Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Gespräch von Asgaroth und Jelena auf dem Weg zur Nordfeste

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Ferrumfex:
Asgaroth springt auf und beginnt unruhig und fahrig hin und her zu laufen.

"Natürlich ist geschehen was geschehen ist. Aber ist das der Weg den Hydracor billigen wird? Ich muss meinen eigenen Weg finden hat der Priester mir gesagt - Hydracor gibt uns die Freiheit zu entscheiden welcher das sein soll. Aber ist es so Recht? Ich weiss es nicht. Und ich glaube auch du kannst mir darauf keine Antwort geben. Maratha hat ihre schützende Hand über mich und die anderen gehalten als wir auf See in den Sturm gerieten. Und das bei meinem Talent von einem Schiff zu fallen, wie mich die Tage meiner Jugend gelehrt haben. Ist das ein Zeichen dafür das ich den richtigen Weg gehe? Würde sie eingreifen wenn ich den falschen wähle? Wenn der ewige nachtblaue Drache uns die Entscheidung lässt, handeln auch seine Töchter so? Wer bin ich das ich daran zweifeln darf? Wer bin ich das ich über Leben und Tod entscheiden darf? Ihr sagt ihr habt damals versucht Konar zu heilen - es ist euch nicht gelungen. Und seht wo wir heute sind - in einem Krieg wie er schlimmer nicht mehr sein kann. Und in Condra? Port Wolfslauf ist zerstört weil ich mit Neka einen guten Grund gegeben habe nach Condra zu kommen. Nur deswegen sind sie da - weil sie auf einmal mehr zu tun haben als die Provinz wieder zu erlangen - die Provinz in der es ausser Torf, Wald und Menschen nicht viel gibt. Ach doch: die Sümpfe habe ich vergessen. All das wird untergehen wenn wir sie nicht aufhalten können. Und das wir nicht eine Stadt halten können haben wir an Port Wolfslauf ja gesehen - geschweige denn eine Stadt zurückerobern - wie wir in Schieferbruch bitter lernen mussten. Ich selbst habe vor den Mauern gestanden - ich hatte Glück das mich die verteufelten Dragoner nicht erwischt haben."

Er setzt sich wieder neben Jelena.

"Jelena, ich werde euch begleiten auf eurem Weg zur Festung. Ich werde dafür sorgen das wir dem Lupus nicht begegnen. Zumindest dieses kleine Häuflein will ich nicht sterben sehen. Ich würde es nicht ertragen wenn wieder Unschuldige durch meine Hand oder mein Versagen getötet werden. So wie all die armen Schweine, die ihr Leben gegen den Angriff der Nekaner verloren haben und deren Seele nun in den Ewigen Fluten weilen. Ich hoffe nur das sie in die Gnade der Umarmung des Einen und seiner Töchter gelangt sind - Aguata möge sie warm empfangen haben. Danach muss ich nach Condra zurückkehren - ich habe es Zange und Zwiesel versprochen. Ich werde gehen und Rabenmund suchen, wo auch immer er jetzt sein mag, nachdem Port Wolfslauf nicht mehr steht - ich schätze in den Bergen. Ich werde zu Sarah gehen und ihr das Dokument von Robert überbringen, ich werde es mit meinem Leben verteidigen. Und ich hoffe das ich auf meinem Weg Antworten finde. Ich hoffe das der Eine mir sagen kann, ob ich den rechten Weg eingeschlagen habe."

Er nimmt sein Medaillion in die Hand und drückt einmal kurz zu. Dann hält er es am Riemen fest und hält es hoch, sodass Jelena es sehen kann.

"Das ist das Symbol des nachtblauen Drachen. Ich glaube an ihn und ich glaube daran das er über mich wacht."

Er flüstert leise und ehrfürchtig: "Laudate Hydracor." Und lässt das Medaillion wieder sinken.

Dann spricht er wieder mit normaler Stimme: "Lix hat mir einmal in Grenzbrück gesagt als wir aus den Schattenlanden zurückkamen, weil Jerewan uns befreit hatte, das man entweder verrückt werden kann oder sich zusammenreisst und seine Angst, seine Zweifel, alles in etwas verwandelt das gerecht ist: in Zorn wieder das was es hervorgerufen hat. Das ist das was Condra befreit hat - ich werde diesem Weg folgen, den er hat Lix befreit und auch mich damals aus meiner Letargie gehoben. Und jetzt werde ich ein wenig spähen gehen." womit er eigentlich nur ausdrücken wollte das er ein wenig allein sein wollte - allein mit sich und dem Ewigen, im stillen Gebet.

Er stand auf, nahm seinen Bogen und ging in Richtung des kleinen Waldes auf dem Weg vor Ihnen, weg von Jelena und dem Rest der Gruppe.
Kurz kam er nocheinmal zurück, legte die Hand auf Jelenas Schulter, blickte ihr in die Augen und sagte leise: "Danke." Dann drehte er sich wieder um und verschwand im Wald.

Jelena:
Jelena blickte ihm nach bis er im Unterholz verschwunden war und seufzte dann leise.
Asgaroth hatte Erinnerungen geweckt und die damit verbundenen Gefühle sprudelten in ihrem zerrissenen Inneren hoch. Die Heilerin hatte in der Vergangenheit oft gehört, dass sie manchmal kalt und arrogant wirkte. Was diese Menschen oft nicht erkannten, war ihr Vermögen solche heißen Gefühle wie Hass, Wut und Zorn beiseite zu schieben, bis sie sich damit beschäftigen konnte ohne den Menschen, der unter ihrem Messer lag zu schaden.
Da sie jetzt nichts effektiveres tun konnte, blieb sie wo sie war und briet das Kaninchen zu Ende. Sie nahm es vom Spieß und zerlegte es. Mit einem schmerzlichen Lächeln erinnerte sie sich an ihre Mutter und ihre geschäftigen Hände, als sie am Kochfeuer stand und Essen für ihren Vater briet, obwohl sie sich nur Augenblicke zuvor so gestritten hatten, das es in der ganzen Steppe wiedergehallt hatte.
"Hört, weil wir wütend oder verletzt sind, die Welt auf sich zu drehen, Draga?" hatte ihre Mutter damals gefragt und den Eintopf umgerührt. "Wir sind Menschen und wir werden wütend oder tun und sagen Dinge, für die wir uns hinterher schämen oder glauben das andere uns nun nicht mehr mögen können, weil sie wissen, was wir getan haben. Dein Vater wird heute abend wieder kommen und wenn er das Zelt betritt, dann wird das Essen auf ihn warten und er wird wissen, das ich ihn immer noch liebe und achte, obwohl wir uns gestritten haben, verstehst du?"
Jelena nahm einige dünne Fladenbrote aus ihrem Korb und rollte das Fleisch darin ein. Sie schlug es in ein sauberes Tuch ein und legte es auf Asgaroths Schlafrolle.
Nachdem sie das Feuer für die Nacht vorbereitet hatte, zog sie sorgsam ihre Handschuhe an und wickelte sich in ihre Decken, so daß niemand, der sie nachts wecken kam, zufällig ihre bloße Haut berührte und legte sich schlafen.

Ferrumfex:
Etwa eine Stunde später kommt Asgaroth merklich ruhiger aus dem Wald zurück. Er sieht die schlafende Jelena und lächelt - sie sieht aus wie ein Murmeltier im Winterschlaf so wie sie sich eingemummelt hat. Ob ihr wirklich so kalt ist? Als er seinen Bogen neben seine Schlafrolle legt sieht er das Tuch darauf. Er wickelt es aus und ist freudig überrascht als er das Essen findet das Jelena gekocht hat. Genüsslich beginnt er zu essen. "Jelena ist doch eine hervorragende Köchin..." denkt er währenddessen.

Jelena:
Kurz vor der Morgendämmerung weckte Jelena die Hand eines Reichsgardisten und bedeutete ihr sich fertig zu machen, der Treck würde weiterziehen, sobald sie keine gefahr mehr liefen, das sich die Pferde die Beine brachen.
Jelena nickt müde und packte ihre dinge zusammen.
Vielleicht war Milosti gnädig und dieser Tag würde sie unbeschadet weiterkommen lassen.
Sie warf Asgaroth ein Lächeln zu und begab sich zu ihren Pferden um sie zu satteln, sofern Asgaroth noch mit ihr reden wollte, würde er zu ihr kommen.

Ferrumfex:
Asgaroth sah Jelena bei ihren Pferden stehen und grübelte schon wieder an seinen Fragen.

Sich zusammenreißend wendete er den Blick ab und ging nach vorne, weiter in die Richtung in die der Treck wollte.
Behutsam spannte er seinen Bogen und verschwand dann in der Ebene.

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