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Autor Thema: Baronie Goldbach  (Gelesen 39359 mal)

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Offline Francois

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #225 am: 04. Jun 16, 09:14 »
Das Ausrücken der Goldbacher Gesellschaft zum Fest der Freundschaft gestaltete sich wie jedes andere Ausrücken zu irgendeinem gesellschaftlichen Ereignis auch: Reitpferde, Wagen, Tragtiere, Sicherung...alles penibel und ordentlich gepackt.
Für die Fuhrwerke war das einbrechende Wetter schlimmer als für alle anderen, da die Wege verschlammten und die Räder sich ständig festfuhren.
Nachdem die Entscheidung getroffen war, in Donnerheim unterzuziehen, hatte der Trossweibel den Zug getrennt. Die Tragtiere vorweg mit allen, die beritten waren , und die Wagen mit der Fusstruppe hintenan, da diese unweigerlich langsamer waren.
Renaud, der Waffenmeister, übernahm mit einem Teil der Gardisten die Sicherung der Reitergruppe, während Francois mit dem Rest der Truppe bei den Fuhrwerken blieb.
So rückte die Wagenkolonne mit einiger Verzögerung in Donnerheim ein, aber immerhin ohne Schäden oder Ausfälle.
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #226 am: 04. Jun 16, 17:05 »
Nach einigen Tagen Zwangspause flauten die Stürme ab und die Reisegesellschafft konnte die Schiffe betreten, die sie nach Trigardorn bringen sollten.
Dank den erfahrenen Männern geschah das Einladen zügig und mit der Flut konnte die kleine Flotte in See stechen um mit ein wenig Glück pünktlich an ihrem Ziel anzukommen.
An Bord sah das Gesinde wenig von der Baronin, diese vertrug den Seegang dieses Mal so überhaupt nicht und hütete ihr Bett.
Fortiter in re, suariter in modo!
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Offline Francois

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #227 am: 04. Jun 16, 19:06 »
Francois musste beim Anbordgehen unweigerlich an das letzte Mal denken, als er einen Fuß auf Schiffsplanken gesetzt hatte. Eloise von Goldbach, oder besser ihr Leichnam.
Nun ja, immerhin hatte man diese zweite Seereise in einem halben Jahr mit positiveren Gründen angetreten.
Er war zusammen mit dem Rest der Gardisten in einem etwas abgetrennten Bereich des Laderaumes untergebracht. Madame hatte eine Kabine im hinteren Teil des Schiffes, vor welcher ständig ein Posten stand. Ansonsten war der Dienst für de Truppe auf Ausrüstungspflege und "nicht über Bord gehen" beschränkt. Einige der Männer vertrugen die Reise auf Wasser überhaupt nicht, und dabei war es relativ ruhig.
Die Verpflegung an Bord war gewöhnungsbedürftig, und er war froh, dass eigene Marschverpflegung mitgeführt wurde.
Jetzt stand er am Bug und beobachtete das Treiben an Bord. "Wenn nur das Wetter hält..." dachte er sich bei einem Blick in die Wolken.
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Lorainne

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #228 am: 05. Jun 16, 19:03 »
Mathilde war die Einzige, der die Überfahrt scheinbar nichts ausmachte.
Sie trug ihre jüngste Tochter in einem Tuch vor sich her und hielt ihre älteste in einem festen Griff an der Hand umklammert. Immer wieder sah man sie, wie sie kleine Säckchen mit lavendelblüten füllte, einen Tee aus Salbei und einigen anderen Kräutern zubereitete- sie bestand beharrlich auf frisches Wasser und die Seeleute drohte ihr oft, sie samt den Kindern über Bord zu werfen, wenn sie weiterhin so unverschämte Forderungen stellte. Aber seltsamerweise war immer ein Gardist in ihrer Nähe, so dass sie ungestört ihre Medizin zubereiten konnte- mit relativ frischem Wasser.
Sie reichte den Seekranken zu dem dem Tee trockenes Zwieback und in Essig eingelegte Gurken, an denen sie zu lutschen hatten. Guys Zustand hatte sich nach 3 Tagen gebessert, und so zwang sie ihn unerbittlich an Deck.
 Die Madame machte ihr auch kaum noch Sorgen, immerhin schien sie nichts mehr im Magen zu haben, was sie erbrechen konnte und so War ihr Zustand zwar denkbar schlecht, aber stabil. Und immerhin behielt sie den Tee auch drin, zumindest, wenn sie ihn in kleinen Schlückchen trank.
Und solange die Götter ihnen wohl waren, würde auch kein Sturm aufkommen.
Es würde also eine recht angenehme Reise werden.
« Letzte Änderung: 05. Jun 16, 19:45 von Lorainne »

Offline Isabeau Lioncoeur

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #229 am: 05. Jun 16, 19:40 »
Die Götter schienen auf sie herabzulächeln und die Seereise verlief zügig und ereignislos.
Nach einigen Tagen erreichten sie den Zielhafen und mehr als einer fiel vor Dankbarkeit auf die Knie wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Unter dem strengen Blick des Weibes wurde außerhalb der Stadt ein Lager aufgebaut und alle freuten sich auf eine Nacht in einem nicht schaukelnden Bett bevor man das letzte Stück der Reise in Angriff nehmen würde.
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Offline Francois

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #230 am: 05. Jun 16, 20:56 »
Francois war heilfroh,dass sich jemand um die Seekranken gekümmert hatte,da war es das mindeste,dass er den Männern einbläute,auf Mathilde und die Kinder aufzupassen.
Auch wenn er die Überfahrt einigermassen gut vertrug, war auch er froh,als die kleine Flottile ihren Bestimmungshafen erreichte und festmachte.
" Ich gehöre an Land, auf der Stammrolle steht Feldweibel und nicht Seeweibel..."
Das Lager wäre eigentlich Aufgabe des Quartiermeisters,doch lag dieser krank in seinem Quartier auf Goldbach.
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Offline Francois

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #231 am: 07. Jun 16, 20:15 »
Nach zwei Tagen wurde das Lager abgebrochen. Mittlerweile hatten sich alle von ihrer Seekrankheit erholt.
Nachdem alles verladen war wurde Marschbereitschaft hergestellt und abgerückt zur Örtlichkeit des Festes.
Es versprachen einige schöne Tage zu werden, in Bezug auf das Wetter wie auch das Fest selbst.
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Lilac

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #232 am: 13. Jun 16, 03:23 »
Auf Goldbach ging derweil das Leben seinen gewohnten Gang.
An trockenen Tagen machten die Bauern Heu und brachten erste Ernten ein.
Julienne ging ihren täglichen Gardisten-Tätigkeiten nach und war ansonsten viel mit ihrer Stute unterwegs oder man fand sie beim Falkner, wo sie für eine vielleicht kommende Falkner-Prüfung lernte.
An verregneten Tagen saß sie in ihrer Freizeit über dem Skript des Alfred DuMont und büffelte.

Fleur nutzte gute Tage um Wäsche auf der Wiese zu bleichen und spielte und sang mit ihrer Tochter. Das kleine Mädchen sah ihren 5. Sommer und ging ihrer Mutter schon oftmals hilfreich zur Hand. Häufig hörte man die beiden singen, wobei Fleur jedesmal belustigt den Kopf schüttelte, wenn sie Fetzen allzu derber Söldnerlieder aus dem kleinen Mündchen Amelíes hörte.

So auch heute, als die Kleine mit "Unter den Toren" begann.
Es war ausnahmweise mal trocken und recht warm, wenn auch bewölkt. Fleur haderte mit den Wettergöttern, traute sich aber dennoch die Wäsche draußen aufzuhängen.
"Amelíe, noch eine Wäscheklammär sil vous plait."
Das kleine Mädchen  mit den goldenen Haaren und den Meerblauen Augen reichte ihr das gewünschte und trällerte dabei "... rückt dir die freundliche Schwester zu nah, das ist..."
"Das ist abär kein Lied für junge Damen, ma chére!", lachte Fleur.
"Warum nicht, Mamá?", kam die unschuldige Rückfrage.
"So ein Lied singön die Gardisten am Lagerfeuer, mein Schatz.", versuchte Fleur die Kleine zu belehren.
"Aber da hab ich es doch gehört!", sagte Amelíe prompt.
Fleur seufzte.
"Noch eine Wäscheklammär, Liebes. Noch eine Wäscheklammär..."

Julienne saß in der Nähe und putzte Hexes Zaumzeug. Sie lachte laut auf, was ihr einen vernichtenden Blick der Wäschemagd einbrachte.

Ein ganz normaler Tag auf Goldbach...
Fleur die Wäschemagd // Galeya KRAMBAMBULI // Luise die Hure aus Brega // Jenna die Magd von Jelena // Julienne, Falknergehilfin, ehemalige Gardistin und Botenreiterin // Beeke Fischer die ewige Doktorandin der Zoologie an der Ayd'Owl

Offline Francois

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #233 am: 13. Jun 16, 08:30 »
Das Fest der Freundschaft war vorrüber, und man konnte mit Fug und Recht sagen, dass es schöne und interessante Tage waren. Man hatte einige neue Bekanntschaften geschlossen und Goldbach hatte sich auf die eine oder andere Weise sicher einen Namen gemacht.Es war eine ruhigere und entspanntere Festivität, als es das Fest der Grenzen ist.
Der Abbruch des Lagers musste im Regen stattfinden, da die Schiffer nicht länger warten konten. Diejenigen, welche wegen Krankheiten am Hafen geblieben waren, stiessen dort wieder zur Gruppe. Francois war froh, seine Gardisten und die Mägde wohlauf zu sehen.  Dass die Rückreise wieder über den Seeweg erfolgte, führte auch nicht unbedingt zu Jubelschreien auf Seiten der Goldbacher, aber man wollte ja schliesslich nach Hause. So lagen die Schiffe alle voll mit nassen Zeltplanen, sehr zum Unmut der Besatzung.Und so stiessen die Schiffe nach drei Stunden Beladevorgang in See, eine hoffentlich ruhige und glatte See...
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Offline Francois

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #234 am: 17. Jun 16, 13:55 »
Sie war ruhig, und sie blieb es. Die Überfahrt war wesentlich angenehmer als auf der Anreise.
Der Weitermarsch über Land gestaltete sich unproblematisch. Einzig eine gebrochene Speiche an einem der Fuhrwerke sorgte für Verzögerung, aber dies wurde relativ schnell behoben.
So traf die Delegation wieder unbeschadet und vollzählig auf Burg Goldbach ein. Und jeder ging seiner Dinge nach...
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Offline Lilac

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #235 am: 18. Jun 16, 11:32 »
Alle waren froh, die Delegation wohlbehalten wieder in Goldbach begrüßen zu können.
Insbesondere Fleur konnte kaum genug um Madame herumwuseln, nachdem sie von der Geschichte mit der Kräuterkiste der Baronin gehört hatte. Mit besorgtem Blick betrachtete die Wäsche- und Leibmagd jede Regung und Stimmung ihrer Herrin und machte sich bei jeder noch so geringen Kleinigkeit Gedanken um Madames Gesundheit.
Fleur achtete darauf, dass die Kleidung der Baronin stets dem Wetter angepasst war, bereitete ihr Fußbäder und - je nach Wetterlage - kalte oder warme Umschläge. Außerdem verteilte sie wohlriechende und heilsame Kräuter in den Gemächern, rannte Madame mit den Tees von Soeur Alexane hinterher und schalt jeden, der die Ruhestunden der Baronin zu stören wagte...
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Offline Lilac

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #236 am: 19. Jun 16, 14:03 »
Es nieselte mal wieder, als Fleur sich von einer bitterlich weinenden Amelíe verabschiedete.
"Mamaaaaa...", jammerte das Mädchen, als die Wäschemagd sich mit einer letzten Umarmung und einem Kuss von ihrer Tochter trennte.
"Isch bin ja bald wieder da. Nur einö kleinö Reisö, zur 'ochzeit von Madame Clará. Isch bringö dir etwas schönes mit, oui?!", versuchte Fleur die Kleine zu beruhigen.
Dann nickte sie ihrer Mutter zu, welche die schreiende Amelíe daraufhin auf den Arm nahm und in die Burg trug.

Fleur seufzte tief. Sie hasste diese Abschiede und beruhigte sich damit, dass gut für ihre Tochter gesorgt sein würde. Und wer wusste es schon, vielleicht würde Madame ihr in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft erlauben, die Kleine mitzunehmen...

Die Wagen standen gepackt, die Pferde warteten missmutig im Nieselregen. Der Zelter der Madame trippelte entnervt auf der Stelle. Mal wieder rückte der Tross um die Baronin von Goldbach aus - dieses Mal um zur Hochzeit der zukünftigen Gräfin Clara von Quellgrund auf die Insel Lichttal zu reisen.

Fleur kletterte auf den Kutschbock neben einen der Fuhrleute. Der Mann nickte ihr kurz zu und zog seinen Hut tiefer in die Stirn.
Bald konnte es losgehen...
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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #237 am: 19. Jun 16, 15:08 »
Da man eine feste Unterkunft und eine Feierlichkeit erwartete, beschränkte sich der ganze Tross auf einen einzigen Wagen, mit Fuhrknecht und vier Mann Bedeckung. Schliesslich erwartete man keine Zwischenfälle.
Francois gab einige letzte Anweisungen an den Quartiermeister, der in der Abwesenheit des Weibels die Truppe führte. Dann begab er sich zu den Männern, welche die Sicherung bildeten und signalisierte Marschbereitschaft nach vorn.
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Offline Francois

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Re: Baronie Goldbach
« Antwort #238 am: 21. Jul 16, 20:24 »
Nach der Rückkehr aus Lichttal verliefen die Tage in eintönigem Trott.
Die nächsten Wochen sollten tatsächlich ruhig werden. Gelegenheit um Ausrüstung und Waffen zu kontrollieren und in Ordnung zu bringen. Francois waren bei einigen Leuten Rostflecken an den Waffen und beschädigte Kleidung aufgefallen.
So etwas war gern genommenes Herausstellungsmerkmal  für Sonderaufgaben.
Er war froh, morgens in der Küche einen guten Kaffee vorzufinden...
„Foi jusqu´au dernier“