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Autor Thema: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara  (Gelesen 21317 mal)

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Offline Ariann

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #105 am: 06. Mai 09, 15:29 »
Ariann wirbelt herum, bleibt dabei fast am Fensterrahmen hängen, fängt sich im letzten Moment noch ab und schaut Richard an.

Du zählst das so nüchtern auf als sei es nur eine lange Liste! Das sind alles Menschen, die da sterben! Das sind Existenzen, die vernichtet werden. Es geht hier um unser Land, es geht um die Heimat die wir lieben!

Sie erinnert an Robert kurz bevor er zuschlägt.

Ich bin sicherlich kein Stratege oder Feldherr, aber ich bin mir sicher, daß einigeln nicht die richtige Taktik sein kann! Auch wenn Fanada bedroht ist.

Sie hat heiße rote Wangen und atmet viel zu schnell.
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Offline Richard Brin von Fingara

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #106 am: 06. Mai 09, 15:41 »
Ich denke nicht, dass wir uns mit Barad Konar werden einigen können, selbst, wenn wir wollten. Wenn alles so geschieht, wie ich befürchte weren wir noch vor dem Einholen der Ernte belagert werden. Mit den vielen Flüchtlingen in der Stadt wird Fanada keinen Monat Belagerung überstehen.

Ich sehe keine Möglichkeit das abzuwenden, aber wir können die Menschen in Fanada nicht schutzlos dem Lupus Umbra überlassen. Die meisten sind hier her vor Barad Konar geflohen. Normale Menschen, die ihr Fähnchen nach dem Wind hängen hätten in den besetzten Gebieten zwar kein gutes Leben gehabt, aber eines, das sicher besser wäre, als das Leben auf der Flucht, das sie momentan führen.

Offline Münster

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #107 am: 07. Mai 09, 12:17 »
Robert schüttete sich ein Glas des braunen Gesöffs ein, dass sie hier als "Das Gute Zeug" bezeichneten, bevor er sich wieder den beiden Anderen zuwandte. Mit jedem Wort schien Robert mehr in Rage zu geraten.

"Du solltest ihr zuhören Richard! Sie sagte nicht einigen, sondern EIN-IGELN, befestigen, abschotten... Vielleicht erinnerst du dich noch an solche Begriffe, die Soldaten im Feld gebrauchen?! - Aber kommen wir doch mal auf deinen glorreichen Plan zurück. Du willst allen Ernstes warten bis der Lupus an deine Tür klopft? Und was dann? Schickst du einen deiner gepuderten Günstlinge, der dem Wolfslord ausrichten lässt, dass du nicht zu sprechen bist?!"

Er nahm einen tiefen Zug aus dem Glas und füllte es erneut, bevor er sichtlich um Zurückhaltung ringend weitersprach.

"Dort draußen kämpfen und sterben jetzt gerade deine UND meine Landsleute! Sind die Leute hier in Fanada etwa was Besseres als die Andarraner, die Caldrier oder selbst diese verfluchten Barbaren aus Sylvanaja?! - Jetzt in diesem Augenblick steht Ahrnburg kurz vor dem Ende! Doch der Kaiser hat seine Leute nach Engonia zurückgerufen! Die Armeen Bregas und Hanekamps sind zerstritten! Wann, wenn nicht jetzt hast du die Möglichkeit endlich deinen Arsch von diesem Stuhl zu erheben und mit deinen Leuten in die Schlacht zu ziehen?! - Sag mir Richard, was ist aus dem Mann geworden, dem ich mal das Schicksal meiner Familie anvertrauen wollte?!"

Robert ging einige bedrohliche Schritte auf den Schreibtisch zu, während die Adern an seinen Schläfen stetig mehr pulsierten und der Griff und die Hand, die auf seinem Schwertknauf lag praktisch weiß wurde. Dann ging es offensichtlich mit ihm durch. Er schlug mit der Faust auf Richards Schreibtisch, so hart, dass dieser für immer einen Riss davongetragen hatte.

"Schau nicht Ariann an, sondern antworte mir gefälligst!"
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Robert Burns 1759

Offline Richard Brin von Fingara

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #108 am: 07. Mai 09, 13:01 »
Statt Robert in die Augen zu sehen wandte Richard nur den Blick von Ariann ab und starrte vor sich auf den Tisch unfähig einen der beiden anzublicken.

Was soll ich machen? Wen soll ich mit meiner Armee angreifen?

Offline Ariann

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #109 am: 08. Mai 09, 16:30 »
Aus Arianns Gesicht weicht sämtliche Farbe und sie blickt auf den Mann, der Richard Brin von Fingara gewesen war. Dann schaut sie mt großen Augen Robert an.

Bei allen Göttern....

Sie ringt sichtlich um Fassung, hat sich aber innerhalb weniger Augenblicke wieder unter Kontrolle.
Sie steht mit nach oben gestreckten Armen vor Richard und nimmt sanft sein Gesicht in beide Hände:


Sag mir, Richard: Was ist aus dem Mann geworden, den ich verehrte und zu dem ich aufblickte? Wo bist DU?!?! Ich erkenne dich nicht wieder! Weißt du wirklich nicht, gegen wen du kämpfen sollst?


Sie schaut ihm tief in die Augen und wartet ab, was er tut.
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Offline Münster

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #110 am: 11. Mai 09, 14:19 »
Robert ringt derweil sichtlich um seine Fassung, während er unruhig im Raum umher stapft.
Schließlich dreht er sich wieder zu Richard und Ariann. Die Adern an seinen Schläfen sehen aus, als würden sie jeden Moment platzen.

"Richard?! - Dir ist schon klar, dass da draußen in diesem Moment Leute für eine Sache sterben, deren Kopf und Vorbild du mal gewesen bist?! Soll denn alles umsonst gewesen sein? - Willst du dich jetzt zurücklehnen und hier versauern bis der verfluchte Lupus anklopft und dich freundlich bittet dein Büro zu räumen?!"

Erneut sieht es aus, als wolle Robert jeden Moment sein Glas in Richards Gesicht rammen, nur um zu sehen, ob noch irgendwas von ihm übrig ist, dass es wert wäre weiterzumachen.

"Du fragst mich, wen du angreifen sollst? - Ich sage dir was, marschier nach Norden und hindere Brega und Hanekamp daran dich hier einzukesseln! Und ganz nebenbei könntest du damit Ahrnburg retten! Ich muss dir wohl nicht zweimal sagen, was ein Sieg dort bedeuten würde!"
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Offline Ariann

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #111 am: 14. Mai 09, 22:20 »
Ariann läßt Richard los und zieht sich zurück, läßt sich in den Sessel fallen und schlägt die Hände vors Gesicht.
So bleibt sie erst mal eine Weile sitzen.
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Offline Richard Brin von Fingara

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #112 am: 26. Mai 09, 12:38 »
Richard zieht sich ein Stück zurück und blickt die beiden mitleidig an, bevor er Robert traurig fixiert.

Das würde nichts bringen Robert. Wenn ich Fanda verlasse und nach Ahrnburg ziehe, dann wird Brega neu besetzt, bis ich da ankomme. Dann müsste ich Brega belagern und wenn ich das tuhe, dann fällt mir Neldan und Uld und viellicht noch Silvanaja in den Rücken. Das wäre nichts weiter als eine Verschwendung von Menschenleben und bringt rein gar nichts.
Wenn ich gegen Uld oder Neldan ziehe, dann tausche ich nur Fnanada gegen eine andere Stadt. Die müsste ich allerdings erst mal erobern und damit ihre Verteidigung schwächen, oder zerstören.
Nein, das hat alles keinen Sinn. Die Engonier müssen sich selber befreien wollen. Salange sie das nicht wollen hat der ganze Kampf keinen Sinn.

Offline Münster

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #113 am: 27. Mai 09, 20:55 »
Robert schien den Punkt überschritten zu haben, an dem er aus bloßer Wut heraus schon das ein oder andere Möbelstück samt seinem Besitzer zertrümmert hatte. Langsam und mit erschreckend ruhigen Bewegungen stellt er das halbvolle Glas vor Richard auf den Schreibtisch.

Einige Momente schaut er ihn abwägend, mit steinernen Gesichtszügen an, bevor er sich ruckartig abwendet und zur Türe marschiert.
Bevor er den Raum verlässt wendet er sich noch einmal an Richard ohne ihn dabei eines weiteren Blickes zu würdigen.

"Wenn dem so ist, haben wir hier nichts mehr verloren!"

Kurz darauf fällt die schwere Holztür krachend ins Schloss.
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Offline Ariann

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #114 am: 30. Mai 09, 14:17 »
Ariann ist weiß wie Milch, als sich sich an Richard wendet.

Ich verstehe nicht viel von Strategie und Taktik, aber ich sehe, daß irgendetwas in der Argumentation nicht schlüssig ist. Das Volk will sich befreien, oder wozu glaubst du, gibt es den Widersatnd? Doch bedenke, sie nehmen die Stärke für den Kampf aus dem, was wir ihnen zeigen. Wir sind eine Art Leitstern, der Wege aufzeigt, wir tun alles, um die Menschen zu schützen, zu ermutigen und gute Signale zu geben, damit sie nicht den Mut verlieren und den Glauben an das Gute.

Sie umarmt ihn zum Abschied und Tränen laufen ihr nun umgehemmt übers Gesicht.

Es macht mich sehr traurig, daß du diesen Glauben, die Stärke und den Mut verloren zu haben scheinst.
Leb wohl, mein Freund.
Möge Jeldrik stets seine Hände über dich halten.

Leise schlüpft sie durch die Türe, die sie gerade weit genug öffnet, um hindurch zu passen.

Dann macht sie sich auf, Robert zu suchen.
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Offline Richard Brin von Fingara

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #115 am: 31. Mai 09, 11:28 »
Richard blickte ihr traurig hinterher und blieb lange wie angewurzelt dort stehen, wo er von Ariann umarmt worden war. Er hatte gedacht einige der Dinge, die er seit der Thronbesteigung Barad Konars getan oder nicht getan hatte wären schwer gewesen, aber sie waren nichts gegen das, was er jetzt fühlte. Der Oberkommandierende hatte gewusst, dass dieser Tag kommen würde und nun kam es ihm so unendlich naiv vor darauf gewartet zu haben.

Langsam ging er um seinen Schreibtisch herum und nahm eine Flasche aus dem Regal, dass Robert offen hatte stehen lassen. Er hatte noch nie viel von Alkohol gehalten und gerade in schwierigen Zeiten bewusst auf ihn verzichtet um nicht, wie viele schwache Menschen dort Trost und Ruhe zu suchen. Im letzten Jahr hatte er gar nichts getrunken und plötzlich wirkte der Brandwein sehr verlockend und nur für einen Moment seine Sorgen und Ängste und Schuldgefühle vergessen zu können ...

Offline Münster

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #116 am: 31. Mai 09, 17:24 »
Derweil stapfte Robert wutentbrannt durch die Korridore der Kommandantur. Irgendwann erreichte er den Hof und stürmte auf die großen Tore zu, vor denen einige Reichsgardisten Wache standen. Roberts Blick und Gestik schienen auszureichen um ihn umgehend passieren zu lassen. Wahrscheinlich hatte man auch hier von seinem Temperament gehört...
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Offline Gorix

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Re: Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
« Antwort #117 am: 01. Jun 09, 13:08 »
Nicht alle schienen Robert aus dem Weg zu gehen. Grade aus dem Tor rannte er gegen jemanden.
Welch absolut Lebensmüder ,Hirn loser Bastard, dessen Mutter vier Beine hat, Stellt sich mir in den Weg ?“ dachte Robert währen er nach dem Gesicht zu dem Schwachkopf suchte. Hier und da lagen Schriftrollen auf dem Boden.

He Robert keine Augen im Kopf ?“  Wollte Gorix wissen „Was ist den los ?“ 
Manchmal muss man sich im Leben entscheiden, Pointe oder Freundschaft.