Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Zlaticas Tränen

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Jelena:
Ein dicklicher älterer Mann, dessen Augen hinter lauter Lachfalten verschwanden nahm auf dem freien Stuhl Platz und begrüßte sie vergnügt: "Wie geht es euch?" begann er redselig. Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er fort: "Wie ich sehe, sucht ihr Bedienstete und da ich zufälligerweise gerade einen neuen Herrn suche, dachte ich, ich versuche mein Glück! Mein alter Herr war ein Geizkragen und da hält ein anständiger Mann es nicht lange aus, das ist keine Art, wenn der Diener mehr für die Bedürftigen spendet, als der Herr, nicht wahr? Jedenfalls hätte ich nichts dagegen diese Stadt mal wieder zu verlassen, mir bleiben noch ein paar Jahre, in denen ich ohne Zipperlein reisen kann und da möchte ich noch etwas von der Welt jenseits der Berge sehen, schließlich will ich als alter Mann etwas zu erzählen haben!"
"Guter Mann!"
unterbrach Nazir freundlich den Redefluß, "Verratet uns doch erst einmal, welche Dienste ihr feil bietet!"
"OH! Habe ich wieder zu viel geredet? Mein altes Laster, ihr müsst um Verzeihung bitten, als meine selige Frau noch lebte, da pflegte sie mich immer unter dem Tisch zu treten, wenn es mich überkam, eine gute Frau war sie, meine Ana, die beste aller Ehefrauen...aber, ihr wolltet wissen was ich bin. Ich bin Koch! Und zwar kein schlechter, wenn ich es unbescheidener Weise sagen darf..."
Nazir ließ den Mann weiter schwätzen und warf Anica einen fragenden Blick zu.

Anica:
Während der Mann vor sich hin schwatzte und erzählte blieb Anica ruhig sitzen und hoffte, dass ihre Gedanken nicht allzu deutlich auf ihrem Gesicht abzulesen waren. Er machte einen sehr freundlichen Eindruck auf sie. Bestimmt wäre die Reise nicht gar so langwierig. 
Als er erwähnte, dass er als Koch eine Anstellung suche, schaut sie zu Nazir und versucht so unauffällig wie möglich ein Nein anzudeuten. Kochen kann sie selber, und dieser Mann wird wahrscheinlich kein guter Leibwächter auf der Reise in den Süden sein, auch oder wahrscheinlich gerade weil er durch seine Art einen zu freundlichen Eindruck auf fast jeden machen musste. "Guter Mann," unterbrach sie seinen Redefluss, "es tut mir leid, aber leider bedürfen wir keinem Koch auf unserer weiteren Reise. Ich hoffe aber, dass ihr einen besseren Herrn als den letzten finden werdet, mit dem ihr vielleicht den Süden bereisen könnt."

Jelena:
"Nicht?" der Koch sah enttäuscht aus, aber es zeigte sich bereits wieder ein Lächeln in seinem Gesicht, "Wie schade, ich hätte gerne für euch gekocht, so eine feine, junge Dame, ich hab ein Auge für anständige Herrschaften, jawohl..." er stoppte sich selbst, und fragte dann vorsichtig nach: "Welche Art von Diensten sucht ihr denn? Vielleicht kann ich euch helfen?"

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