Jonathan lag in Fötusstellung zusammengekauert in einem Stapel alter Tischdecken und Bettwäsche, die für den Besuch der Baronin nach oben in dem Gesindebereich gebracht worden waren. Direkt unter ihm war die Küche und die Wärme des Ofens drang durch die Decke und erwärmte den Boden und das Leinen, auf dem er lag.
Selbst tief im Schlaf versunken lächelte er ein breites zufriedenes, geradezu seeliges Grinsen, als ob es nichts besseres Im Leben gäbe, als ein warmes Plätzchen und einen vollen Bauch.
Als Celestin die Türe öffnete um zu sehen, ob sich hier niemand vor der Arbeit drücken würde, handelte Jonathan blitzschnell, aus Reflex, ohne nachzudenken. Seine rechte Hand verkrampfte sich in einer merkwürdigen Geste, während seine Linke an den Gürtel fasste, etwa suchte, nichts fand, in die Brusttaschen griff, nichts fand, auf den Rücken griff, wiederum nichts fand, seine Beine und sein Körper sich zum Sprung bereit machten und sein Gesicht den Eindricngling mit großen aufgerissenen, wutverzerrten Augen fixierten.
Der Schreiber war froh, noch jemanden gefunden zu haben, der noch mit helfen konnte, aber die offensichtliche Angst, die er bei dem armen Gärtner ausgelöste hatte er nicht gewollt.
Mit ruhiger Stimme, aber bestimmtem Ton wollte er ihm die Angst nehmen und ihn zum Arbeiten bringen: "Hallo Jonathan. Francois kann draußen deine Hilfe gebrauchen. Er soll einen Verstell aufbauen, an dem nachher die Jagtbeute aufgehangen werden kann. Pampflet ist gerade mit wichtigerem beschäftigt und die Mägte sind alle nicht groß genug um dort zu helfen. Könntest du dich darum kümmern?"
Langsam holten seine Gedanken seinen Körper ein, das wutverzerrte Gesischt wurde weicher und die Muskeln entspannten sich. Wo bin ich? Ach ja Engonien, Goldbach, ... ja stimmt ... die Baronin ... gnädig ... hatte ihn, ... als Gärtner eingestellt. Glück, Zufriedenheit, Frieden, Ruhe ... .... ... Nein, Scham, Schande, er hatte geschlafen. Wie hatte er die Großzügigkeit der Baronin vergolten ... mit Faulheit. Nein, das durfte nicht sein.
Tiefe Scham erfüllte seinen Blick, als er sich aufrappelte. "Ja natürlich, Celestin, es tut mir leid ..." brachte er noch stammelt heraus, als er mit eingezogenem Kopf an dem Schreiber vorbei nach unten eilte und sich draußen nach Francois unsah.
Zufrieden kletterte Celestin die Leiter wieder hinunter und setzte sich im Wohnzimmer an den Tisch.