Der Städtebund von Tangara > Fanada
Rückkehr nach Fanada, nach dem Fall Caer Conways
Auranius:
"Gut das wars dann also." Er ließ sich wieder in die Säcke zurückfallen und machte noch ein kleines Nickerchen, bevor er noch einige Dinge zusammensuchen wollte.
Jelena:
Das Essen wurde in einem großen Raum neben der Küche für alle Mitglieder und Gäste des Haushalts aufgetischt, während die Tagelöhner und Wachen auf dem Hof versorgt wurden. Jelena neigte in gewissen Dingen zur Sparsamkeit, aber beim Essen war sie nie geizig gewesen und so war es auch dieses Mal.
Sie nahm vor Kopfende des Tisches Platz und dankte ihrer Göttin für Speis und Trank, bevor alle herzhaft zulangten.
Jelena aß zaghaft, so dass die Köchin ihr schon beunruhigte Blicke zuwarf. Sie stocherte eine Weile in ihrem Eintopf herum und entschuldigte sich dann, um sich ein wenig hinzulegen. Sie bat die Köchin dafür zu sorgen, dass sie rechtzeitig geweckt wurde und verschwand in iihren Gemächern.
Jelena:
Nach ihrem abendlichen Ausflug war Jelena noch stiller als vorher.
Das Wetter war außergewöhnlich mild, daher begab sie sich auf das Dach des Haupthauses. In einer Ecke hatte sie vor Beginn des Krieges einen kleinen Pavillon aus Holz errichten lassen, dessen Wände im Sommer mit Stoffen bespannt wurden, so dass sie auch hier, in der Stadt, eine Art Zelt ihr eigen nennen konnte.
Dorthin steuerte sie nun und schlug eine der Stoffbahnen zur Seite, um einen Blick über die Stadt zu haben.
Sie nahm auf einem der Divane Platz und versank in Grübeleien.
Auranius:
Die Sonne war bereits untergegangen, als Auranius sich auf das Dach des Hauses begab. Er stellte sich an den Rand und schaute auf die entstehende Akademie, die langsam Formen annahm.
"Hast du irgendwas auf dem Herzen?"
Er drehte sich bei den Worten nicht um und blickte weiterhin auf die Stadt hinaus.
Jelena:
"Ich bin Heiler und wir sind im Krieg."
Jelenas Antwort schien unzusammenhängend, aber Auranius spürte, dass mehr folgen würde. Die Stimme der Heilerin war ruhig, nicht verbittert oder gar sarkastisch. Eher etwas verwundert.
"Bevor ich meine Heimat verließ war der einzige Krieg den ich kannte der gegen Orks. Oh, es kam ab und zu zu Scharmützeln und Streitigkeiten zwischen den Clans und ab und zu waren sie auch blutig, aber selten auf dem Rücken von Nichtkämpfern ausgetragen. In Wahrheit so selten, dass diese Begebenheiten inzwischen den Charakter von Legenden angenommen haben. Dann, auf meinen Reisen, lernte ich den Krieg kennen... in all seiner schrecklichen, blutigen Pracht und Notwendigkeit. Ich habe Dinge getan, die ich nie für möglich gehalten hätte, um meine Familie, mein Rudel und meine Kameraden am Leben zu erhalten."
Wieder eine Pause.
"Ich bin ein zutiefst gläubiger Mensch, Auranius und ich habe mich schon früh in meinem Leben entschlossen der Inkarnation zu folgen, die meine Leute Milosti nennen, die Gnadenreiche. Ich habe Eide in ihrem Namen geschworen und in den letzten zwei Jahren habe ich sie gedehnt und verbogen, immer darum bemüht sie nicht zu brechen... Der Tod dieses Menschen, den wir eben gesehen haben. Er war eine Verschwendung und Unrecht. Er mag Gefangener gewesen sein oder Lupus Umbra, vielleicht auch einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort, aber sein Tod war unrecht. Robert ist über diesen Punkt hinaus sich darüber Gedanken zu machen. Wer weiß, vielleicht war er bei ihm nie relevant? Aber ich... ich will diesen Punkt nicht erreichen."
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln