Autor Thema: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway  (Gelesen 24600 mal)

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Offline Miguel

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Re: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway
« Antwort #45 am: 14. Nov 07, 19:26 »
"Askar sei es gedankt!"

Miguel Nahm den Krug, goß sich noch etwas hinein und nahm einen tiefen Schluck, gefolgt von einem satten Bäuerchen...

"Verzeiht..."

Er war zwar nicht der beste Menschenkenner, aber man musste es wirklich nicht sein um zu erkennen das Tannjew ausgelutscht war wie eine Zitrone auf einem von Skorbut befallenem Schiff...

"Mein Ohr habt ihr mein Freund."
"Treu zu leben heißt treu zu sterben!"

Offline Tannjew

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Re: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway
« Antwort #46 am: 17. Nov 07, 15:46 »
  Tannjew blickte sich nochmal im Raum um, ganz so, als wollte er sichergehen, dass sonst niemand anwesend war. So viele Fremde huschten durch diese Gänge, so viel Arroganz wurde hier Duftmarken gleich versprüht, so viel Heuchelei drang ihm zu Ohren und verkrampfte seinen Magen vor Wut. Welch schlimmerer Ort musste gar Donnerheim sein als dieses Kaff mit dem wohlklingenden Namen Caer Conway? Nun, immerhin hatten die stinkenden Nordcaldrier bisher darauf verzichtet ihn mit ihren Vorschlägen und Wünschen zu belagern.
  "So wie Ihr ausseht habe ich nicht nur Euer Ohr sondern auch Euer Bedürfnis nach einem guten geistreichen Getränk."

Offline Miguel

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Re: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway
« Antwort #47 am: 17. Nov 07, 17:34 »
"Na jetzt sprechen wir die gleiche Sprache mein Freund!"

Mit einem breiten Grinsen stellt Miguel seinen Becher zur Seite und kramt einen verbeulten Flachmann aus seinen Taschen, schraubt den Verschluß auf und rümpft leicht die Nase...

"Geist hat er..."

Freundlich reicht er den Flachmann an Tannjew, setzt sich auf einen Bücherstapel und seufzt.

"Lasst uns unsere Bedenken teilen, immerhin sitzen wir im gleichen stinkenden Raum."
"Treu zu leben heißt treu zu sterben!"

Offline Tannjew

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Re: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway
« Antwort #48 am: 17. Nov 07, 20:30 »
  Tannjew nahm einen tiefen Schluck und verzog das Gesicht. Dieses Getränk war wahrhaft beseelt, der erweckte die Lebensgeister! "Ich danke Euch!" Der Flachmann wurde seinem Besitzer zurückgereicht.
  "Sagen wir es mal so... es gibt keinen geeinten Widerstand. Richard Brin könnte den Widerstand einen, doch durch den Brief meines Ritters wurden Zweifel geweckt, die zerstreut werden müssen. Bis dahin aber bleiben wir zersplittert und ich weiß nicht mehr, wem ich in Tangara vertrauen kann. Werden die Askarier in diese Bresche springen? Was fordern sie dafür?"

Offline Akela

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Re: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway
« Antwort #49 am: 17. Nov 07, 21:03 »
Auch Sasha atmet auf, als die Tür wieder zufällt und lässt sich mit einem Seufzen auf einen der improvisierten "Stühle" fallen, der daraufhin bedenklich wackelt.

Na endlich....

Sie nimmt einen tiefen Zug aus ihrem Krug und blickt dann Tannjew nachdenklich an.

"Was genau stellt ihr euch darunter vor? Wir haben keine Spione oder Ähnliches, mit denen wir die Vorkommnisse in Fanada und der Umgebung im Auge behalten können. Und ohne Richard Brins Wissen können wir wohl kaum mehr dort unternehmen, als wir es zur Zeit schon tun.

Zumindest nicht mit den Rechten, die wir momentan inne haben...."


Sie leert den Krug mit einem letzten Schluck und stellt ihn dann hinter sich in das nahezu leer geräumte Regal.

"Versteht mich bitte nicht falsch, die Askarier werden bei jeder Entscheidung hinter euch stehen.... unsere Wahl, wem wir die Treue halten, is gefallen.

Doch zu Anfang steht wohl erst einmal die Frage, was ihr von uns verlangt in diesem Krieg, als die, was wir von euch fordern..."


Sasha Timberlore Schattenwolf
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Offline Miguel

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Re: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway
« Antwort #50 am: 18. Nov 07, 01:24 »
Mit einem entschuldigendem Blick und einem jungenhaften Grinsen schaut er erst Sasha und dann Tannjew an...

"Spione hätten wir... eben jene Bauern die nirgends auffallen in diesem Bürgerkrieg und die und dankbar sind durch Münze und Brot..."

Mit glücklichem Gesicht wird der Flachmann angesetzt und ein tiefer Zug zeugt von der miserablen Machart des Gesöffs...

"Aber Sasha hat Recht... Was können wir für euch momentan tun?"


"Wir folgen euch, und dafür bluten wir, und unser Blut bindet uns durch Treue und Freundschaft nur noch mehr an euch!"
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Offline Tannjew

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Re: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway
« Antwort #51 am: 19. Nov 07, 23:02 »
  "Zu allererst: Ich verlange von Euch und den Askariern gar nichts. Und ich dachte auch nicht in erster Linie an Spionagetätigkeiten, auch wenn es mir lieb wäre, wenn die Askarier ein Auge auf das Wirken von Richard Brin werfen könnten. Da sich Euer Tempel in der Nähe Fanadas befindet erfahrt Ihr wesentlich früher als ich hier im fernen Caer Conway, was Richard Brin so tut." Tannjew hoffte inständig, dass Richard Brin nicht mit Szivár im Bunde stand. Allein beim Gedanken an den Finsteren sträubten sich seine Nackenhaare. Auch die Wunde in seiner Seite begann wieder zu pochen.

  "Viel sinnvoller können die Askarier mit besonderen wohlgeplanten Aktionen aushelfen, so wie Ihr es auch in Tiefensee getan habt. Ein Krieg wird an vielen Fronten gefochten. Soldaten und Armeen belagern Städte und Festungen und führen lange Frontenkriege. Doch nicht selten waren es die heldenhafte Taten kleiner Gruppen, die einen Konflikt entscheiden oder zumindest maßgeblich beeinflussen konnten."

Offline Miguel

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Re: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway
« Antwort #52 am: 20. Nov 07, 01:31 »
Ein lautes Klatschen in die Hände, ein freudiges Reiben...

"Wo sollen wir hin Tannjew? Ich bin es leid mir hier den eh schon fetten Atsch breit zu sitzen und mir elendiges Geschwafel anzuhören? Wo braucht ihr die Askarier?"

Na wenn das keinen weiteren Schluck wert war... Und weg war der Schluck...

"Mag Sir Ralf planen was auch immer er vorhat... gewonnen wird ein Krieg auf dem Feld... Und auch wenn die Askarier wirklich bescheidene Taktiker waren, Treue und Bodenliebe waren ihnen nicht abzusprechen!"
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Offline Tannjew

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Re: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway
« Antwort #53 am: 20. Nov 07, 16:59 »
  "Ich freue mich, dass Ihr so tatendurstig seid, Miguel!" Tannjew hob ihm zuprostend den Humpen und nahm einen tiefen Schluck. "Im Augenblick kann ich Euch aber nicht sagen, wo Eure Hilfe und Euer Einsatz vonnöten sind. Doch ich könnte schwören, dass sich die nächste Gelegenheit früher ergibt als uns lieb sein kann. Ich wünschte nur, ich könnte dann schnell genug mit Euch in Kontakt treten."

Offline Tannjew

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Re: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway
« Antwort #54 am: 23. Nov 07, 16:23 »
  "Ich hege jedoch die Hoffnung, dass es uns gelingen wird, Käfige mit Brieftauben von dem einen Ort zum anderen zu bringen. Auf diesem Wege sollte die Übermittlung von Botschaften arg beschleunigt werden."

Offline Miguel

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Re: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway
« Antwort #55 am: 25. Nov 07, 05:19 »
"Käfige mit Brieftauben sollten das geringste unserer Probleme sein..."

Interresiert beobachtete Miguel Tannjew, blickte in dessen Augen und dachte... sinnierte über den Widerstand...

"Was wollt ihr wirklich mein Freund?"

Mit einem freundlichen Gesicht und offenen Zügen fährt er fort...

"Ich kann euch sagen was ich will... Den Befehl unter euch! Euch habe ich nach Askar die Treue geschworen, und euch will ich die Treue halten, und es macht mich krank wenn ich all die Pläne höre die euch unterbreitet werden, all die goldenen Zusagen die sich auf dem Felde als Blei entpuppen...

Die Askarier versprechen nur was sie auch halten können, höchstens ein dutzend Mann und Frauen, aber diese stehen und fallen für euch...

Wie auch immer Ihr euch entscheidet, dieses Dutzend ist Euer!"
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Offline Tannjew

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Re: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway
« Antwort #56 am: 28. Nov 07, 15:44 »
  Fürwahr, ein Dutzend solcher Freunde war ihm allemal lieber als zehn Dutzend Soldaten. Vertrauen war schon vor einiger Zeit ein rares Gut geworden. In solchen Zeiten konnte Vertrauen aber auch eine Last sein, wenn man denn fürchtete, das in einen gesetzte Vertrauen zu enttäuschen. Hoffentlich würde ihm das nicht passieren.
  "Miguel, Sasha, ich danke Euch und den Askariern für Eure Treue. Eure permanente Anwesenheit hier wäre ein großer Segen für die Völker Andarras und eine Entlastung für mich. Doch weiß ich, dass sich Euer Tempel im Bau befindet und ich kann nicht von Euch verlangen, länger als unbedingt notwendig fernab Eurer neuen Heimat zu verweilen. Im Augenblick habe ich keine Aufgabe, die besonderer Fähigkeiten bedarf, doch kann eine solche jederzeit wie aus dem Nichts erscheinen. Wenn Ihr noch einige Tage oder gar Wochen hier in Caer Conway bleiben könntet würde sich mit großer Sicherheit eine Aufgabe finden, mit der ich Euch betrauen würde, da ich hier nicht vielen trauen kann. Wenn Ihr aber in Richtung Fanada reisen möchtet werde ich Euch nicht aufhalten."
  Er nahm einen weiteren Schluck aus seinem Humpen und fragte sich, ob er es erwähnen sollte oder nicht. Schlussendlich fasste er doch den Mut. Früher oder später würde er es eh seinen Vertrauten bekannt machen müssen.
  "Natürlich wäre es schön, wenn Ihr noch einige Wochen warten könntet, denn dann könnten wir gemeinsam nach Tangara reisen. Ich beabsichtige so früh wie es mir möglich ist, nach Fanada zu reisen und mit Richard Brin zu sprechen. Vorausgesetzt, die feindlichen Truppen brauchen noch so lange wie unsere Späher berichten, um Caer Conway zu erreichen."

Offline Münster

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Re: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway
« Antwort #57 am: 29. Nov 07, 09:26 »
Tannjew hatte den Satz noch nicht beendet, als auch schon die Tür zum Kartenraum auffliegt und Robert in vollem Ornat mit einem breiten Grinsen hereinstürmt.

Nur mit einem kurzen Blick vergewissert er sich, dass keine Ohren anwesend sind, die die Neuigkeiten nicht hören sollten, dann wendet er sich an Tannjew:

"Wo ihr es gerade erwähnt, Euer Ehrwürdigkeit! Wir haben gerade Nachricht von den Spähern an der Beranheide und dem Eissee erhalten! Der Lupus marschiert wieder und hat seine Truppenstärke offensichtlich verdoppelt! Wie wir befürchtet hatten war der kleine Sieg im Süden nur eine Ablenkung. Der Haupttross beginnt gerade damit die Beransader gangbar zu machen! Wenn ihr also mit eurer illustren Runde fertig seid, wäre mein Vorschlag sich marschfertig zu machen! Morgen bei Sonnenaufgang setze ich die Truppen in Marsch!" -

Robert hält einen Moment inne.

"Nun, natürlich nur wenn der Sir Tannjew zustimmt?"
Sergeant Rock! Proud member of room 408!

I'm here to save the planet, but not for free!

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Wi' tipenny, we fear nae evil;
Wi' usquebae, we'll face the devil!"
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Offline Akela

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Re: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway
« Antwort #58 am: 29. Nov 07, 13:18 »
*Sasha hatte gerade den Mund geöffnet, um Tannjew zu antworten, als die Tür auffliegt und die Wolfselfe mit einem Satz auf die Beine springt, bereit, ihr Schwert zu ziehen.
Als sie Robert erkennt, entfährt ihr ein leises Knurren.*

"Wenn alle Eure Wachen so schlecht sind wie die vor Eurer Tür, dann werden wir wohl kaum eine Wahl haben, als euch zu begleiten Tannjew....."

*Sie bedenkt Robert mit einem finsteren Blick und lässt sich wieder auf dem Stuhl nieder, nach ihrem leeren Krug tastend und mit dem Blick nach etwas Trinkbarem suchend.

Jetzt weiß ich, warum Miguel bei solchen Besprechungen immer auf einen großzügigen Vorrat achtet....*
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Offline Tannjew

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Re: Im Kartenraum der Kommandantur von Caer Conway
« Antwort #59 am: 29. Nov 07, 20:26 »
  Tannjew hatte sich fast verschluckt, als die Tür so abrupt aufgerissen worden war. Eigentlich sollte ich mich mittlerweile daran gewöhnt haben, dachte er sich und wartete ab, bis Robert und Sasha gesprochen hatten.
  "Komm erstmal rein, Robert, und zeig uns hier auf den Karten wo genau sich der Feind befindet!"