Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Gespräch von Asgaroth und Jelena auf dem Weg zur Nordfeste

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Jelena:
"Ah... darum geht es...erzähl es mir, Asgaroth, ich bin hier und höre zu."
Jelena nahm ihm sanft Stock und Messer aus den Händen und schnitzte den Spieß zurecht, während sie wartete.

Ferrumfex:
"Wo fange ich da an... Es begann wohl mit dem schlimmsten was ich jemals getan habe. Gleichzeitig war es aber eigentlich nichts verwerfliches. Andererseits hat es Condra Leid und Tod gebracht. Wobei wiederrum diese Tat vielleicht anderes gerettet hat. Ich weiss es nicht. Aber ich denke damit fing es an. Danach ging es weiter. Die 6te kam, baute Nektor um in einen nekanischen Armeestaat um und zog gegen Port Wolfslauf. Man könnte sagen sie wurden durch uns erst dazu aufgestachelt. Jemand hat mir nahe gelegt das wir uns stellen und so Neka den Grund rauben. Jemand anders fand es besser wenn ich dafür sorgen würde das der Verantworltiche für das ganze an Neka geht - aber ich konnte weder das eine noch das andere tun - es war Recht was wir getan haben." er brach ab, sich an Rhoderick und Janus erinnernd mit denen er im Goldkrug gesprochen hatte.

Jelena:
"Du hast also etwas getan, wovon du immer noch überzeugt bist, dass es das richtige war, auch wenn die Konsequenzen auf den ersten Blick schlimm aussehen?"

Ferrumfex:
"Ja, das habe ich. Und da ihr offensichtlich nicht wisst, was ich meine, will ich es euch sagen. Dieser Teil der Verstrickungen begann damit, das Vogt Edlenviel den Vertreter Nekas im Rat um Unterstützung bat gegen Condra. Gegen seine Brüder und Schwestern. Zum Glück erntete er nur ein Lachen und Ablehnung - aber damit kann sich irgendjemand nicht zufrieden gezeigt haben. Wir bekamen ein oder zwei Wochen später die Nachricht, das ein großer Trupp Bewaffneter von Nektor nach Schieferbruch aufgebrochen sei. Vogt Rabenmund entschied daraufhin das wir diesem Trupp eine Falle stellen sollten - es war eine Neumondnacht, stockfinster sodass man die Hand fast nicht vor Augen sah. In einem Waldstück lauerten wir Ihnen auf und überfielen den Trupp, machten Ihn nieder. Wir waren ausser uns vor Freude, einen solch leichten Sieg errungen zu haben und Schieferbruch damit wohl einen empfindlichen Schlag verpasst zu haben, der uns die Belagerung einfacher machen würde. Doch dem war nicht so. Wir hätten uns wunder sollen. Wir hätten Licht machen sollen. Und nicht einfach nur draufhauen. Aber dennoch war es Recht. Doch ich schweife ab. Als es dämmerte, erkannten wir, wen wir da überfallen hatten. Es war kein Trupp Bewaffneter......"
< er schluckt kurz und sammelt sich, die Bilder in seinem Kopf verdrängend>
 "Es waren nur einfache Menschen. Ungerüstet, unbewaffnet. Aber sie trugen eine gefährliche Botschaft mit sich - es waren bis auf den Tross alles Nonnen und Mönche des Pyrdracor. Sie waren auf dem Weg nach Schieferbruch. Ich will nicht wissen was wir verhindert haben, was in Schieferbruch geschehen wäre, wären sie dort angekommen... Aber letzlich war das der beste Grund für Neka nach Condra zu kommen. Wie man es dreht und wendet - es steht schlecht um Condra. Es war einerseits ein Gemetzel das nicht hätte geschehen dürfen - aber würde Neka nicht vielleicht trotzdem nach Condra kommen, selbst wenn kein Blut an unseren Händen kleben würde? Und was viel schlimmer ist - es klebt Blut an meinen Händen und eigentlich auch nicht. Es war Recht diese Anhänger des teuflischen Dämons der uns so lange in Ketten gelegt hat auszulöschen. Aber dennoch habe ich als Soldat nicht das Recht mein Schwert, meinen Bogen oder etwas anderes gegen einen Unbewaffneten zu erheben. Und noch viel schwerer wiegt die Schuld die ich damit auf mich geladen habe - den es klebt nicht nur dieses Blut an meinen Händen - das wäre ja noch zu verkraften. Es klebt auch das Blut meiner Brüder und Schwestern an meinen Händen, die jetzt durch die 6te gefallen sind. All jene die eigentlich nur friedlich in Condra leben wollen, frei und im Glauben an den Einen und seine Töchter. Meine Heimat steht nicht mehr durch diese eine Nacht. Port Wolfslauf ist vernichtet. Condra wird wohl auch nicht mehr lange durchhalten, besonders wenn die 6te Verstärkung bekommen sollte."

Er unterbricht seine Erzählung um Jelena den Spieß und das Kaninchen abzunehmen, steckt das Kaninchen auf den selben und hängt es über das kleine Lagerfeuer. Noch ein wenig Holz nachlegend um die Hitze aufrecht zu erhalten setzt er sich wieder zu Jelena.

Jelena:
Jelena hörte schweigend zu und wartete bis Asgaroth sich neben sie setzte. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und starrte einen Augenblick in die Flammen, so als würde sie ihre Worte abwägen. Schließlich begann sie leise: "Im Sommer vor drei Jahren reiste ich mit einem Treck nach Engonien. Ich kannte dieses Land bisher nur aus kurzen Besuchen und Handelsreisen. Wir wurden in die Vorkommnisse verwickelt, die zur Rückkehr Barad Konars führten. Damals waren wir noch der festen Meinung das richtige zu tun, denn die Alternativen waren nicht tragbar. Also erkämpften wir uns Stück für Stück die Teile eines mächtigen Artefakts, setzten es zusammen und riefen Barad Konar ins Leben zurück... im Winter des selben Jahres erhielten wir eine Einladung nach Burg Salmar um mit Konar seine Einsetzung als Baron zu feiern. Was dort geschah ist zu verworren und gefährlich um es hier laut wiederzugeben. Frag beizeiten Sarah Kipferschläger einmal danach. Konar wurde vergiftet, von einem so bösartigen Gift, das ich für alle Zeiten hoffe ihm nie wieder zu begegnen. Und wieder halfen wir ihm! Wir stellten alles auf den Kopf, kämpften, bluteten und verloren Kameraden. Und was ist daraus erwachsen? Engonien ist der Schauplatz eines grausamen Krieges und alles was gut und recht ist, droht unterzugehen und unter einer Schicht aus Dreck und Unrat zu verschwinden. Wieviele sind schon gestorben, weil wir damals nicht genau hingehört haben? Klebt ihr Blut an meinen Händen, weil ich dieses Gift für das erkannte was es war und alles daran setzte um Konar davon zu heilen? Was wäre geworden, wenn wir damals unsere Energie für einen anderen Weg benutzt hätten?"
Jelena seufzte und wandte ihren Kopf um Asgaroth in die Augen blicken zu können:
"Diese Fragen sind wichtig und vielleicht werden wir irgendwann einmal Antworten dazu erhalten. Aber jetzt, in diesem Augenblick, ist es nur wichtig, das du deinem Herzen folgst und dich vom zweifel nicht auffressen lässt. Was geschehen ist, ist geschehen und wir können nur versuchen das beste daraus zu machen."

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