Die Gebiete in Andarra > Die Ruinen der Stadt Caer Conway
Schrein der Nedra
Tannjew:
Tannjew kniete tief in Gedanken versunken vor dem alten Wandteppich im Schrein Nedras. Der Schrein war ehemals ein kleiner Schuppen im Kräutergarten der Befestigung gewesen. Der Garten wurde seit dem Tod des alten Orm im letzten Frühling nicht mehr gepflegt und hatte den ganzen Sommer die Gelegenheit zu verwildern. Als Heiligtum Nedras innerhalb der Mauern Caer Conways sollte dieser Ort nun eine sinnvolle Verwendung zu finden. Mika, die junge Novizin Nedras, hatte vor fast zwei Mondläufen damit begonnen den Schuppen zu einem Ort der Besinnung zu verwandeln. Mit der Zeit fingen auch die Andarraner an sich hierher zu begeben um zu Nedra zu beten. Sie kamen auch, um den Schuppen zu Ehren der Göttin schöner auszugestalten. Mittlerweile gab es unzählige Behältnisse für Räucherwerk, die Wände waren verziert mit Reliefs und zahlreichen Schmuckstücken aus Gold, der Garten gepflegt, die Rinde der großen Buche, die neben dem Schutten stand, mit weiß aufgemalten Ornamenten verziert und an der Rückwand des Schuppens, gleich gegenüber dem Eingang, hing der Wandteppich, der einen goldenen Hirsch zeigte, der inmitten von Ruinen aus einem Teich trank.
Tannjew bemerkte gar nicht, dass jemand den Schrein betrat.
Nenya:
Sofort als Mikas Füße den Boden von Caer Conway betraten, verabschiedete sie sich von den anderen der Gruppe um als aller erstes dem 'Schrein' einen Besuch abzustatten. Bevor sie mit Tannjew dieses ernste Gespräch führen konnte musste sie sich erst einige Augenblicke besinnen. Um so unpassender erschien es ihr, als sie Tannjews Leibwache vor dem Eingang zum Schuppen stehen sah. Mika räusperte sich laut und zog den Hut vom Kopf, damit man ihr Gesicht erkennen konnte, soweit es unter dem Schmutz dann möglich war.
Nach einem Moment des Zögerns durch schritt sie mutig die Tür und hob erst einmal überrascht die Augenbrauen. Viele Veränderungen hatte der Schrein durchlaufen. Mehr Gold und Schmuck als Mika es für nötig befand, aber in jedemfall waren die Ornamente mit sehr viel Sorgfalt und Liebe gestaltet worden, so dass sie einen Augenblick inne hielt um diesen Dingen Ehre zu erweisen.
Nun wandte sie ihre Aufmerksamkeit auf Tannjew der alleine vor dem Bildnis des Hirsches kniete und betete, wie es schien. MIka sah sich um, gut wenigstens war keiner von Tannjews Schatten da, der sie belauschen konnte. Trotzdem bat sie die Göttin im Stillen darum, das kein Wort nach draußen dringen sollte, was nicht dafür bestimmt war.
Mika räusperte sich erneut laut und strich eine Strähne schmutzigen Haares aus der Stirn. "Tannjew... "richtete sie das Wort an ihn endgültig aus seinen Gedanken hoch zu schrecken.
Tannjew:
Tannjew fuhr herum und betrachtete die schmutzige Gestalt, die den Schrein betreten hatte. Offensichtlich ein Sturmgrenadier von Robert. Geruch und verlottertes Aussehen ließen darauf schließen.
"Ich hatte meiner Wache gesagt, dass ich ungestört zu sein wünsche. Mit welcher dringenden Angelegenheit belästigst du mich?"
Nenya:
Mit dem Arm wischte Mika sich einiges von dem Dreck aus dem Gesicht. "Mit einer Angelegenheit in der ihr mich nach Tiefensee habt gehen lassen." erwiderte Mika gelassen, obwohl ihr das Herz bis zum Hals klopfte. Wie fing sie jetzt am besten an...
"Tannjew, besser ihr bleibt direkt sitzen und lasst mich einfach erzählen." Sie holte noch einmal tief Luft "Jelena und ich sind in Tiefensee auf ein 'Grab' gestoßen mit Walter von Sangenwaldes Namen. Wie sich später..." 'nach einigem graben' ergänzte sie für sich "... heraus stellte, ist dies allerdings nicht die wirkliche Ruhestätte von eurem Ritter gewesen, sondern er hatte dort etwas versteckt." Mika bedeutete Tannjew sitzen zu bleiben und zog den handschriftlichen Brief unter dem Hemd hervor, diesen reichte sie ihm. "Lest dies, es wird euch Aufschluss geben über einige Dinge aus eurer Vergangenheit... Außer mir weiß bislang niemand etwas von DIESEM Brief." Sie wartete einen Moment bis sich diese Nachricht gesetzt hatte. "Aber das war noch nicht alles... " Ein zweites Dokument wurde unter dem Hemd hervor gezogen, gefolgt von einem schwarz/grün gefolchtenem Band. Hielt die Dinge einen Moment unschlüssig in den Händen bevor sie diese erst einmal zur Seite legte. Aus einem langen Stoffbeutel den sie über der Schulter trug, zog sie das Schwert.
Dann kniete Mika sich hin und hielt es auf den Handflächen Tannjew entgegen in feierlichem Ton begann sie "Tannjew von Wiesenquell. Herr von Norngard. Dessen Blutlinie auf Artheon und Briana zurück verfolgt werden kann. Vor langer Zeit zog Gwenwyn das Schwert des Schicksals. Das Schwert Schwert der Bestimmung aus der Brust des dunklen Jägers. Vor langer Zeit besiegelte er damit den Pakt zwischen Nedra und den Norngardern!" Mika legte den Kopf ein Stück in den Nacken "So höre! Die Herrin der Wälder! Die Herrin des Wildes! Die Tochter der Natur! Die, die Freiheit über alles schätzt! Die, deren Pfeile die Gerechtigkeit sind! Höre! SIE! Schickt mich zu dir, auf das der Pakt zwischen dem Hause Norngard zur einen Hälfte wieder erstehen möge. So fragen wir dich, willst du deinen Teil dazu beitragen?! Bist du gewillt dein Schicksal anzuerkennen und die Ehre die mit diesem Geschenk einher geht?! Bist du gewillt, die Pflicht auf dich zunehmen, die Nedra für dich bereit hält?! Bist du gewillt für die Freiheit zu streiten?! Bist du gewillt mit deinem Blut für die Gerechtigkeit einzustehen?! Wenn ja, so nimm das Schwert, das vor Zeitaltern vom alten Volk für Nedra geschmiedet wurde! Nimm es aus den Händen einer demütigen Dienerin Nedras. "
Tannjew:
Der Brief... wie mit geisterhaften Fingern zerrten die Worte an dem Schleier des Vergessens, der sich über Tannjews Erinnerung an die Vergangenheit gelegt hatte. Erneut flammte die Qual auf, sich nicht erinnern zu können. So kniete er da, aufgewühlt durch jenes Stück Papier in seinen Händen, als Mika das Schwert hervorzog und ihre Worte sprach. Er faltete den Brief und steckte ihn weg, um die Hände frei zu haben. Dann nahm er das Schwert aus ihren Händen.
"Herrin Nedra, Behüterin des Hauses Norngard, erhöre mich: Ich nehme Dein Geschenk an mich an, Maranwe. Dein Weg sei meine Bestimmung und die des Hauses Norngard."
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