Autor Thema: Der Treck gen Norden - 2. Teil  (Gelesen 20912 mal)

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Offline Luthor Kaaen

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Re: Der Treck gen Norden - 2. Teil
« Antwort #30 am: 10. Okt 08, 19:42 »
Das dies eine schreckliche Nachricht war, begriff Luthor auch ohne ein besonders großes Hintergrundwissen über die einzelnen Personen.
Er schwieg weiterhin, dann sah er zu Boden, wobei ihm das Zeichen des Widerstandes auf seiner Brust ins Auge fiel.
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Offline Jelena

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Re: Der Treck gen Norden - 2. Teil
« Antwort #31 am: 10. Okt 08, 20:30 »
"Oh nein..." Jelenas Flüstern war qualvoll und unwillentlich verstärkte sie den Griff um Auranius' Arm.
"Sie müssen es geschafft haben, sie müssen! Sie können nicht... SIE DÜRFEN NICHT!"
Es war für beide offensichtlich das Jelenas geistige Verfassung gerade am seidenen Faden hing.
Abrupt ließ sie Auranius los und stand auf, tat ein paar Schritte, wusste aber offensichtlich nicht wohin sie sich wenden sollte und blieb wieder stehen.
"Sie werden den Weg zur Nordfeste eingeschlagen haben, so wie es abgesprochen war, nicht wahr? Sie werden einfach ein bißchen länger brauchen, weil sie den Lupus umgehen müssen, das ist alles, aber sie werden in wenigen Tagen eintreffen, dessen bin ich mir sicher!"
sagte sie mehr zu sich selbst als zu den beiden anderen, aber es war klar das die Alternative im Moment undenkbar war.
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Offline Auranius

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Re: Der Treck gen Norden - 2. Teil
« Antwort #32 am: 10. Okt 08, 21:29 »
Auranius fasste Jelena an der Schulter.

Du hast Recht sie werden es geschafft haben, so schnell sind sie nicht klein zu kriegen und die anderen haben es auch geschafft. Sascha und Miguel werden sich eine sichere Route suchen um uns zu folgen. Jetzt setz dich erstmal und atme tief durch.


Er führte sie wieder zurück zur Feuerstelle und drängte sie sanft sich wieder zu setzen.

Wir werden schon alle wiedersehen, aber zuerst muss sich jetzt jeder um seine kleine Gruppe kümmern, damit wir alle heile ankommen.
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Offline Jelena

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Re: Der Treck gen Norden - 2. Teil
« Antwort #33 am: 10. Okt 08, 21:39 »
Jelena setzte sich und legte ihre Hand auf Auranius'. Sie atmete tief durch und straffte sich, bevor sie ihn und Luthor mit einem wackligen Lächeln ansah: "Du hast natürlich recht. Sie werden es schaffen und wir auch, genauso wie die anderen. Ich bezweifle das Askar bereit ist seinen ersten Ritter bei sich zu haben..."

Der Gefühlsausbruch zeigte mehr als alle körperliche Schwäche das Jelena im Augenblick noch geschwächt war, obwohl sie es Fremden gegenüber niemals zeigen würde.
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Offline Auranius

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Re: Der Treck gen Norden - 2. Teil
« Antwort #34 am: 10. Okt 08, 21:53 »
So denke ich auch,  Askar wird bei ihnen sein und Miguel schon bald wieder in irgendeiner Taverne sitzen wird um sich zu besaufen. Jetzt erzähl erstmal was euch passiert ist, auf dem Weg hierher, es wird sicherlich auch alles andere als ruhig gewesen sein.

Er setzte sich auch wieder an das Feuer, ließ Jelena jedoch nicht aus den Augen.
« Letzte Änderung: 10. Okt 08, 21:59 von Auranius »
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Der Treck gen Norden - 2. Teil
« Antwort #35 am: 11. Okt 08, 12:42 »
Luthor bedenkt seine Meisterin noch einige Zeit mit einem besorgten Blick, möchte ihr allerdings nicht das Wort nehmen. Sein Blick gleitet wieder ab in das Feuer, dann denkt er an die letzten Tage und auch an seinen Mitschüler und das Lazarett. Er hofft, das der Elb alleine zurecht kommt.
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Offline Jelena

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Re: Der Treck gen Norden - 2. Teil
« Antwort #36 am: 11. Okt 08, 20:35 »
"Jetzt seht mich nicht an als ob ich aus Zucker wäre! Wenn ich es bis hierhin geschafft habe, dann werde ich jetzt garantiert nicht aufgeben!" lautete Jelenas Antwort auf die besorgten Blicke.
Sie winkte Auranius das Essen nicht zu vernachlässigen und berichtete von ihrer Marschroute mit den Flüchtlingen, dem verzweifelten Reichsgardisten und ihr Treffen auf Johann und das Lager der Widerständler.
Sie warf Luthor einen bezeichnenden Blick zu, dass sie durchaus nicht vergessen hatte, an welcher stelle Auranius das Gespräch unterbrochen hatte und erzählte dann von ihrem Aufbrauch am Nachmittag:
"Ich bin mir nicht sicher was Kadegar da bei den sieben Todsünden getrieben hat, aber es ist schief gelaufen! Wir haben einen Geweihten, der inkognito mit uns reist, er ist auf einmal in sich zusammengesackt und hat mir berichtet, das alle Götter Engoniens auf einen Schlag erzürnt waren!"
Jelena warf entrüstet die Arme hoch: "Überlege, was wir schon alles gezwungen waren zu tun, Auranius, aber diese Glanzleistung haben nicht einmal wir vollbringen können! Ich konnte nicht zurück kehren und herausfinden was da geschehen war. Ich war mir sicher das wir binnen Stundenfrist jeden Tiorspriester im Umkreis von mehreren Tagesritten am Halse haben würden, daher konnte ich nichts anderes tun, als die Flüchtlinge anzutreiben, damit wir es aus dem Einflußgebiet der Ipek herausschaffen. Ich hoffe Johann und die Flamen Agathe haben das schlimmste verhindern können. Wenn ich ihn das nächste Mal in die Finger kriege werde ich ihm ein paar Takte zu Ritualen und Schutzkreisen erzählen..."
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Offline Auranius

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Re: Der Treck gen Norden - 2. Teil
« Antwort #37 am: 12. Okt 08, 19:58 »
Er hat ALLE engonischen Götter aufgebracht? Das ist wirklich eine Glanzleistung, ich glaube wir hätten es nicht einmal geschafft wenn wir es versucht hätten. Auch wenn es nichts gäbe was uns zu so einer Wahnsinnstat treiben sollte.

Auranius dachte noch kurz über die Begegnung mit Kadegar im Lager nach, von einem derartigen Zwischenfall hatte er nichts gesagt, was wohl auch eine gute Entscheidung war. Das letzte was sie gebrauchen konnten, war das sich die Götter jetzt auch noch durch Unwissenheit gegen sie stellten.
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Der Treck gen Norden - 2. Teil
« Antwort #38 am: 13. Okt 08, 20:16 »
Luthor musste trotz der ersten Situation grinsen, als er an den ersten Kommandaten der Wächter dachte.
Er hatte Kadegar selten so angespannt und gestresst erlebt wie in den wenigen Stunden, die er mit ihm in dem Lager verbracht hatte. Allerdings war das, was geschehen war, gar nicht zu lachen.

Und nun war da wieder das leidige Thema mit der Magie. Er seufzte.
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Offline Jelena

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Re: Der Treck gen Norden - 2. Teil
« Antwort #39 am: 13. Okt 08, 23:02 »
"Woran denkst du?" fragte Jelena ihren Lehrling während sie Auranius das letzte Stück Wurst reichte, das sie gebunkert hatte.
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Der Treck gen Norden - 2. Teil
« Antwort #40 am: 13. Okt 08, 23:48 »
Er sah auf und ein mattes Lächeln huschte wieder über sein Gesicht.

"An alles  mögliche" nuschelte er dann "Es ist in letzter Zeit so viel passiert, dass man mit dem Denken nicht immer nachkommt.. und etwas Sorgen mache ich mir auch ... vorallem über das missglückte Ritual und die entzürnten Götter ... als ich noch bei meiner Familie lebte, war der Zorn der Götter immer ein sehr schlechtes Zeichnen und bedeutete manchmal sogar den Tod..."
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Offline Jelena

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Re: Der Treck gen Norden - 2. Teil
« Antwort #41 am: 14. Okt 08, 08:53 »
Jelena fing an zu lachen: "Ich mag deinen trockenen Sinn für Humor, mein Lehrling!" meinte sie immer noch grinsend, als sie wieder Luft bekam.
"Wenn wir Glück haben sind sie nur ein wenig irritiert und haben diese Nichtigkeit bald wieder vergessen, samt denen die sie hervorgerufen haben. Wenn wir Pech haben, dann entschließen sie sich diesem ganzen Chaos hier auf Erden ein Ende zu bereiten und greifen noch stärker in das Geschehen ein, als sie es ohnehin schon tun."
Jelena zuckte die Schultern, sie konnten weder das eine noch das andere beeinflussen. 
Stattdessen wechselte sie das Thema:
"Woher deine Aversion gegen Magie? Du bist an einem Ort erzogen worden, an dem sie häufig gewesen sein muss."
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Der Treck gen Norden - 2. Teil
« Antwort #42 am: 14. Okt 08, 10:23 »
Luthor fühlte sich gleich etwas besser, als sie anfing zu lachen und lauschte ihren Worten.
Als sie das zweite Thema ansprach, zuckte er erst nur mit den Schultern, ehe er anfing zu sprechen.

"Ich weiß es nicht wirklich. Ich hatte schon als kleiner Junge schwer damit zu kämpfen, den beiden Magiern in unserer Gruppe nur die Hand zu reichen.Das hat schon öfters zu Problemen geführt. Ihr wisst, dass ich später von meinen Eltern mit einigen anderen Kindern zu einem Druidenzirkel gegeben wurde, dort hatte ich außer Meditation nicht viel damit zu tun ..." Er seufzte und sprang etwas in der Zeit nach vorn "Auch später habe ich keine gute Erfahrung mit dieser Macht gemacht. Ich habe erlebt, wie Zauber schief gingen und Menschen in Flammen aufgingen, wie Gefangene gefoltert wurden, bis ihnen das Blut aus den Ohren lief. Magie ist sowas ... wankelmütiges, unsicheres" er schüttelte sich als er daran dachte.
"Aber das ist nicht alles ... immer, wenn Magie in meiner Nähe gewirkt wird, wird mir unwohl, mein Magen verkrampft sich und mein Herz schlägt so schnell, als hätte ich einen Dauerlauf durch die Berge gemacht ..." Etwas hilflos sah er sie an "Im Grunde vermischt sich Schlechte Erfahrung mit etwas in meinem Inneren, was ich nicht erklären kann"
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Offline Jelena

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Re: Der Treck gen Norden - 2. Teil
« Antwort #43 am: 14. Okt 08, 18:50 »
Jelena sah Luthor aufmerksam an, so als ob sie sich daran erinnern musste, das ihr Lehrling noch ein sehr junger Mann war, auch wenn er in vielem sprach und handelte wie jemand der viel älter sein sollte. Sie nahm sich einen Augenblick Zeit um zu antworten, denn sie spürte das ihre nächsten Worte sehr wichtig sein würden.
"Magie ist eine Macht und wie jede andere Form der Macht kann man sie als Waffe mißbrauchen. Du darfst keine Angst vor der Magie haben, denn sie ist einfach nur. Du solltest dich auch nicht vor jenen fürchten, die sie benutzen, denn auch sie sind in den meisten Fällen nur Menschen, wenn auch mit mehr Möglichkeiten als Du und ich. Du solltest ihnen aber auch nie blind vertrauen. Das tust du sowieso nicht, ich weiß, aber du musst das rechte Maß halten. Angst, die zur Panik wird, vernebelt den Geist und bringt dich zu falschen Entscheidungen!"
Jelena sah Auranius fragend an, vielelicht konnte er Luthor einen Teil seines Mißtrauens nehmen?
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Re: Der Treck gen Norden - 2. Teil
« Antwort #44 am: 14. Okt 08, 20:37 »
Auranius aß zu Ende genoß noch einen kurzen Moment den verbleibenden Geschmack im Mund und wandte sich anschließend Luthor zu.
 
Luthor es ist nicht die Magie gewesen die so etwas angerichtet hat, sondern die Menschen die sie missbraucht haben. Alle diese Dinge sind nicht passiert weil Magie im Spiel war, wie Jelena schon sagt ist Magie ein Werkzeug.
Mit einer Axt kannst du auch Holz fällen um dein Heim zu wärmen oder jemand anderem den Schädel damit einschlagen. Wir alle haben unsere Werkzeuge Jelena  hat ihre Tränke und Gifte, du hast Nadel und Faden um Verletzte zu heilen und ich besitze die Fähigkeit mit der Hilfe von Magie bestimmte Dinge zu verändern.
 Die Frage ist also eher was jeder mit seinem Wissen oder der ihm gegeben Macht  anstellt, und weniger welches der Werkzeuge er benutzt.

Verstehst du was ich meine?

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