Zunächst frage ich mich, was die pampigen Kommentare einiger User hier zu den (teils) negativen Conkritiken zu suchen haben. Natürlich ist es toll, dass eine Orga sich die Arbeit macht, einen Con zu organisieren – aber der Con wurde vom Geld der Teilnehmer (und zwar nicht wenig) finanziert, da müssen diese auch hinterher anmerken dürfen, wenn es ihnen nicht gefallen hat.
Mein Fazit vom Con, in ungeordneter Reihenfolge:
- Zwei Kleinigkeiten vorweg:
Statt die Prophezeiungen in den Flyer zu schreiben, hätte es weitaus mehr gebracht, die Ankündigung einer Feier, wie sie kurz vor der IT-Anreise verkündet wurde, unterzubringen. Zumindest würde ich so was zusätzlich zum IT-Text da unterbringen – ich zumindest weiß gern vorm Con, was mein Charakter da zu suchen hat.
Wenn man für IT-Deko Bilder mit Personen aufhängen möchte, ist es schöner, die Fotos mit einem der vielen kostenlosen Bearbeitungsprogramme zu verfremden. Da reicht oft ein Klick, um aus einem Foto ein „Ölgemälde“ zu machen, und schon sieht das Bild ambientiger aus und die Teilnehmer wissen, dass es nicht zur JH-, sondern zur Condeko gehört. Nur als kleiner Tipp.
- Insgesamt war mir der Fantasygrad des Cons zu hoch – Burgen, die in andere
Dimensionen/Ebenen/whatever wandern sind einfach nicht mehr meine Welt. Per Telling angesagte rote Nebel auch nicht (bevor wieder jemand nörgelt: Nebel kann man durch Nebelmaschinen darstellen, wenn das nicht geht, gibt es eben keinen Nebel). Das ist sicherlich persönlicher Geschmack und ein Fall von „Ich war auf dem falschen Con (tm)“.
- Die Gimps.
Nunja, ich fand sie OT (!) nervig. Aber ich bin auch kein Freund von Kobolden, „lustigen“ Koboldzaubern o.ä. Auch persönlicher Geschmack. Und immerhin hatten die entsprechenden NSCs den Anstand, diejenigen in Ruhe zu lassen, die OT keinen Bock auf sie hatten (zumindest wars bei mir so).
- Die Sache mit dem Aufzug.
Ich war auch in der 5. Etage (die oberste war nicht die 4., ich hab extra gezählt :wink: ) einquartiert, von einem Aufzug (bzw. davon, dass die SL den Schlüssel dafür zur Verfügung hatte) wurde uns beim Check-In nichts gesagt. Wir sind relativ früh gekommen, noch vor dem großen Ansturm – am Stress wird es also wohl nicht gelegen haben, vermutlich wurde einfach nicht dran gedacht. Ich mache da niemandem Vorwürfe, aber es ist trotzdem ärgerlich. Zumindest bei der Abreise konnten wir dann zumindest die schweren Rüstkisten etc. im Aufzug nach unten transportieren.
- Das Essen.
Was ich bekommen habe, war immer gut durch, warm, gut gewürzt. Schade, dass es wohl nicht bei allen so war, ich bin von der Freusburg eigentlich nur Gutes gewohnt. Dass es nur Brunch und Abendessen gibt, stand auf der Einladung; vielleicht schreibt ihr’s das nächste Mal auch noch mal in die Anmeldebestätigung, beim nochmaligen Überfliegen des Flyers kurz vorm Con ging die Verpflegungs-Beschreibung mitten im Text doch etwas unter. Dann kann sich jeder drauf einstellen und ggfs. zusätzliche Verpflegung mitnehmen.
- Die Kämpfe.
Waren, was mich betrifft, immer fair. Schön fand ich, dass es auch einige NSCs mit kurzen Einhandwaffen und wenige Schilde (gab es überhaupt NSCs mit Schilden?) gab – das macht die Kämpfe viel schöner, wenn man selbst nur kurze Waffen benutzt. Dass NSCs nur von gesegneten/magischen Waffen zu verletzen waren, habe ich nicht mitbekommen; meine Treffer wurden zumindest immer ausgespielt.
Kämpfen im Haus bin ich aus dem Weg gegangen; im Treppenhaus muss ich das nicht haben.
Nett fand ich, dass später Charaktere „ausgetickt“ sind und die umstehenden Personen angegriffen haben – das hat für mich mehr die bedrohliche Atmosphäre rübergebracht als Angriffe beim Latschen in den 5. Stock, wo man was aus seinem Zimmer braucht. Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass das Umklammern von Leuten (deren Charakter austickt) ja eigentlich unter Infight fällt, ich hoffe, da hatte niemand was gegen.
- Die Opferung.
So, mein Charakter ist auf dem Con geopfert worden – fing viel versprechend an, endete in einer ziemlichen Enttäuschung.
Ob man es darauf anlegen muss, Charaktere abzulegen, ist eine Frage, auf die ich hier nicht eingehe. Mir geht es um das „wie“.
Nach meiner Entführung begann eine längere Unterhaltung zwischen Savar (?) und dem Kultisten, die verdammt überzeugend gespielt war. Mein Lob an die beiden Herren für ihre schauspielerische Leistung!
Was danach kam, war leider nicht ganz so prickelnd.
Wenn ich schon gefesselt bin, muss dann noch unbedingt das Lähmgift sein? Um Gottes Willen, es hätte sonst ja Spiel entstehen können?
Wenn vorher eine nette Show angekündigt wird (OT vom NSC), erwarte ich mehr als das Singen einer einzelnen, ich nenn es mal Litanei (immerhin konnte er singen). Wenn man ankündigt, dass die Show auch dazu dienen soll, dass die restlichen SCs eine Chance haben, aufmerksam zu werden, ist eine knappe „Show“ auf Zimmerlautstärke auch nicht unbedingt dienlich.
Wenn mir vorher gesagt wird, ich solle bei der Opferung doch auch schön schreien, und diese Opferung mit dem Tod des Charakters enden soll – fällt euch da wirklich nichts besseres ein als ein Kehlschnitt?!
Ich hätte da doch mehr so was erwartet:
Und den "Gang zur Opferung" noch etwas schmücken, vielleicht:
1. Eine Stunde gefangen setzen und dabei irgendwelchen Lesungen aussetzen.
2. Nach einer rituellen Waschung ( bei einem JH-Con, kann die Person ja auch OT duschen, wenn sie möchte, ansonsten helfen viele NSC gerne dabei )
3. ein schlichtes Opfergewand, hat auch den Vorteil, dass nicht in irgendeiner Tasche wieder endlose Dolche auf ihren Einsatz warten und bei einer Befreiung hat man das Problem mit dem Gewand.
4. einen Altar und entsprechendes Drumherum und eine halbstündige Zeremonie.
Somit hätten Rettungskommandos mehr Zeit und das Opfer vielleicht noch etwas davon, wenn es doch nicht gerettet werden sollte.
Wenn man schon stirbt, dann soll es sich ja lohnen.
anstelle von „Kehlschnitt, Exitus“.
(@Argentum: ja, es war Kai)
Ein nächstes Engonien-Con wird es für mich nicht geben - mir war's zu abgedreht.
Gruß,
Annkathrin
aka Kascha Karuska, Kathul im Orden des Erbauers
aka Piroschka von Barad, Bhangor von Bhan Iuvart von Balberith