Der Städtebund von Tangara > Fanada
Der Tempel Lavinias
Rania:
"Gut, dann kann es ja losgehen", sagte Rania mit einem Lächeln im Gesicht. "Es wird alles gut werden, dachte sie und wandte sich dem Gespräch zwischen ihrer hohen Mutter und eines Priesters zu.
Nach Frühstück gingen sie zu den Ställen, um die Pferde zu hohlen. Rania schwang ihr Gepäck auf ihre Stute und stieg, wie es sich gehörte, im Damensitz auf.
Anastasius, der schon aufsaß, sah ihr zu, wie sie elegant ihr Kleid richtete. Langsam und stetig ritten sie aus dem Stall. An den Toren hatten sich alle Priester und Novizen versammelt, um sich von den beiden Reisenden zu verabschieden. Rania winkte ihnen so lange nach, bis sie um eine Ecke bogen und der Tempel aus ihrem Blick verschwand.
Rania:
Nach dem Knollenfest zurück im Laviniatempel.........
Es war Mittag und verteilte Rania wieder zusammen mit Yorik Suppe an die Notdürftigen. Mit viel Eifer war sie Dabei und war dankbar für jedwede Ablenkung. Doch dies sollte nicht langer andauern, denn in diesem Moment trat ein Bote an Rania heran, um ihr einen Brief zu überreichen.
Mit zitternden Händen nahm sie diesen entgegen, schaute auf das Siegel und steckte diesen Brief schnell in ihre Schürzentasche. Dann dankte sie dem Boten und arbeitete den ganzen Tag so weiter, als wäre nichts geschehen...
Am Abend in ihrer Kammer nahm sie den Brief aus ihrer Tasche. Den ganzen Tag schon wollte sie ihn lesen... Doch jetzt da sie die Zeit dazu hatte, fürchtete sie sich diesen zu öffnen und zu lesen. Dennoch... es musste sein. Rania brach also nun das Siegel des Briefes, den Vanion ihr geschrieben hatte. Mit zitternden Händen öffnete sie ihn und las ihn aufmerksam durch.
Sie las diesen nicht nur einmal, nein, noch ein zweites, drittes und sogar ein viertes Mal....
Wut und Traurigkeit vermischten sich, Rania wusste nicht welches Gefühl nun schlimmer war....
Das kann er doch nicht sagen... Vanion, du bist ein Schuft.... wie kannst du nur....
Tränen rannen ihr mittlerweile über die Wangen.
Während sie diese wegwischte war sie auch schon zur Tür hinaus, auf dem Weg zu Yoriks Kammer. Sie hoffte, dass dieser noch nicht schlief, als sie etwas lauter als beabsichtigt an seiner Türe Klopfte.
"Yorik, bist du noch wach? Ich muss mit dir sprechen !"
Yorik:
Yorik lag bereits in seinem Bett. Nach diesem langen, arbeitsreichen Tag hatte er sich schnell in sein Zimmer begeben, um sich etwas zu erholen - doch er konnte einfach nicht schlafen. Jedes Mal, wenn er die Augen schloss, sah er Vanions zorniges Gesicht, voll von Misstrauen und Verachtung. Der junge Novize konnte nicht verstehen, wie sein Freund nur so schreckliche Dinge über Rania sagen konnte.
Als die Agapima an seine Tür klopfte, lag er also immer noch wach und brauchte nicht lange, um aus dem Bett zu steigen. In seinem Nachthemd öffnete er die Tür und blickte die davor stehende Priesterin mit erschöpften Augen an.
"Guten Abend Rania", murmelte er, dann sah er ihr aufgebrachtes Gesicht und die geröteten Augen. "Was ist los?" fragte er besorgt. "Ist etwas passiert?"
Rania:
Sie trat in sein Zimmer und schaute sich einen Moment um. Als sie Yorik im Nachgewand vor sich stehen sah, errötete sie leicht, denn auch sie trug nur ein weißes dünnes Nachthemd.
"Ich danke dir, dass du noch Zeit zu so später Stunde für mich hast." Sie stand einfach nur da, mit gesunkenem Armen und den Brief von Vanion immer noch in der Hand haltend.
"es ist.... ja, also irgendwie....."
Rania holte tief Luft, kämpfte gegen Wut und Verzweiflung an.
"Es ist wegen Vanion. Er hat auf meinem Brief geantwortet. Und sei Brief war... nun ja, nicht gerade der Netteste, den ich bekommen habe."
Yorik:
Normalerweise wäre Yorik beim Anblick von Rania im Nachthemd ebenfalls rot geworden, doch ihr gramerfülltes Gesicht lenkte ihn davon ab. Aufmerksam hörte er zu, wie sie den Grund ihres Erscheinens erklärte, dann verfinsterte sich sein Gesicht. "Ach, Vanion", er seufzte, "nicht schon wieder..."
Rasch trat er einen Schritt zurück und machte eine einladende Geste. "Tritt doch ein und setz dich", forderte er die Priesterin auf. Er deutete auf sein Bett, wartete, bis sie sich gesetzt hatte, und setzte sich dann daneben. "Erzähl, Rania. Was hat er geschrieben?"
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