Autor Thema: An der Ostfront Ahrnburgs  (Gelesen 5898 mal)

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An der Ostfront Ahrnburgs
« am: 03. Okt 07, 10:34 »
3. Tag des 10. Mondes 257 n.J.

  Es war ein warmer Tag. Der klare Himmel ließ Alamars Auge wohlgesonnen auf die weite Ebene vor ihnen herabblicken. Die Jeldriken werteten dies für ein gutes Zeichen für die bevorstehende Schlacht.
  Am gestrigen Abend hatte Ralf seine Einheit mit dem Tross der anderen Jeldriken vereinigt und sich mit den anderen Rittern zu Beratungen zurückgezogen. Die Späher hatten endlich verlässlicherere Zahlen. Der Feind wurde von einem unbekannten Ritter geführt, irgendeinem Günstling des Kaisers. Mindestens dreissig weitere Ordensritter des Lupus Umbra bildeten den harten Kern, hinzu kamen noch mal etwa fünfzig Ritter, die unter der Flagge von Middenfelz ritten. Auf jeden Ritter kamen etwa drei Mann schwere Infantrie und fünf Mann leichte Infantrie und Bogenschützen. Also mehr als tausend Mann.
  Ralf runzelte ungläubig die Stirn. Die Heergröße war ein Witz, eher geeignet, um zu Plündern und einen Brückenkopf innerhalb Ahrnburgs zu erreichen. Allerdings hatte er auch nicht mehr Männer zur Verteidigung Ahrnburgs bereit. Aber konnte man Spähern glauben, die noch nie an einem Krieg teilgenommen hatten? Er blickte sich um und sah sie, seine Brüder des Ordens, junge Jeldriken aus guten Häusern, Ritter, die ihre Klingen nur mit Gegner auf dem Übungsgelände oder bei Turnieren gekreuzt hatten. Sie würden noch vor Sonnenuntergang die Grauen der Schlacht kennenlernen. Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen.
  "Bruder Ralf, wie gedenkst du sollen wir uns für die Schlacht aufstellen?"
 
« Letzte Änderung: 03. Okt 07, 12:02 von Engonien NSC »
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Offline Sir Ralf

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Re: An der Ostfront Ahrnburgs
« Antwort #1 am: 04. Okt 07, 06:31 »
*Ralf grade erst angekommen, etwas ermüdet von dem etwas länger dauernden Gewaltmarsch, denkt eine kurze Minute nach, dann räusperte er sich*
"Meine Brüder wir haben etwas mehr als 600 Mann hier in Stellung, da wir Verteidiger sind haben wir die bessere Ausgangsposition. Wir haben 40 Ritter, drei Standarten schwere Infantrie und der rest wird aus Speerträger und Bogenschützen gebildet, ausserdem habe ich noch drei Skorpione mitgebracht.
Das Problem was ich dabei zuförderst sehe ist, das der Feind über wesentlich mehr Reiterei verfügt als wir, wir müßen darauf achten das der Feind keine Gelegenheit bekommt die stärke seiner Reiterei zu tragen zu bringen., bevor wir unsere Infantrieeinheiten nach vorne bringen.
Deshalb möchte ich zuerst einmal genau wissen was für Verteidigungstellungen wir zu verfügung haben, und wie die Umgebung  sprich das gelände beschaffen ist, ich gedenke dies in meine Taktik einzubeziehen. Also berichtet mir zuerst wie ihr euch hier eingerichtet habt!, danach werden werde ich meine Strategie erörtern."
*Ralf deutete dabei auf die vor ihnen ausgebreitete Karte*
"Bitte Bruder Dron v. Barebury"

« Letzte Änderung: 04. Okt 07, 22:53 von Sir Ralf »
Das Leben ist der härteste Lehrmeister, und unerbittlich in der Herausforderung an einen selbst. Doch obacht ich habe stets gesagt: "Die Scheiße von Heute, kann das Gold von Morgen sein!"., Denn es geht darum dem Schicksal und dem was einem wiederfährt, die Zähne zu zeigen, und sich NICHT unterkriegen zu lassen.

Offline Sir Ralf

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Re: An der Ostfront Ahrnburgs
« Antwort #2 am: 04. Okt 07, 23:13 »
*Der Jeldrike Dron erörterte kurz und bündig die getroffenen Anwehrmaßnahmen, die sich alle nur auf das Lager zu beschränken schienen, obwohl Sir Ralf das verstand dachte er das dies wohl der unerfahrenheit seiner Brüder zuzuschreiben war, denn das war ein großer Fehler gewesen.*
"Nun gut dann hört zu meine Brüder, wir werden Gegner im offenen Feld gegenübertretten, da wir nun keine andere wahl haben, und nun zu meiner Aufsstellungsstrategie:
-1.: wir werden die Speerträger in zwei Blöcken vor unsere Schwere Infantrie setzen, dabei sei berücksichtigt das wir uns ausserhalb der Reichweite der gegnerischen Bogenschützen aufstellen werden.
-2.: hinter den Speerträgern stellen wir in drei kleineren Blöcken unsere schwere Infantrie auf.
-3.: die Bogenschützen verweilen in lockerer Formation an den Flanken der schweren Infantrie, während wir auf unsern Rössern hinter all dem zusammen mit dem Banner Reichsgarde befinden."
*Erstauntes ging durch die Reihen der Jeldriken, was in Allamars Namen hatte Bruder Ralf vor?*
"Nun denn kommen wir zu meiner Schlachttaktik: Durch diese Austellung sind wir gegen die verschriedenen Abgriffsoptionen über die der Gegner verfügt am besten gewapnet, es ist wahrscheinlich das der Feind angreifen wird, denn Lupus Umbra sind zum Angriff und siegen verdammt durch ihren Glauben, das bedeutet das der Feind seine Reiterei zuförderst einsetzen wird um unsere Reihen nieder zu reiten, dagegen setzen wir unsere Speerträger ein, die sich wohl aber dann im Anschluss der feindlichen Attacke den Beschuss der Bogenschützen ausgesetzt sehen werden.
Die Taktik der Speerträger sieht folgender maßen aus, sie müßen die feindlichen Ritter nicht Töten, nur stoppen, wenn sie das geschaft haben kommen die ebenfalls in den beiden Blöcken links und rechts postieren Helbardiere zum Einsatz.
Während die Helbardiere sich um die Verräter kümmern, werden die Speeträger zurückgezogen und bilden dann mit der Schweren Infantrie eine Linie."
"Aber Bruder Ralf rief einer der jungen Jeldriken wo belieben wir bei dieser Taktik?"*zustimmendes Gemurmel ging durch die Reihen der Jeldriken"
"Das wollte ich gerade erleutern. Während die Infantrie auf den feindlichen Ansturm wartet, reitet ihr meine Brüder um die gegnerischen Lienien herum und schaltet die feindlichen Bogenschützen mit eine Attacke aus, wartet aber bis die Infantrie des Feindes im Vormasch begriffen ist. Wann das geschehen ist gehen wir gemeinsam zum Angriff über, unter dem Deckungsfeuer unserer Bogenschützen und der Scorpione werden unsere Infantrieeinheiten den Gegner stellen."
Die Reichsgardeeinheit bleibt als Reservere im Hintergrund, sie werden wir nur ins Feld führen wenn es nicht anders geht."sagte Ralf mit einem Nicken zum alten Reichsgardewaibel.
Er nickte zustimmend er wußte was Ralf mit seiner Strategie bezweckte, wenn der Feind sich wieder erwarten anders verhalten sollte, erlaubte diese flexible Aufstellung schnell darauf zu reagieren, man mußte nur die Einheiten neu postieren, das ist zwar anspruchsvoll aber mit den gut ausgebildeten Tuppen vor Ort kein ernstes problem.
"Und was werden wir dann tun Bruder Ralf nachdem wir die Bogenschützen ausradiert haben?"fragte ein andere junger Jeldrike
"Ihr werdet euch zurückziehen und auf weitere Befehle warten, ihr seid die schnellsten auf dem Schlachtfeld möglicherweise entsteht eine Situation in der nur ihr meine Brüder zusammen mit unseren Reichsgardisten die Schlacht für uns retten könnt"sagte Ralf, wiederum ging ein zustimmendes Gemurmel durch dir reihen der Jeldriken, nur der alte Reichsgardewaibel lächelte wissend, den er wußte das Ralf seine jungen Jeldrikenbrüder schonen wollte, denn sie waren in Falle eines Verlustes nur schwer zu ersetzten, die Infantrie hingegen konnte Verluste leichter hinehmen und ersetzen während die kostbare Reiterei die nur Schwer Verluste verwinden konnte in den folgenden Schlachten noch bitter nötig sein würde.
« Letzte Änderung: 06. Okt 07, 06:25 von Sir Ralf »
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Re: An der Ostfront Ahrnburgs
« Antwort #3 am: 08. Okt 07, 16:03 »
  Eckard, der Waibel der letzten jeldrikstreuen Reichsgardisten Caldriens, lächelte. Auf diesen Moment der Rache hatte er gewartet. Es würde zwar nur der erste von vielen Kämpfen mit dem Lupus Umbra sein, aber der Wettstreit hatte endlich begonnen. Im Kampf um den Sieg konnte es nur einen Gewinner geben, den Verlierer erwarteten Tod und die Schmach der Tilgung aus der Geschichte.
  "Herr Ralf, der Plan ist klar und wenn es keine Einwände von Seiten Eurer Ordensbrüder gibt würde ich, sofern es mir gestattet ist, meine Männer in Stellung bringen. Eile ist geboten, der Feind wird nicht auf uns warten."
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Re: An der Ostfront Ahrnburgs
« Antwort #4 am: 08. Okt 07, 16:10 »
Ernst nickte Ralf, er war einen kurzen moment in Gedanken versunken, und blickte in die Runde seiner Kampfgefährten, und grinzte breit
"Ja Weibel Eckard, doch weiß eigentlich jemand wie der Kommandant der Verräter heißt, ich möchte doch wissen wem ich meine Beleidigungen an den Kopf werfen kann"
Gelächter ging durch die Reihen seiner Ordensbrüder, und die Spannun  fiehl ein wenig vonm ihnen ab
« Letzte Änderung: 29. Jan 10, 15:44 von Sir Ralf »
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Re: An der Ostfront Ahrnburgs
« Antwort #5 am: 08. Okt 07, 16:14 »
  Der Waibel schaute Ralf ernst an. "Der Kommandant ist Herr Rolf von Bautzen, Herr Ralf. Euer Onkel." Mit einem Male wurde es stumm im Kommandantenzelt.
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Re: An der Ostfront Ahrnburgs
« Antwort #6 am: 08. Okt 07, 16:18 »
Mann konnte deutlich sehen wie für einen Moment alle Farbe aus dem Gesicht von Ralf verschwand, bevor er Rot anlief, er atmente tief ein.
"Ich verstehe"sagte er mit gepresster Stimme"ich will seinen Kopf er gehört mir alleine, ich will seinen Kopf"
Dann stand er auf"Bringt die Männer in Stellung, Brüder last und ein paar Wölfen das dreckige verlauste Fell abziehen!"
Dann stand er auf und ging unter zustimmenden Gemurmel aus dem Zelt.
« Letzte Änderung: 29. Jan 10, 15:45 von Sir Ralf »
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Re: An der Ostfront Ahrnburgs
« Antwort #7 am: 08. Okt 07, 16:30 »
Es war kurz vor Mittag, das Auge Alamars stand hoch am Firmament, keine Wolke trübte seinen allseits wachsamen Blick. Die Truppen des Widerstandes hatten sich auf einer sanften, grasbewachsnen Anhöhe aufgestellt. Ein seichtes Tal trennte sie von den blau-schwarz gekleideten Soldaten des Feindes. Jeldriks Gunst schien den Widerständlern gewogen zu sein, denn der Feind hatte genau die Aufstellung bezogen, die Dron, Ralf und Eckard erwartet hatten: Die Reiterei vorneweg, um einen gefürchteten Sturmangriff zu machen und alles niederzureiten, was sich ihnen in den Weg stellen würde. Nun würde es von der Standhaftigkeit der ahrnburgischen Speerträger abhängen, ob sie diesem Angriff Widerstand leisten und damit eine Niederlage verhindern können würden.
Ein heftiger Südwind kam auf und zerrte an den Standarten beider Lager, deren Fahnen stolz die Wappen ihrer Herren zeigten. Auf der einen Seite bunt und fröhlich, auf der anderen Seite einheitlich blau und schwarz wie die Nacht.
Ein Signal wurde gegeben. Der Kommandant der Lupus Umbra wünschte ein Gespräch mit dem Kommandanten der Widerständler.
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Re: An der Ostfront Ahrnburgs
« Antwort #8 am: 08. Okt 07, 16:34 »
"Der Kommandant der Verräter möchte ein wenig Plaudern"feixte Dron v. Barebury. Ralf grinzte ihn an "Mal sehen was mein Lieber Onkel in Namen des Veräters zu sagen hat, Eckard ihr bleibt hier wenn uns etwas geschieht übernehmt ihr das Kommandot!"sagte Ralf.
Er gab ein Zeichen und das Anwortsignal ertöhnte aus den Reihen der Wiederständler zur Enwilligung des Treffens, in der Mitte des Schlachtfeldes, Ralf, Dron und zwei Ordensbrüder ritten los.
« Letzte Änderung: 29. Nov 07, 23:34 von Sir Ralf »
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Re: An der Ostfront Ahrnburgs
« Antwort #9 am: 08. Okt 07, 16:38 »
"Im Namen Tiors und des Kaisers, seid gegrüßt!" Rolf von Bautzen klappte das Visier seines Helmes hoch. Durch die schmalen Schlitze ihrer Helme wurden Ralf uns seine Gefährten von den drei anderen Lupus Umbra misstrauisch beobachtet.
"Ich fordere Euch im Namen seiner Kaiserlichen Majestät Barad Konar, Sohn Tiors, auf, Eure Waffen niederzulegen. Euch erwartet dann die Gefangenschaft, aber kein schlimmeres Schicksal."
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Re: An der Ostfront Ahrnburgs
« Antwort #10 am: 08. Okt 07, 16:45 »
"Seid Gegrüßt Onkel Rolf"Sagte Ralf und klappte sein Vollvisier auf "Wie ich sehe hast du deine Männer zum Spielen mitgebracht!"ein unterdrückes Kichern entglitt Dron."In Namen seiner kaiserlichen Majestät Jeldrik dem einzig und wahren Kaiser des heiligen engonischen Kaiserreiches, lautet meine Antwort nein, ich fordere euch auf euere Truppen zurück zu ziehen oder kein einziger von euch Verrätern wird seinen geliebten Kaiser je wieder zu kreuze kriechen können.
Kehrt um denn dies hier ist das Land Ahrnburg und seiner Stolzen Tradition und seine getreuen Männer!"
« Letzte Änderung: 08. Okt 07, 18:39 von Sir Ralf »
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Re: An der Ostfront Ahrnburgs
« Antwort #11 am: 08. Okt 07, 16:48 »
Der Ordensritter des Lupus Umbra ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. "So hast du dein Schicksal und das all jener Männer gewählt, mein Neffe. Stirb in der Gewissheit, dass keiner von ihnen zu seiner Familie zurückkehren wird. Stirb in der Gewissheit, dass keine ihrer Familien am Leben gelassen wird."
Die Lupus Umbra zerrten kurz an den Zügeln und wendeten ihre Pferde.
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Offline Sir Ralf

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Re: An der Ostfront Ahrnburgs
« Antwort #12 am: 08. Okt 07, 16:54 »
Ralf wartete bis die Lupus Umbra Verräter in sichere Entfernung waren und wendete sein Pferd gefolgt von seinen Ordensbrüdern.
"Ich werde dir deine Worte ins Maul zurückstopfen Onkel, du wirst schon sehen"flüsterte Ralf.
Also sie an den Truppen vorbei in ihrer Stellung angekommen waren sagte Ralf zu Dron"Gutes Gelingen du weist wast du zu tun hast Bruder!" und zu seinen Männern" Seid bereit es geht los laßt uns ihnen ein herzliches Willkommen bereiten!"
Zwischen den Speerträgern die längere Lanzen bekommen hatten, standen die Helbardiere und stießen ihre Helebarden  
als Zustimmung gegen die Bustpanzer zu das es einen unglaublichen Lärm, von den Reihen der Wiederständler ertönte ein vielhundertfaches" Heil Kaiser Jeldrik Heil Ahrnburg, Heil Herr Ralf"
« Letzte Änderung: 29. Jan 10, 15:48 von Sir Ralf »
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Re: An der Ostfront Ahrnburgs
« Antwort #13 am: 08. Okt 07, 17:34 »
Taaaadaaaaaaaaaaaaaaa! Es ertönten die Kriegshörner der Lupus Umbra, doch trug der heftige Südwind sie schnell hinfort, genau wie den Staub, den die heranpreschende Reiterei des Feindes aufwirbelte. Auch die feindliche Infanterie setzte sich in Bewegung mit dem Ziel, Tod und Verderben über die Ahnburger zu bringen.
Für einen Augenblick herrschte Totenstille, so schien es. Dann begann das Schreien. Pferde, die von Lanzen aufgespießt wurden, stießen unmenschliche Todeslaute aus, Menschen schrien in Schmerzen, als Hellebarden auf Reiter und Ross herabfuhren, Männer unter Hufen begraben wurden, Schwerthiebe Helme und Köpfe spalteten. Innerhalb weniger Sekunden verwandelte sich die Anhöhe in einen blutigen Hexenkessel. Die feindliche Infanterie und deren Bogenschützen waren zu weit entfernt, um der Reiterei zu Hilfe zu kommen. Der Vorstoß der Reiterei schien im Keim erstickt, ja fast zurückgedrängt worden zu sein, als Rolf von Bautzen Kommandos schrie und sich die Lupus Umbra um ihren Herren formierten. Mit einer unglaublichen Wut und Brutalität hackten sie Lanzen und Hellebarden zur Seite und stießen ihre Klingen in die Leiber der leicht gerüsteten Soldaten. Plötzlich standen sie frei, die Infanterie zog sich in Panik zurück.
Über das Schlachtfeld dröhnte die Stimme Ralfs mit Befehlen. Die schwere Infanterie solle sich formieren und von den Seiten angreifen! Die Reichsgardisten und Bogenschützen sollten sich auf die heranrückende feindliche Infanterie konzentrieren!
Während dessen forderten die Ritter des Lupus Umbra einen hohen Blutzoll unter der ahrnburgischen Infanterie, die langsam begannen, sich in Panik vor dieser wilden Attacke zurückzuziehen.
Herr Ralf gab weitere Befehle. 30 seiner Jeldriken sollten in einem weiten Bogen das Schlachtfeld umrunden und den Bogenschützen des Feindes den Garaus machen, während die Skorpione das Feuer eröffnen und die in Reichweite gekommene feindliche schwere Infanterie zur Unterstützung der Reichsgardisten dezimieren sollte. Dann klappte er sein Visier herunter, um sich mit seinen zehn verbliebenen Ordensbrüdern seinem verräterischen Onkel entgegenzustellen und gab seinem Pferd die Sporen. Er donnerte ein "Für Jeldrik" und seine Ordensbrüder stimmten mit ein. Von jetzt an lag der Ausgang der Schlacht nicht mehr in Ralfs Hand. Ihm oblag es nur noch zu kämpfen und zu töten. Er hob sein Schwert und ließ es auf das Schild seines Onkels, der mit seinen verbliebenen Rittern vollends durchgebrochen war, hernieder krachen.
Mit einem Male fuhr ein Schauder Ralfs Rücken herunter. Das Kampfgeschrei um ihn herum verstummte, nur noch sein trommelnder Herzschlag und sein heftig stoßender Atem lagen ihm unter dem schweren Helm in den Ohren. Er blickte sich um, doch das Sichtfeld war verschwommen. War er getroffen worden? Wieso spürte er keinen Schmerz. Alles schien in einem dichten Nebel verloren zu sein. Da, auf einmal hörte er einen Wortfetzen... "Für Tior" könnte es gewesen sein, und mit einem Male erschien Rolf von Bautzen wieder vor ihm und hackte mit seinem Schwert auf Ralf ein. Ralf hob instinktiv seinen Schild, doch Rolf führte seine Klinge mit beiden Händen und donnerte Mal aufs Mal auf Ralfs Schild ein, das bedrohlich splitterte und Wellen des Schmerzes zu Ralfs Schulter hinauffahren ließ. Ein Knurren entfuhr ihm. Er drückte seinem Pferd die Sporen in die Seite. Es sollte wenden, bevor Schild und Schildarm endgültig zerschmettert waren. Das Tier wieherte in Panik doch genauso schnell beruhigte sich wieder. Die Schläge auf Ralfs linke Seite hörten abrupt auf, doch sein Arm hing herab. Er blickte sich um und tatsächlich, ein dichter Nebel zog über das Schlachtfeld und ließ kaum die eigene Hand vor den Augen erkennen. Ein Windstoß und da war er, ein Schemen, der Rolf von Bautzen sein musste. Mit einem "Für Jeldrik!" trieb Ralf sein Ross an und ließ seine Klinge mit einem gewaltigen Schlag auf seinen Gegner herniederfahren, der sein Schild mit einem Male spaltete. Ralf sah noch das ungläubige Entsetzen durch das Visier seines Onkels, bevor sein Schwert den Kopf seines Onkels vom Rumpf trennte.
Schwer atmend klappte er sein Visier hoch und erhob sein Schwert. "Sammeln!" schrie er. Er blickte nach Rechts, wo er seine Ordensbrüder vermutete. Plötzlich spürte er nur noch einen heftigen Schlag, der ihm die Luft aus den Lungen entweichen ließ. Er schien ewig durch den Nebel zu fallen und die Welt wurde schwarz.
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