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Autor Thema: Bogen - Workshop  (Gelesen 18754 mal)

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Offline Ariann

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Re: Bogen - Workshop
« Antwort #105 am: 30. Jan 09, 01:06 »
Da mußt du den Heiko fragen  ;D
Wurzeln schlagen kann man nur in einem Land, das man liebt, das man Heimat nennt.
Meine Heimat ist das Kaiserreich.

Offline Talir

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Re: Bogen - Workshop
« Antwort #106 am: 03. Feb 09, 14:00 »
Ich hab mal nen Anfang mit Bildern gemacht:
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- One day one will speak of you as the light of day -

Offline Rogar

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Re: Bogen - Workshop
« Antwort #107 am: 05. Feb 09, 21:06 »
So ich hab jetzt mal meine ersten beiden Experimente eingeleitet.

Durchaus eine Folge des Workshops.

Zum einen hab ich angefangen Bambuspfeile zu bauen, von 20 Exemplaren leben jetzt noch 16 allerdings haben die Pfeilschäfte erst Ihre Begradigung erfahren, eine Nut für eine Spitze und ein Self-Nock bekommen. Die Gänsefedern liegen unangetastet daneben und die Schienbeine von Reh sind beim Kochen, die einmal die Spitzen werden sollen.

Zum zweiten war ich mal den Landschaftsgärtner des Vertrauens um Holz anhaun, seit heute befinden sich also 2 x Pflaume und 2 x Kirsche
in 1,70 bis 2 Meter in ziemlich grade und wenig geäste in meiner Garage und warten darauf geteilt zu werden wenn ich zeit finde. Im Sommer probier ich dann mal aus was ich gelernt habe. Es wäre zwar noch reichlich Esche da gewesen aber die hat mich irgendwie nicht so angetörnt wie die Obstbäume. Vielleicht bau ich innen versuch auch noch das dunkelrote Holz ein das ich mir mal für die Messergriffe aufgehoben hatte. Versuch macht kluch.
« Letzte Änderung: 05. Feb 09, 21:08 von Rogar »
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Ferrumfex

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Re: Bogen - Workshop
« Antwort #108 am: 06. Feb 09, 10:07 »
Rogar, blöde Frage: warum zum Teufel nimmst du ein kurzfasriges, hoch empfindliches OBST-Holz um Bögen zu bauen? Drastisch ausgedrückt: die Schimmeln dir im Freien unterm hintern weg (Obstholz hat immer Pilze drin, liegt in der Natur der Sache) und zum anderen denke ich nicht das es besonders geeignet ist zum Bogenbau, da wie gesagt nur kurzfasrig.

Von daher bin ich sehr gespannt auf dein Experiment.

Offline Rogar

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Re: Bogen - Workshop
« Antwort #109 am: 06. Feb 09, 10:48 »
Hat diverse Gründe:
1. Es war da, Gelegenheit eben
2. Durchmesser war gut, Länge ausreichend und ungewöhnlich wenig geäste, da ich beides im Garten hab, weiß ich grob
wie stark da eigentlich das geäste sein kann. Sonst hät ich se als Städter ganz ehrlich von der Rinde auch net Identifizieren können.
Da die Dinger allerdings nicht aus der Bodenhöhe stammen hab ich noch Hoffnung was das drehen angeht.
3. Mir hat noch keiner gesagt, das es prinzipiell ungeeignet ist. Nur das es verdreht sein kann, evtl., gut da muss man abwarten bis ich zeit gefunden hab, das mal zu teilen. Tatsächlich ist das Holz teuer und schwer zu bekommen, meiner Erfahrung nach. Steht ja wenig Obst im Wald.
4. Da ein gefällter baum keine Nährstoffe mehr für Pilze führt, sterben die ab, meine geringe Ahnung sagt mir das dies für den Bogenbau relativ uninteressant ist dann und nicht jeder Baum ist verpilzt nur weils nen Obstbaum ist. Der Kern und Splint sieht sehr gesund aus, Ungezieferfrass hab ich auch net gesehn aufn ersten Blick. Das einzige was ich mal ausreißen musste war nen junger Pfirsisch ausm Garten, aber dem war der zweite winter so wenig bekommen wie die Blattkrankheit, der war irgendwie net hinzukriegen. Und von der Mandel, Kirsche, div. Apfel, div. Birne, Zwetschge, Pfllaume, Thuja bis sonstwas hab ich ja genug im Garten in Beobachtung und Pflege. Is ja nicht so als hätten wa nicht auch ne stattliche auswahl im Garten meines Chefs, da stehn dann weitere gefühlte 40 die ich regelmäßig anseh. Nur ausm Kopf die Bäume korrekt zeichnen kann ich bis heute nicht. Also ich glaub fürn Städter seh ich genug holz um Kamin von was evt. nützlichem zu trennen. Aber ist ja kein Meister vom Himmel gefallen, ich kann mich irren und produzier nur schrott, dann kommts eben wider in den Kamin. ;-)

An eine Robinie,Esche,Vogelbeere, Ahorn kommste hier überall. Da ich Ahorn persönlich nicht mag, daraus macht man was für Billiard in meinen augen, Robinie soweit ich weiß etwas giftig ist beim staub produzieren auch kein Bock, Vogelbeere sieht nett aus aber war nicht da, liegt aber rum ohne ende hier. Und Esche törnt mich ab, da ich die wahl hatte, ich mag die natürliche dumpfe lieblose Farbe überhaupt nicht auch wenn die Maserung schön ist. Robine und Vogelbeere sind nunmal amibäume, deswegen find ich die unkorrekt, für
historisch angelegten Bogen. Esche kann ich mir fertig beim Jürgen holn,sparrt arbeit und platzund wie gesagt Ahorn und Pappel und so konsorten sind mir eher die Hölzer fürn Schild als fürn Bogen.

Weiterhin wenn ich das angeh produzier ich garantiert keinen Hochleistungsbogen, sondern etwas zum verballern.Wieso wege gehen die jeder geht. Mag zwar einfacher sein,ist aber nicht zwingend besser. Habe zwar ein bisschen rumgelesen aber nirgens ein schlagkräftiges Argument entdeckt warums ungeeignet sein soll einen Obstbaum zu nehmen. Grade Prunus ist ja eigentlich ne gefragte Gattung für viele in dem Bereich.

Wobei ich selbst gespannt bin was das gibt, im enddefekt wars ne Bauchentscheidung und ich mag die Hölzer einfach, wenn sie warme Farben haben, diese ganzen hellen weißlich gelben Holzarten erinnern mich irgendwie an Regalbretter und ich muss die so oft zum irgendwie einfärben geben,weilso gut wie jeder den natürlichen Farbton nicht mag. Ich hab aber selten gehört das Orange/rote farbtöne als hässlich empfunden werden,oder Nussbaum zum beispiel, etwas altbacken aber nicht hässlich das ganze bräunliche eben. Meine Optik hat sich eben klar dafür entscheiden. Ich ess ja oft mit den Augen. Da auch nichts mim farblich abgesetzten Kern rumlag wars eben das. Ich steh auf deutsche Edellaubhölzer ;-)

Faserverläufe sidn ne Sache für sich, ich hab im Labor so viel Holz zu zerreißen, brechen, drücken etc. gehabt, nen gutes Holz und nen konkreter Faserverlauf ist ausreichend für mich. Mit diesen ganzen Sicherheiten und was jetzt besser und schlechter ist, liegt echt mehr am Stück selbst für mich. Die Sicherheiten am Bau sind dermaßen riesig das ein Stück bricht das andre das sieben oder achtfache bei gleicher Dimension aushält, grad was Durchbiegung betraf. Als ich das erste mal probiert hab auf nem Meter Dachlatte rumzuspringen war für mich klar das Holz mehr ne Gefühlssache ist für mich, als auf seine tatsächliche Eignung eingegangen werden sollte. Man kann alles Zweckentfremden wenn man will. Ich seh das also nicht so eng. Wenn de Bambusfasern anstatt glasfaser in Estrich wirfst und feststellst es ist besser, hat sich das mit den Zahlen irgendwann echt erledigt.

P.S. Wieso sollt ich die im freien Lagern?
« Letzte Änderung: 06. Feb 09, 11:32 von Rogar »
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Offline Frauke

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Re: Bogen - Workshop
« Antwort #110 am: 06. Feb 09, 16:42 »
*Klugscheißermodu sein*
Nur weil ein Stück Holz gefällt ist,  hat es immer noch jede Menge Nähstoffe in sich.
Das hat nix mit am Baum zu tun. Warum schimmeln sonst Fensterrahmen etc.
Dein Holz ist außerdem schön feucht das mögen die lieben Pilze und weiteren Mikroorganismen
*Klugscheißermodus aus*

Ach ja ich denke das der Ferrumfex meinte, das du damit sicher auch mal draußen rumläufst ...  ???
Wer früher stirbt,
ist länger tod!


Offline Rogar

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Re: Bogen - Workshop
« Antwort #111 am: 06. Feb 09, 18:37 »
hehe ja, aber das sind andre als die mit dem Baum leben, das mit den schimmelnden Fensterrähmchen etc. weiß ich sogar.
endlich ist Bauphysik zu was gut,außerdem is grad Holzzeit, ne besre Jahreszeit gibts nicht die umzuhaun.

Jetzt macht mir noch Hoffnung, das ich die in nem halben jahr angeh und ich hab da mist getrocknet,
spalte den und mir is von Rinde, Splint bis Kern alles vergammelt und der Borkenkäfer ist satt und mein
Garagendeckenholzwurm ist übers Auto zum leckeren frischholz geklettert *G*.

Hat sich mit den Käfern verbündet und macht des Nachts fette Party.

Ihr bringt alllerdings auf die Idee mal zu gucken obs farblose imprägnierung, insekten,Pilz und UV-Schutz gibt. *G*
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Offline Damion

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Re: Bogen - Workshop
« Antwort #112 am: 12. Feb 09, 07:08 »
Kirsche und auch Pflaume geht schon zum Bogenbauen, ist aber nicht gerade die ideale Einstiegsdroge...
Da muss ein Backing drauf, Hckory oder Bambus, und das Zuggewicht wird auch nicht allzu üppig ausfallen.
By the way, wenn dein Landschaftsgärtner nochmal Obstholz übrig hat, sag doch mal Bescheid.
Pflaume gibt hübsche Messergriffe.......
Toleranz hilft nur den Rücksichtslosen!

Offline Rogar

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Re: Bogen - Workshop
« Antwort #113 am: 12. Feb 09, 10:05 »
Hehe, ja das ist Verwendungszweck 2. Zuggewicht brauch ich ja nicht wirklich.

Wieviel und was brauchste, hatte eh überlegt abundan was zu rupfen und in Stücke zu verwandeln, wenn mal Zeit ist.
Hab da son kleines Regal da darfs etwas zurecht gemacht, gern bis zum Gebrauch warten. Hatte so an 30*5*5cm
gedacht oder ähnlich und kommt eben wenns rumliegt.

Apropo:
Der Damion würd das wie gesagt wider anbieten wenn die Saison rum ist.

Interessenten:
Schimmi
t4nis&Talir&Rogar nur evtl., wir ham ja echt grad erst
« Letzte Änderung: 12. Feb 09, 11:01 von Rogar »
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Offline Rogar

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Re: Bogen - Workshop
« Antwort #114 am: 20. Feb 09, 14:14 »
Kurzer Zwischenbericht zu dem Experiment Pfeilbau:

Pfeil 1:
1. Schuss ohne Befiederung (geht nach oben)
2. Schuss ohne Befiederung (geht auch nach links)
3. Schuss ohne Befiederung (Wenn man will geht erauch 20 Meter grad und man trifft)

1. Schuss 1" Kerbe vorne für dreieckige Stahlspitze angerissen bis zur Noinoide sprich 5mm
2. Schuss Selfnock wenige mm eingerissen
3. Schuss ca. 6cm riss vorne in der Kerbe
4. Schuss Wicklung am Nock lösst sich
5. Schuss 9" vorne eingerissen, inkl. Nock 6cm hinten eingerissen, Wicklung halb runter

Pfeil 2 und drei ähnlich zerstörerische Resultate. Den zehnten Schuss überlebte keiner.
Zugegeben brutaler Test das Ding gegen ne Wand zu schießen,manche  kamen nicht ab
und schossen mir ins Erdreich. Hababer sehr runter gezielt mit Absicht.

Flogen aber sehr stabil und krachten auch auf >25 Meter souverän in die Garagenwand der Nachbarin.
Dicke 8,5mm am Nock 7,3mm vorne. Pfeile könnten länger sein, Wicklung hinten verbessern.
Vorne die Kerbe kommt raus. Mal sehen was die nächsten verkraften.
Diese werden mit Nadelbodkins in den Markkanal gesteckt, muss ichmal was andres baun.
Die5" Altenglische Befiederung ausdahergelaufenen Gänsefedern, ist ne gute Sache.
Erst mal links gedrehte dran gemacht. Man kann dem Pfeil echt nachsehen wie er grad wird und dann fliegt.
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