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Das war der ENGONIEN 2
Terandir:
Tag allerseits.
Ich möchte spät, aber wenigstens jetzt noch mal einige Anmerkungen zu dem Con machen.
Vorweg: ich gehöre zu denen, die ihn nicht gut fanden. Zu den diversen Zimmer- und Anreiseformalitäten kann ich nix sagen, ich kam erst spät Freitagnacht an, und habe demzufolge nicht darunter gelitten. Auch mein Check-In war schnell und problemlos.
Kritik am Essen: Ja, Herrgott, Jugendherberge. Ich fand's okay. Aber eine Schlange über zwei Stockwerke war doch ein Novum, ehrlich gesagt. Ich gehe aber nicht zum Essen, sondern zum Spielen auf Cons.
Rest-SC: ich kannte einige schon, und habe nette neue kennengelernt (Talsker Wölfe hoh!, nur mal so als Beispiel), das war schon okay. Gleichzeitig wurde ich aber auch Zeuge der seit Jahren lustlosesten 10-Sekunden-Körperheilung.
NSC: Das, was ich schlecht an den NSC fand (Angriffe im Inneren der Burg, OT Postieren und dann IT ohne jedwedes Zeichen des Erscheinens losschlagen etc, Immunitäten gegen normale Waffen etc) ging wohl auf die Kappe der SL und sollte den eklatanten Mangel an Kampf-NSC ausgleichen. Ansonsten haben mir die NSC ganz gut gefallen. Ausnahme: Zwischen Dämonen und Menschen braucht es keine "Komm raus, Feigling" "Selber Feigling!" "Selber!" .... -Rededuelle, die sind nur albern und stimmungstötend.
Besonders hervorgehoben sein allerdings der grandiose Tiors-Priester und seine fabelhaften beiden Azubinen, die waren großartig und haben, ehrlich gesagt, durch ihr Spiel meine OT-Abreise verhindert. Vielen Dank für tolle Stunden des Spiels!
SL: Tja, viel habe ich von ihr nicht mitbekommen. Was ich aber oft mitbekommen habe, war eine widersprüchliche Informationslage bei den NSC und zwischen den SL. "Was? Der Stein ist im Turm? Geht doch gar nicht?" etc.
Die für ein High-Fantasy-Con akzeptable Grundidee war nur mit Telling umzusetzen, das ist okay. Was mich aber gestört hat, war die Lieblosigkeit vieler Details des Plots. Nur Beispiele, was ich damit meine:
- Die Reise ins Totenreich.
Ich war einer der SC, die ins Totenreich gegangen sind, um den Stein dort zu holen. Nachdem wir uns stundenlang mit der Tiors-Religion befaßt haben, die Glaubenssätze und den Hintergrund dort erfahren haben und die zentrale Aussage (Der Stärkste überlebt, Ehre ist nix im Kampf, alles geht nur ums Gewinnen, Ehre ist Schwäche, etc.) landet man in Tiors Totenreich und trifft...
... eine Horde Toter Krieger, die einen zu ehrenhaften Zweikämpfen(!) auffordert und auch auf IT-Hinterfragen keine wirkliche Antwort weiß, sondern auf diesen Zweikämpfen bestehen und Fragen, ob man ehrlos sei(!!). Das, mit Verlaub, ist Mißachtung des eigenen Hintergrundes, die mehr kaputt macht als Colaflasche und OT-Blase in der Taverne zusammen.
- Die Einleitung dieser Reise
Okay, also, die Burg ist von der Normalwelt und den Göttern abgeschnitten. Tiors kann nix tun, nicht helfen, kein Gott hat mehr Macht... aber er kann ein halbes Dutzend Crinoswölfe plötzlich aus dem Nichts auftauchen lassen, die aber nix Besseres zu tun haben, als die, die Tiors Priester helfen wollen, zu zerfleischen? Yeah.
- Die Vorbereitung auf den Kampf.
So, wir sollen also gegen die Wölfe kämpfen und uns beweisen. Akzeptiert. Bereiten wir uns also auf den Kampf vor, sammeln unsere Freunde zu Anfeuern und gehen IT ein bißchen in uns.... Pustekuchen. Eine SL kommt und herrscht uns an: "Ihr ploppt jetzt alle weg. Geht mal zur Seite, damit Ihr keinen im Spiel stört!". Effekt: Statt die 30 Meter bis zum Kampfplatz zu gehen und die "Morituri te salutant"-Nummer durchzuziehen, dürfen wir OT eine halbe Stunde dumm rumstehen und dann am Kampfplatz "hinploppen". Dämliche und völlig überflüssige Aktion eines Controlfreaks, mehr nicht.
Nix gegen Telling, wenn man es denn braucht: Aber das war schlicht, im Sinne des Wortes, über.
Diese Auflistung soll nur ein kleiner Überblick sein, über etwas, was mich persönlich am meisten störte: Eine SL, die nicht die Gesamtstimmung im Blick hatte, sondern die Stimmung mit Einzeleinmischungen und lieblosen, nicht vollständig durchdachten Einzelelementen gestört hat. Mein persönlicher Grund, den Con für schlecht zu halten.
Thema entfallene Endschlacht: Super! Klasse Idee, mal ein anderes Ende zu machen. Dann sollte es aber auch so etwas wie ein Ende geben, und nicht ein langsam durchsickerndes "Was? Das war's??" bei den SC, und dazu einen NSC, der in einem finalen Kampf einen NSC besiegen darf. Juhu.
Zu der Opferregel-Todesstoß-Debatte sei nur gesagt: Jeder soll seine Meinung dazu haben - ich finde es aber von einer SL eher arm, wenn sie das angestrebte "Impending Doom" nur über einen mit bemühtem OT-Zwang herbeigeführten Quotentoten erreichen kann. Das ist ein Eingeständnis, das man die Atmosphäre nicht anders hinkriegt.
So, das von mir. Vielleicht nehmt Ihr Euch ja was davon an, vielleicht auch nicht. Potential ist da, wenn Ihr etwas konsequenter den eigenen Regeln Eures Hintergrundes folgt. Ansonsten wird man mich in Engonien eher nicht mehr sehen, was einige bestimmt auch freuen wird, nach den Reaktionen von Nicht-SL (!!!), die hier so auf Kritik kommen.
Tschö und viel Glück für die Zukunft,
Terandir aka Heinz Kreienbaum
Kathul im Orden des Erbauers
Maria:
Bei der Reise ins Totenreich und den Kämpfen dort hatte ich auch die ganze Zeit nur gedacht: "Nee, das mit den Ehrenduellen ist bestimmt nur ein Vorwand und die Tiorswesen sind erst dann zu besiegen, wenn man tiorsgefällig kämpft. Ich hoffe, ihr habt versteckte Dolche..."
Aber dem war ja nicht so. Auch schade, dass die ganze Aktion nicht wirklich vorgeplant war (kein Mehl, keine Kerzen, nichts, um das Anrufungsritual hübscher zu machen - eine aufwändigere Vorbereitung hätte vielleicht auch das Auftauchen der Wölfe mehr nach ANSTRENGUNG für den Priester/Tior aussehen lassen). Und ich kann unter Zeitdruck nicht lange Gebetstexte improvisieren, die nach einem ritualisierten Anrufungsgebet klingen. Zumindest der Micha konnte das aber zum Glück.
Maria, NSC und Pelzmützen-Natascha
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