Zur zehnten Stunde hin wird es merklich ruhiger. Die Straßen Fanadas sind für den restlichen Tag wieder für alle Fuhrwerke gesperrt, sonst wäre auf den engen Straßen überhaupt kein Vorkommen mehr. Anica nutzt die letzten warmen Tage um Obst einzumachen und Fleisch zu räuchern. Kastanien und Nüsse trocknen in der Sonne, bevor sie in der Speisekammer verschwinden und große Körbe mit Äpfeln und Kartoffeln wandern ebenfalls hinein.
Eines der Fuhrwerke hatte früh am morgen mehrere Dutzend großer Weißkohlköpfe gebracht, die in einer Ecke des Hofes gestapelt waren. Anica begann nun diese zu putzen und halbieren, bevor sie den Weißkohl in zwei großen Fässern einsäuerte. Jeweils eine Schicht Kohl, dann Salz, immer abwechselnd.
Jelena verabschiedete ihren letzten Kranken und wusch sich an der Waschschüssel in der Küche die Hände, bevor sie sich eine Handvoll Pflaumen nahm und Alvias suchte. Sie fand ihn im Innenhof und winkte ihn zu sich:
"Komm, setz dich zu mir."
Nachdem die beiden auf der Bank unter dem Pflaumenbaum Platz genommen hatten, bot Jelena ihm eine Pflaume an.
"Du hast heute Nacht nicht in deinem Bett geschlafen."
meinte sie eher beiläufig.