Autor Thema: Baronie Goldbach  (Gelesen 41588 mal)

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Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #135 am: 18. Jan 11, 21:38 »
Der Gardist schaute etwas verwirrt, nickte jedoch und nahm die Waffe respektvoll entgegen.
"Bitte folgt mir. Ihr werdet vor ihre Gnaden, die Baronin von Goldbach geführt werden. Es wird ein Platz für euch an der Tafel bereitet. Bitte nennt euren vollen Namen und in wessen Auftrag ihr reist. Ihr werdet mir vergeben wenn ich euch vor Eintreten in die Halle auf Waffen abtaste. Schwierige Zeiten, ihr versteht?"
Auch wenn Tonfall und Gebahren des Mannes durchaus freundlich waren, so war doch offensichtlich das es sich nicht wirklich um eine Bitte handelte.
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"Das ist mein voller Ernst! Um Euch zu zeigen wie ernst ich es meine würde ich es mit meinem eigenen Blut auf meine Fahne schreiben!"

Offline Lothar von Eichen

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #136 am: 18. Jan 11, 21:43 »
Gustav lächelte freundlich.

"Es hätte mich gewundert, wenn ihr es nicht tätet." meinte er

Gustav legte seinen Umhang ab. Er trug unter dem Brustpanzer anscheinend eine kurze Jacke an der die Hose angenestelt war.
Um die Hüfte trug er einen Gurt an dem noch ein langes Messer hing, auch dieser Scheide nahm er samt Klinge ab bevor er sich bückte und eine weitere Klinge aus dem Stiefel zog.

"Um Euch die Arbeit schon etwas zu erleichtern." fügte er hinzu und ließ sich dann weiter durchsuchen

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #137 am: 18. Jan 11, 21:53 »
Die Untersuchung war schnell aber gründlich. Der Gardist öffnete die eingelassene Tür in dem zweiflügeligen Durchgang und ließ Gustanv vor sich in die Halle eintreten.
Die Halle wurde durch ein prasselndes Feuer in einer großen Feuerstelle und Kohlebecken beheizt. Die Wände wurden von kostbaren Gobelins und Tapesserien geschmückt und hielten die Kälte des Gemäuers in Schach. Unmittelbar vor dem Kamin war eine U-förmige Tafel aufgebaut an der der gesammte Haushalt Platz genommen hatte.
An der hohen Tafel saß eine reich gekleidete Frau in einem Höllenfenstergewand aus schilffarbenem Brokat, die Stirn mit einem Schapel schmückt.
Sie sah den unerwarteten Gast freundlich und auch ein wenig neugierig an.
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Offline Lothar von Eichen

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #138 am: 18. Jan 11, 22:03 »
Gustav atmete tief durch und nahm Haltung an als er den Raum betrat.

Aufmerksam verschaffte er sich einen groben Überblick über die Halle. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er feststellte, daß es noch mehr Adlige gab, wie seinen Herrn.

Er trat in die Mitte des U und verbeugte sich vor der augenscheinlichen Hausherrin.

"Friede sei mit Euch, euer Gnaden. Mein Name ist Gustav Faßbinder. Ich bin ein bescheidener Diener meines Herrn, Ritter Lothar von Eichen zu Eikenhagen und Hennest, der da ist 1. Ritter der Freigrafschaft Blankenberg und Ritter des Königreichs Burgund. Mein gnädiger Herr sandte mich in Euer schönes Reich, Euch seine Empfehlung und besten Wünsche auszurichten und Euch eine Botschaft zu überbingen." sprach Gustav los

Das Ganze hörte sich recht flüssig gesprochen an, auch wenn man sah, daß es ihm unangenehm war so auf dem Präsentierteller zu stehen.


Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #139 am: 18. Jan 11, 22:11 »
"Burgund!" rief die Angesprochene überrascht aus.
"Ihr habt wahrlich eine weite Reise hinter euch und das zu dieser Jahreszeit. Eure Treue und Ergebenheit stehen euch wohl zu Gesicht und werfen ein gutes Licht auf euren Herrn, Meister Faßbinder. Seid willkommen auf Goldbach. Tretet näher und überreicht mir die Depesche, dann nehmt Platz an der Tafel und stärkt euch."
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Offline Lothar von Eichen

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #140 am: 18. Jan 11, 22:16 »
Er nickte "Habt Dank, Euer Gnaden."

Gustav holte einen ledernen Umschlag unter dem Harnisch hervor und öffnete diesen, während er sich der Baronin näherte.

Er reichte der Baronin die versiegelte Depesche und lächelte sie freundlich an.
Dann entfernte er sich wieder und hielt dabei Ausschau nach einem freien Platz an der Tafel.

"Öhm..." er sah wieder die Baronin an

"Verzeiht, Euer Gnaden... doch hoffe ich nicht, daß ich einem aus Eurem Hause durch meine Anwesenheit nun den Platz raube..." meinte er dann ehrlich und irgendwie ein wenig schüchtern

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #141 am: 18. Jan 11, 22:36 »

"Ich versichere euch, Meister Faßbinder, der Tag, an dem in Goldbach kein Platz an der Tafel für einen Gast ist, wird ein wahrlich trauriger sein! Aaron?"
An Gustavs Ellenbogen erschien ein großer, sehr schlanker Mann, dessen lange blonde Haare zu einem Zopf zusammen gebunden waren.
Seine Kleidung war die eines hoch gestellten Bediensteten und seien Manieren makellos.
"Wünscht ihr eure Rüstung abzulegen? Hier wäre ein Platz für euch..."
Er führte Gustav zum mittleren Drittel der Gesindtafel im Inneren des U's. Tatsächlich war auf den Bänken Platz genug und eine junge Magd legte ihm einen sauberen Teller und Becher hin.
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Offline Lothar von Eichen

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #142 am: 18. Jan 11, 22:43 »
Gustav lächelte und nickte der Baronin zu.

Als Aaron kam und ihn nach seiner Rüstung fragte machte er einen erleichterten Eindruck.

"Gerne..." Gustav öffnete mit ein paar geübten Handgriffen die Riemen seines Panzers

Aaron half Gustav und nahm den Panzer ab. Der Torsobereich der Jacke sowie der Rücken war ebenfalls mit roten Schlitzen geziert, wobei auf dem Brustlatz auf Herzseite ein kleiner Wappenschild aufgenäht war, welcher wohl die Farben seines Herrn zeigte.

Er nahm Platz.

"Vielen Dank..." sagte er und bemerkte erst jetzt die teils neugierigen Blicke des Gesindes, welche auf ihm ruhten

Er sah an sich herunter. Hatte er Dreck im Gesicht? War seine Kleidung so schmutzig geworden?
Gustav setzte ein sicheres Lächeln auf und wartete was nun passieren würde.

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #143 am: 18. Jan 11, 22:51 »
Isabeau brach das Siegel der Depesche und las es stirnrunzelnd bevor sie das Schreiben beiseite legte und sich den Gesprächen an ihrer Tafel widmete.

Die Mägde an Gustavs Tisch versuchten nicht zu offensichtlich zu sein, aber sie musterten ihn doch seeeeeehr genau. So ein großgewachsenen Mann in so enger Kleidung!
Das Tuscheln begann schon bald, auch wenn es nicht gehässig klang. Ihm wurden zaghaft die Schüsseln und Platten zugeschoben und jemand füllte ihm den Krug mit schäumendem Bier.
Es gab gutes Brot und einen kräftigen Eintopf mit Fleisch darin. Man musste es nicht mit der Lupe suchen und es war auch genug für einen Nachschlag da. Außerdem gab es einen Korb mit einer art süßen Brötchen und kleine Karaffen mit einem goldfarbenem Sirup.
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Offline Lothar von Eichen

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #144 am: 18. Jan 11, 22:58 »
Gustav nahm sich zu Essen. Obwohl er großen Hunger hatte verhielt er sich Bescheiden.

Das schäumende Bier war wohl mitunter die größte Freude die man ihm machen konnte.
Gustav bemerkte den ein oder anderen Blick einer Magd und suchte daraufhin stets den direkten Augenkontakt mit einem, fast schon frech wirkenden, Lächeln kombiniert.
So gut hatte er lange nicht gegessen.

"Eure Herrin, ist sehr gutmütig und großzügig, wie mir scheint... sind alle Adligen hierzulande so?" fragte er leise seinen Sitznachbarn

Gleichzeitig erweckte die kleine Karaffe sein Interesse und er nahm sie und roch vorsichtig daran.
« Letzte Änderung: 18. Jan 11, 23:00 von Lothar von Eichen »

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #145 am: 18. Jan 11, 23:09 »
Sein Sitznachbar schien einer der Feldwebel der Gardisten zu sein. Er schob sich sein Tonpfeifchen von einem Mundwinkel in den anderen und lachte ein wenig in sich hinein als er Gustavs und seinen Becher nachfüllte:
"Das ist Ahornsirup, mein Sohn. Das Gold dieser Baronie..." er sprach in breitem nordcaldrischen Dialekt, welche Gustav arg an die Bretonen erinnerte.
"Und ihre Gnaden, möge Lavinia ihre Hand schützend über sie halten! Ihre Gnaden ist großzügig und ehrenhaft wie es schon ihr Vater vor ihr war, Lavinia hab ihn selig. Aber gutmütig?" Er lachte wieder ein wenig und nahm einen herzhaften Schluck Bier bevor er sich den Mund mit der Hand abwischte.
"Sagen wir, in ihren Adern fließt immer noch nordcaldrisches Blut, auch wenn die meisten das zu vergessen scheinen... Aber, Alamar sei's geklagt, sie ist leider kein Beispiel sondern eher die Ausnahme! Die Südcaldrier halten den Brauch einer gemeinsamen Tafel für veraltet und es gibt südlich der Droor kaum noch einen Hof an dem sich alle daran versammeln."
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Offline Lothar von Eichen

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #146 am: 18. Jan 11, 23:19 »
"Ahornsirup..." wiederholte Gustav und goß ein wenig davon über ein Stück Brot

"Ich hatte mir schon gedacht, daß ihre Gnaden die Ausnahme bildet, Weibel." antwortete Gustav wie selbstverständlich

So allmählich schien er aufzutauen. Das Alles hier erinnerte ihn stark an die Heimat.

"Mein Herr Lothar hält es ähnlich, wie ihre Gnaden und seine Hoheit der Reichgraf und mein Herr sind sich da gottlob ähnlich..."

Er probierte das Brot mit dem Sirup.

"Köstlich !...Das ist wahrlich flüssiges Gold." meinte er freundlich

"Bei uns gibt es kaum Edelleute, die sich "herablassen" mit ihrem Gesinde zu speisen..."

Er nahm den Krug und stieß mit dem alten Weibel an.

"Gottlob sind wir mit solchen Herrschaften gesegnet !"


Offline Lilac

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #147 am: 19. Jan 11, 18:38 »
In dem Moment betrat eine Magd die Halle, welche einen noch sehr kleinen Säugling im Arm trug. Das kleine Bündel sah sich wachsam um und fuchtelte wild mit den Ärmchen. Es trug in ein weißes Häubchen, ein langärmeliges, aus flauschigem Stoff gefertigtes Babyhemdchen und einen aus schlichtem, ungefärbten Wollstoff bestehenden Strampelsack, der wie ein Kleid aussah, nur dass er am unteren Ende nicht offen, sondern zugebunden worden war.
Kurz zögerte die Mutter in ihrem Schritt, als könne sie sich nicht ganz entscheiden, ob sie an einem Teil der Gesindetafel Platz nehmen, oder aber zur hohen Tafel fortschreiten sollte. Da trafen sich die Blicke der Baronin und der jungen Frau und diese wandte sich lächelnd in Richtung ihrer Herrin, um ihr nach einem begrüßenden und ehrerbietigen Knicks das süße Bündel zu überreichen.
Als die Magd ihre Arme frei hatte, war auch sie besser zu erkennen: ihr Haar hatte sie sittsam unter einer einfachen Haube verborgen, an den Handgelenken schaute unter dem blassgrünen Wollgewand, welches irgendwie vorne seltsam geschnitten war, der weiße Stoff des Untergewandes hervor. Sie trug eine weiße Schürze und einen stoffreichen, fast weißen Schal.
Nach kurzer Verständigung, die kaum Worte beinhaltete, knickste sie erneut vor der Baronin, die das Kind in ihren Armen wiegte und wandte sich dann wieder der Gesindetafel zu, wo sie unweit des Gastes ihren Platz einnahm. Offenbar hatte sie ihr Mahl vor dessen Ankunft unterbrochen, denn sie griff nach einem Löffel, der in einer halbgeleerte Schale vor ihr steckte. Jemand reichte ihr etwas Brot und sie begann zu essen. Sobald sie offensichtlich vom Essen eingenommen war, gönnte sie sich einen ausgiebigen Blick auf den Fremden, während einer ihrer Tischnachbarn ihr leise erklärte, als was dieser sich vorgestellt hatte...
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Offline Lothar von Eichen

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #148 am: 19. Jan 11, 20:34 »
Gustav nickte der "Neuen" am Tisch höflich zu.

Er sah den alten Weibel an.

"Wenn´s gestattet ist möchte ich bemerken, daß Ihr nicht nur durch eure Herrin gesegnet seid." meinte er grinsend und in einer Lautstärke, daß es die Frauen am Tisch mitbekamen, welche er danach demonstrativ anschaute

Gustav sah die neu dazu gekommene Magd an.

"Ist das Dein Kind ?" fragte er und stockte

"Ähm... ist es hierzulande üblich, daß sich das gemeine Volk duzt ? ... Falls nicht bitte ich um Verzeihung..." brummelte er das Ende des Satzes in seinen Bart

Offline Lilac

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #149 am: 19. Jan 11, 22:10 »
Die Magd sah den Gast nun offen an, schluckte ihren Bissen herunter, legte ihren Löffel zur Seite und sagte zurückhaltend lächelnd:

"Es ist üblich. Und Ihr habt recht geraten - dieses kleine Geschenk der Lavinia ist meine Tochter."

Bei den letzten Worten glitt ein Strahlen über das Gesicht der Frau. Dann jedoch wurde sie wieder ein wenig schüchterner:

"Ich habe gehört, ihr kommt von weit her?"
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