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Autor Thema: Die Taverne an der Stadtmauer  (Gelesen 14174 mal)

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Offline Jelena

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Re: Die Taverne an der Stadtmauer
« Antwort #15 am: 15. Apr 09, 18:05 »
Jelena blieb wie vom Donner gerührt stehen, als sich die Szene vor ihr entfaltete.
Ihre Augen waren unnatürlich groß in ihrem Gesicht, als sie Robert zuhörte und man könnte meinen eine Ader an ihrer Schläfe pochen zu sehen. Als sie sprach, da tat sie es so leise, dass nur Robert sie hören konnte.
"Du gehst zu weit, Freund. Ich gab dir einst ein Versprechen und Ratnik strafe mich, wenn ich es nicht ausführe! Du bist auf dem Weg das zu werden, dem du zu entfliehen suchst."
Sie drehte sich um und verließ das Haus.
Jelena zog sich in den Sattel und ritt fort, ohne sich umzudrehen.
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Auranius

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Re: Die Taverne an der Stadtmauer
« Antwort #16 am: 15. Apr 09, 18:19 »
Auranius sah die ganze Szenerie weniger emotional. Es war nichts anderes von Roberts Männern zu erwarten, schließlich waren diese nicht gerade für ihre Gnade bekannt.
Er machte sich auf den Weg zu seinem Pferd und als er aufgestiegen war, wandte er sich noch einmal zu Robert um sich zu verabschieden bevor er Jelena Richtung Kontor nachritt.
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Offline Münster

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Re: Die Taverne an der Stadtmauer
« Antwort #17 am: 15. Apr 09, 21:22 »
Robert sah Jelena ziemlich teilnahmslos zu, während sie auf ihr Pferd stieg. Irgendwann müsste selbst sie mal verstehen, dass sie ihre Nase nicht in alles zu stecken hat. -

Dann wendet er sich in Richtung Auranius und das verheißungsvolle Grinsen kehrt in sein Gesicht zurück: "Hey Auranius! Sieh mal zu, dass sich die Allerwerteste nicht in irgendwelche Nesseln setzt während ich weg bin!"

Dann stapft er zurück in die alte Taverne und verschließt die Türe hinter sich.
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Offline Auranius

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Re: Die Taverne an der Stadtmauer
« Antwort #18 am: 15. Apr 09, 22:32 »
"Als könnte ich sie von soetwas abhalten." Er machte eine etwas längere Pause und wandte sich schon mit dem Pferd ab. "Aber ich werds versuchen." Mit einm Grinsen machte er sich schlußendlich auf den Weg zu Jelenas Haus.
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Offline Dominic

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Re: Die Taverne an der Stadtmauer
« Antwort #19 am: 04. Mai 09, 20:52 »
Am späten Nachmittag, sitzt Albert auf einem Stuhl, im Schankraum und studiert einige Schrifften. Er hält dabei ein Stück Pergament in der Hand, was er immerwieder in seinen Fingern, hin und her gleiten lässt. Ein Ruf reißt ihn aus seinen Gedanken. "Albert aus Nordcaldrien, ich habe eine Botschaft für euch" Ein junger Mann steht in der Tür und hält Albert etwas entgegen. Albert erhebt sich und tritt zu dem Boten.
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Offline Kassandra Wolfsgeheul

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Re: Die Taverne an der Stadtmauer
« Antwort #20 am: 04. Mai 09, 20:57 »
Es war ein junger Mann der das Siegel des Tiortempels trug. Ein offizieller Bote.
Er hielt mit beiden Händen einen schlanken, flachen Holzkasten. Als Albert sich nähert, klappt er den Deckel hoch und neigte den Kopf, um nicht aus Versehen ins Innere des Kastens zu blicken.
Innen lag auf weißer Seide ein schlanker, alter, meisterlich geschliffener Dolch. Von seiner Klinge troff frisches Blut und befleckte die Seide.
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Offline Dominic

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Re: Die Taverne an der Stadtmauer
« Antwort #21 am: 04. Mai 09, 21:11 »
Als Albert den Dolch betrachtet, stellen sich ihm unweigerlich die Nackenhaare auf, er streicht über den Dolch und als er ihn berührt, fühlt dieser sich heiß an, nicht nur das, er scheint zu glühen. Als er seine Hand wieder wegnimmt, musstert er den Boten kritisch, doch dann greift er erneut in die Kiste und nimmt den Dolch herraus. Als er den Dolch ergreift, beginnt sein Blut schir zu kochen, er hört ein lang gezogenes Heulen in seinem Kopf und sein Blick wird der eines Wolfes, der von seinem Rudel gerufen wird. Er blickt in den Himmel und der Beobachter würde denken, er hört etwas das weit entfern ist. Geistesabwesend, berührt er die Klinge. Obwohl er sie nur sanft streift, beginnt seine Hand an der Stelle an der er die Klinge berührt, sofort an zu Bluten. "Sag ihr, ich werde kommen!" Leichter Geruch nach verbranntem Fleich liegt in der Luft, als Albert sich abwendet und ohne ein weiteres Wort den Raum verlässt.
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Offline Kassandra Wolfsgeheul

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Re: Die Taverne an der Stadtmauer
« Antwort #22 am: 04. Mai 09, 21:13 »
Der Bote klappte den Holzkasten wieder zu und verbeugte sich, bevor er sich abwandte und im Laufschritt in den Straßen der Stadt verschwand.
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Offline Münster

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Re: Die Taverne an der Stadtmauer
« Antwort #23 am: 24. Sep 09, 11:05 »
Einige Wochen sind ins Land gegangen, seit den Fest zu Ehren von Roberts Ritterschlag. Die Taverne erscheint wieder verlassen und nur dann und wann berichten Nachbarn von Fackelschein und dunklen Gestalten die dort ein und ausgehen. Offenbar schein jedoch alles mit rechten Dingen zuzugehen, macht doch die Stadtwache stets einen großen Bogen um das alte, windschiefe Haus. -

Einige Meilen entfernt, erreicht ein finster dreinblickender Reiter den Gutshof derer von Gutenböckig.
Mit geübten Bewegungen springt er von seinem Pferd und marschiert auf die Wache am Tor zu.
"Ein Botschaft für Ihre Hochwohlgeboren, Lady Ariann!", donnert seine Stimme schließlich als er die Wache erreicht hat.
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Offline Ariann

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Re: Die Taverne an der Stadtmauer
« Antwort #24 am: 24. Sep 09, 11:20 »
Eine kleine Gestalt in einem dunkelblauen, langen Mantel tritt zusammen mit Roberts Boten ein.

Sie läßt den Blick durch den Raum schweifen, bevor sie sich langsam an Roberts Tisch begibt und diesen begrüßt.

Wurzeln schlagen kann man nur in einem Land, das man liebt, das man Heimat nennt.
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Offline Münster

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Re: Die Taverne an der Stadtmauer
« Antwort #25 am: 24. Sep 09, 11:37 »
Die Luft in dem kleinen Gewölbekeller in den man Ariann geführt hat ist heiß und stickig. Das flackernde Kerzenlicht dringt kaum bis in alle Winkel des Raumes vor. Mit einem lauten Knallen wird die schwere Eisentür hinter ihr verschlossen und verriegelt. - Robert scheint Ariann zuerst gar nicht wahrzunehmen, bis sie schließlich direkt neben ihm steht. Vor ihm auf dem Tisch sind diverse Karten ausgebreitet, die verschiedene Provinzen Engoniens zeigen. Zuoberst liegt jedoch eine Karte Engonias, der Hauptstadt, auf der mehrere Linien, Kreuze und merkwürdige Symbole eingezeichnet wurden. Schließlich hebt er den Kopf und deutet Ariann mit einem Nicken an, dass sie sich auf den Stuhl ihm gegenüber setzen soll. - Dann erhebt er sich, schenkt zwei Gläser einer starken, goldgelben Flüssigkeit ein und stellt sie auf dem Tisch ab.

"Ariann?! Wir haben zu reden...!"
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Offline Ariann

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Re: Die Taverne an der Stadtmauer
« Antwort #26 am: 24. Sep 09, 11:42 »
Hallo Robert begrüßt sie ihn herzlich wie immer, aber nach einem Blick auf den Tisch wird ihre Miene bewölkt und besorgt. Sie schiebt das Glas zu Robert herüber und nimmt Platz.
Ob sie das verriegeln der Türe als gutes oder schlechtes Omen wertet, weiß sie noch nicht. Fest steht jedoch, das das, was Robert mit ihr bereden will, höchste Priorität hat.
Leise beginnen die beiden sich zu besprechen.
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Offline Cathérine

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Re: Die Taverne an der Stadtmauer
« Antwort #27 am: 08. Okt 09, 12:51 »
Es ist mitten in der Nacht und die Wachen haben einen kurzen Moment gebraucht, bis sie sie erkannt haben und sie mit einem Nicken durchwinken.

Es klopft an die Türe und eine kleine Gestalt im dunkelblauen Umhang mit Kaputze auf dem Kopf quetscht sich durch die Türe, die sich nur einen schmalen Spalt öffnet, noch bevor sie zum Eintreten aufgefordert wird.

"Hier Robert, das wollte ich dir doch lieber persönlich bringen,da es dir ja sehr am Herzen lag."

Sie drückt ihm eine Rolle Pergament, versiegelt mit dunkelblauem Wachs und ein Briefchen, versiegelt mit rotem Wachs in die Hand.

"Die sind für die Valkensteiner, damit sie wissen, was sie tun."

Sie fährt fort:

"Unbedingt zuerst den Brief lesen, dann die Rolle!"

Offline Münster

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Re: Die Taverne an der Stadtmauer
« Antwort #28 am: 08. Okt 09, 21:57 »
Robert schaut sie nur schweigsam an und nickt...
Schweigend nimmt er die Schriftrollen an sich und verstaut sie in den Taschen seines Mantels.
Dann widmet er sich wieder seinen Karten.
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Offline Münster

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Re: Die Taverne an der Stadtmauer
« Antwort #29 am: 26. Nov 09, 09:13 »
Einige Tage waren nun seit der großen Schlacht vergangen, doch noch immer war das Stöhnen der Verwundeten in den Straßen jenseits der verschlossenen Holztür zu hören. Robert hockte in einem schweren Ledersessel vor dem Kamin und grübelte. Sein Gesicht war aschfahl und seine Haltung gespannt als wolle er jeden Moment aufspringen und den steinernen Sims mit bloßen Fäusten zerschlagen. -

Die restlichen Sturmgrenadiere lungerten derweil in dem alten Schankraum herum, polierten ihre Waffen, flickten ihre Rüstungen und warteten ungeduldig auf ihren nächsten Einsatz.

Einige Zeit später, winkte Robert einen seiner Grenadiere heran und sagte in gewohnter Befehlsstimme:
"Heyner! Geh zur Taverne "Handelsglück", such dort nach Maugrim Wolfsfang und bring ihn hierher! Auf dem Rückweg siehst du bei den Lazaretten vorbei und schaust, ob sie Jelena ein paar Minuten entbehren können."

Der Grenadier nickte nur, drehte sich auf dem Absatz herum und war auch schon auf dem Weg zu Maugrim.
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