit einem losen Mundwerk das seine Grenzen sucht. Der zweite Hauptmann Niskolf hatte Sie angeschleppt. Fasst als wäre Sie noch ein Kind hatte es den Anschein, jung und zerbrechlich. Doch tatsächlich machte sie Ihren spitzen Ohren alle Ehre, das Blut hielt sie jung und lernte einige Dinge recht schnell. Niskolf hatte sich Ihrer Ausbildung angenommen und es gab wohl einiges zu tun um daraus ein überlebensfähiges Geschopf heranzuziehen.
Aber auch ein Bett für Kadra die Tiorsnovizin steht hier und Traherns junges zierliches ja fast zerbrechlich wirkendes Mägdelein aus dem Ort, wenn der Priester mal wider silvanaische Eichen sägt oder Trahern sich so gut gedrückt hat vor der Arbeit, dass er Nachtschicht schieben darf.
während die eine hälfte zum Iskariontreck befohlen wurde, organisiert die zweite hälfte weiterhin das chaotische Leben in der Kaserne.