"...Da schritt die Ritterin des Lilienordens voran, ihr Flegel fuhr links wie rechts nieder auf die Horden des Täuschers. Doch da! Eine Lücke in den Reihen des Feindes! Der in Kriegsjahren geschulte Blick erkennt sie sofort, doch das Gelübde verbietet ihr zu sprechen, zu rufen.
So bricht sie alleine durch die Reihen, schneller wird der schwere Schritt und die Augen der Hexe, welche die Diener des Täuschers führt werden bang und gross. Die Arme zur Anrufung unseliger dunkler Mächte erhoben versagt ihr die Stimme, als Lorainne de la Follye naht wie ein unaufhaltsamer Sturm!
Die Hexe weicht, doch Lavinias Dienerin treibt sie weiter, reisst sie mit. Und beide verschwinden im arkanen Wirbel, der das unheilige Gezücht ausgespien hatte.
Leiden muss die Ritterin dort erdulden, Schmerz und Leid bar jeder Vorstellung. Doch wagen selbst die dunklen Mächte nicht, Lavinas Dienerin das Leben zu nehmen. Körper und Seele zermalmt, spuckt die Hölle sie zurück auf das Antlitz der Erde.
Man kämpft um ihr Leben, säubert die Wunden, näht das Fleisch zusammen, richtet die Knochen.
Dann erhebt sie sich Wortlos, ergreift die Waffen und taumelt stumm zurück. Zurück zu Leid und Blut und Tod. Wo ihr Platz ist.
DAS war MEINE Knappin!
Warum, fragst Du? Wie ein Mensch das erträgt, fragst Du?
Weil das ihre Art ist.
Weil es die Götter so fügen.
Weil es so sein muss!"