Autor Thema: Ein alter Bekannter  (Gelesen 15146 mal)

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Offline Jelena

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Re: Ein alter Bekannter
« Antwort #60 am: 06. Sep 09, 19:01 »
"Na, dann bleibt mir ja nichts anderes übrig, als dich so gut es geht auszustatten und darauf zu bestehen, dass du in spätestens 6 Wochen wieder hier bist, denn dann plane ich mich auf Reisen zu begeben und ich will dich dabei haben. 6 Wochen, verstanden? Falls du nicht rechtzeitig hier bist, dann komme ich dich holen!"
Jelena stand auf und drückte sich stöhnend die Hand ins Kreuz:
"Milosti sei gnädig, ich werde alt..." murmelte sie vor sich hin, bevor sie sich aufrichtete.
"Ab in den Garten mit dir, Luthor, Alvias wartet bereits auf dich. Wir sehen uns dann beim Abendessen!"
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Luthor Kaaen

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Re: Ein alter Bekannter
« Antwort #61 am: 07. Sep 09, 08:45 »
So etwas wie ein Funkeln trat in seine Augen. Obgleich er kein gutes Gefühl hatte, so war es ihm doch wichtiger, endlich diesen quälenden Gedanken mit Taten zu begraben.
"Ich danke Euch!" meinte er und umarmte sie schnell. Dann nickte er "6 Wochen, keinen Tag länger." Der Waffengurt blieb auf dem Hocker liegen, als er hinaus in den Garten schritt. Dabei rutschte der Langdolch ein kleines Stück aus der ledernen Scheide.

Luthor ging neben Alvias in die Knie und runzelte die Stirn. Das sah nicht nach normalen Unkrautjäten aus... Dennoch begann er, das nutzlose Grün in die Eimer zu räumen.
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"Die besten Heiler sind die schlimmsten Patienten. Luthor ist ein sehr guter Heiler!" - Simon de Bourvis

Offline Jelena

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Re: Ein alter Bekannter
« Antwort #62 am: 07. Sep 09, 10:42 »
Jelena sah ihm nach, nahm dann den Waffengurt und hängte ihn an den dafür vorgesehenen Nagel hinter der Tür, bevor sie wieder in ihre Schreibstube zurückkehrte um weiter über ihren Papieren zu brüten.
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Offline Alvias

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Re: Ein alter Bekannter
« Antwort #63 am: 07. Sep 09, 18:03 »
Alvias grüsste Luthor durch ein nicken. Als er neben ihm kniet, beobachtet Alvias einige Minuten Luthors Arbeitsweise: "Luthor, ich weiss es ist eine etwas nervige Aufgabe, aber wenn ihr das "Unkraut" so halbherzig herauszieht, dürfen wir nächste Woche wieder ran und achtet bitte drauf, dass ihr das Grün von den Wurzeln trennt, das eine kann man gut als frisches Futter verwenden." Alvias hielt etwas inne: "Ihr seht so bedrückt aus, was istlos?" Er blickt in den Himmel: "Ist es wegen den Vorkommnissen in Tiefensee?"
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Ein alter Bekannter
« Antwort #64 am: 08. Sep 09, 13:46 »
Er blickt kurz zu Alvias Arbeitsstätte herüber. Er erwiedert nichts auf seinen Hinweis und folgt still seinen Anweisungen.
Als Alvias auf Tiefensee zu sprechen kommt, hält er kurz inne und mustert seinen Lehrlingskollegen. Dann nickt er.
"Richtig vermutet, Alvias" meint er und rupft dann ein Grün mitsamt Wurzel aus, indem er die Finger tief in die Erde bohrt. "Der Kult des Szivars besteht schon länger in Tiefensee und erst jetzt hatten wir die Möglichkeit, die nötige Mannstärke zusammenzubekommen um dagegen vorzugehen .... zudem die Überfälle auf die Versorgungszüge der Lupus Umbra langsam auffällig werden und immer mehr Spähtruppen in der Nähe des Lagers entdeckt werden." Wieder fallen mehrere Wurzeln seinen fliegenden Fingern zum Opfer "Ich weiß im Moment nur das, was Kadegar Sonnenwende mir berichtet hat, und ich befürchte, dass noch mehr dahinter steckt. Mir gefällt es einfach nicht, indirekt gegen einen Gott vorzugehen, aber Tiefensee ist meine 2. Heimat."
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Offline Alvias

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Re: Ein alter Bekannter
« Antwort #65 am: 08. Sep 09, 17:51 »
"Für euch ist Tiefensee eure 2te Heimat, für mich der Beginn meiner Reise mit engonischen Freunden. Ein Ort der für viele Symbolträchtig ist und deswegen wurde er doch damals geschützt. Erinnert ihr euch nciht mehr an die Steinsäulen?" NAch einer kurzen Pause: "Und ausserdem Szivar mag ein Gott sein, seine Anhänger sind es nicht, sie sind aus Fleisch und Blut wie wir auch. Auf dem Weg zur Nordfeste wurden wir nachts von Szivarkultisten angegriffen. Glaubt mir sie sind harmloser als ihr denkt. Wenn überhaupt mit Dolchen bewaffnet, ihre Haut bei den kältesten Temperaturen unbekleidet, mehr wahnsinnig als bei Verstand. Ihre eigentliche Waffe ist es, den Gegner durch ihr furchtloses und selbstopferisches Verhalten zu demoralisieren. Sie Verhalten sich wie Schlachtvieh, dass betrunken zu seinem Henker wankelt, ohne zu wissen, dass sie ihr Leben gerade wegwerfen." Alvias Worte sind in einem ziemlich abwertenden Tonfall gesprochen.

"Ich gebe euch einen Rat, wenn ihr auf sie trefft: Verliert nicht euren Mut. Lasst euch nicht von ihren Gesängen, Tänzen und Rufen beirren. Und was das wichtigste ist, nehmt euch ein paar Schützen mit. Ohne Panzerung sind diese Kultisten leichte Beute."
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Ein alter Bekannter
« Antwort #66 am: 08. Sep 09, 18:53 »
"Bei den Angriffen der Anhänger war ich nicht dabei, und bei der Flüchtlingseskorte hatten wir mehr mit den verfluchten Bogenschützen zu kämpfen als mit dem Zirkel." Als Alvias von den Methoden der Wahnsinnigen spricht, nickt er dankend, hatte allerdings Einwände "Ein vernebelter Geist eines Irren ist wie ein stilles Wasser. Man weiß nicht, was unter der Oberfläche lauert und ausbrechen wird. Ich unterschätze sie nicht, ich habe gemerkt welche Bedrohung sie eben durch ihren Fanatismus darstellen ..." In dem Moment wünscht er sich, die Seelenheilkunde schon genauer mit Jelenas Hilfe studiert zu haben. Ein Gefangener dieser Art wäre äußerst interessant...
Dann lächelt er "Und ich bin Feldscher, werde von Jelena wie Ihr zum Heiler ausgebildet. Ich bin kein Heerführer und leite keine Bogenschützen, das liegt mir nicht. Aber ich werde es den anderen nahelegen, habt dank."

Er blickt über das Beet, nur noch vereinzelt reckt Unkraut sich zwischen den Kräutern hervor.
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Offline Alvias

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Re: Ein alter Bekannter
« Antwort #67 am: 08. Sep 09, 19:22 »
"Bisher hab ich nur erlebt, dass sie wie wilde Tiere sich auf ihre Gegner gestürtzt haben, ohne Rücksicht auf sich selbst. Wenn ich mich recht entsinne versuchen sie mit diesen Taten zu Sziva zu gelangen. Aber wie auch immer, ihr habt Recht ihr seit Heiler und dennoch tragt ihr eine Waffe bei euch. In Calandur ist es eine Pflicht eine Waffe führen zu kommen, also verwundert es mich nicht. Jedoch bedenke eins, als Heiler sind wir während unserer Arbeit angreifbar. Deshalb müssen wir wissen, welche Personen wir um uns versammeln müssen, damit wir ungestört arbeiten können und gegen Szivakultisten ist der beste Schutz ein dicker Schildwall, oder gute Schützen."

Alvias schaut hinter sich und bemerkt dass mittlerweile ein viertel des Feldes gejähtet ist.
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Ein alter Bekannter
« Antwort #68 am: 08. Sep 09, 19:37 »
Luthors Streitkolben sowie der Buckler und der Langdolch, den er aber eher zum Zerschneiden von Stoff oder als sanften "Problemlöser und Schlüssel in heiklen Lagen" nurzt, hängt zwar an dem Nagel hinter der Tür, dennoch spührt er das Gewicht seines Gurtes an sich und fast kommt er sich schon etwas nackt ohne ihn vor.
"Ich trage meine Waffe nicht aus einer Pflicht herraus, Alvias. Aber manchmal werden die unseren nur allzugern vergessen, wenn sich eine lohnende Trophäe in Form eines Feindes findet. Oder die Gruppe ist zu geschwächt ... es gibt leider viele Gründe, warum wir uns im Notfall selbst erwehren müssen. Für mich ist Krieg und der Kampf kein Spaß, ich würde nie an einem Tunier teilnehmen. Es ist eine üble Notwendigkeit."
Er wischt sich kurz über die Stirn, steht kurz auf und drückte Rücken und Beine durch, ehe er sich wieder dem Boden widmete. "Ich werde notgedrungen das Lazarett der Wächter leiten, Kadegar rechnet nicht mit vielen heilkundigen Abenteurern ... Das ist mein Dienst, den ich Tiefensee leiste. Ich werde nicht in der ersten Reihe stehen und Kultisten abschlachten. Wenn ich meine Waffe ziehe, dann um die Verletzen zu schützen." knurrte er verbissen, wie als stände er schon auf umgepflügter, von Blut getränkter Erde...
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Offline Alvias

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Re: Ein alter Bekannter
« Antwort #69 am: 08. Sep 09, 20:29 »
"Luthor, ich denke ihr habt mich etwas falsch verstanden, mit macht es auch keinen Spaß andere Wesen umzubringen, zudem müssen wir in Calandur alle eine Waffe führen können, da wir Elfen vergleichsweise wenig sind, wenn man sich die Heerscharen von Orks anschaut die im Westen meiner Heimat lauern und sollten diese zum Angriff blasen, so wird jeder Elf seine Heimat beschützen können." Alvias klang ziemlich entosiastisch als er dies erzählt hat.

"Ich werde euch aber wohl nicht nach Tiefensee begleiten. ... ich habe mir zwar überlegt erst nach Tiefensee, dann nach Fanada zu gehen, aber wenn die Meisterin davon erfahren hätte, dass ich nicht zu erst bei ihr vorbeischaue, naja ich wills nicht wissen. Und nun nachdem ich hier bin, direkt wieder zu verschwinden, wär auch nicht wirklich passend."
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Ein alter Bekannter
« Antwort #70 am: 08. Sep 09, 21:45 »
"Das würde ich Euch nie unterstellen, Alvias." meinte er leise "Dennoch, ich verachte den Kampf. Ob un ein ganzes Volk bei Waffen weil es einer unweigerlichen Bedrohung gegenübersteht oder ein Graf, der seine Bauern und anderen Untergebenen in die Schlacht wirft. Wofür auch immer. Ein Kampf für die Freiheit und gegen Barad Konar zum Beispiel" er spuckt bei diesen Namen aus "ist wieder etwas anderes." Man merkte ihm an, dass er dieser Diskussion schon seit Jahren überdrüssig ist.
Bei seinem zweiten Satz lächelt er müde "Eine sehr weise Entscheidung, mein Freund" Immer schneller flogen seine Finger über die braune Erde. "Und ich verstehe Eure Entscheidung nur zu gut."
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Offline Alvias

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Re: Ein alter Bekannter
« Antwort #71 am: 09. Sep 09, 21:37 »
"Nun lasst uns nicht weiter drüber reden, wobei eine Sache noch, sofern ihr es wollt können wir gerne etwas zusammen üben, damit auch wirklich niemand den Heilerhügel überrennen kann. Auch wenn ich denke dass dies kaum möglich ist solange die Meisterin dabei ist. WEnn ich da so an die Geshcichten denk die ich von ihr gehört hab." Alvias schüttelte sich etwas, er hofft sie in solchen momenten nicht gegen sich zu haben.
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Ein alter Bekannter
« Antwort #72 am: 10. Sep 09, 10:27 »
Er war ihm dankbar, dass er dieses Thema ruhen ließ, bei dem Angebot zum üben allerdings verzog er das Gesicht.
"Wisst ihr, wann ich das erste Mal eine blanke, scharfe Waffe in der Hand gehabt habe? Eben bei jenem Bei der Errichten des Brückenkopf. Und beim ersten Kampf habe ich fast mein Leben verloren" Mit Schaudern dachte er daran, als ihr Spähtrupp im Wald von den Banditen überfallen wurde und der Schwerthieb über sein Brustbein schabte, abrutschte und nur knapp neben seinem Herzen in der Rippe stecken blieb. Auch da hatte ihn Jelena mit ihren Künsten gerettet.
"Geübt habe ich nie wirklich. Das, was ich mit den Waffen kann, habe ich wohl oder übel im Kampf gelernt und konnte mich darum mit Buckler und Kolben an solche Situationen anpassen. Ich danke Euch für euer Angebot, aber ich möchte es dabei auch belassen. Übung verleitet zur Selbstsicherheit, und die bringt mich nachher dazu, stehenzubleiben anstatt mich zurückzuziehen."
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Offline Alvias

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Re: Ein alter Bekannter
« Antwort #73 am: 10. Sep 09, 20:28 »
"IHr dürft halt nie vergessen euren Verstand auszuschalten und ihr müsst lernen in solchen Situationen die Kontrolle zu behalten. SOetwas kann man durch Übung erreichen. Und so nebenbei, wenn ihr mit eurer Waffe besser umgehen könnt, werdet ihr weniger getroffen, sofern man sich nicht mehr zurückziehen kann. Wie z.B. bei einem transportunfähigen Verwundeten." Alvias lenkt die Unterhaltung mit Luthor etwas von der Eintönigkeit der arbeit ab, was dazu führt dass er mittelerwile fast Unterbewusst die Planzen zupft und zerlegt.
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Ein alter Bekannter
« Antwort #74 am: 11. Sep 09, 00:30 »
"Meinen Verstand ausschalten..." murmelt er und schüttelt unerkennbar den Kopf. Nein, darauf wollte er dann doch lieber verzichten. Wenn es sein musste, schlug er zu und nutze alle Mittel, die ihm zur Verfügung standen, auch wenn es einmal das hochgerissene Knie oder ein Kopfstoß mit der Kante des Eisenhutes war.
Seinerseits lenkte er dann das Gespräch auf den Alltag der Reisen, wie auch Alvias es erlebt haben musste und Möglichkeiten, sie erträglicher zu machen. Das Bet verlor immer mehr am Umkrautanteil, bis sie es vollkommen davon befreit hatten.

Es folgte das letzte gemeinsame Abendessen für ihn mit Jelena und Alvias, morgen würde er nach Tiefensee aufbrechen um für ein paar Wochen im Lazarett seine Schuld diesem Ortes gegenüber zu begleichen. Jedenfalls sollte es so geplant sein...
« Letzte Änderung: 11. Sep 09, 00:31 von Luthor Kaaen »
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