Jelena lächelte ihr aufmunternd zu und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück:
"Indem ihr euch immer wieder vor Augen führt, dass ihr nur ein einzelner Mensch seid. Ihr könnt nur im Rahmen eurer Möglichkeiten handeln und seid nicht verantwortlich für alle anderen. Glaubt mir, es ist ein bitterer Prozess der Selbsterkenntnis, wenn man begreift wie unwichtig das eigene Leben eigentlich ist."
Jelenas Worte waren von einer feinen Ironie unterlegt, die sich in ihren Augen widerspiegelte.
"Was eure eigensinnigen Priesterinnen betrifft, so werde ich sie einsetzen um die Verwundeten vom Schlachtfeld zu einem der Lazarette an den Stadttoren zu bringen. Sie müssen sie nur stabil halten, keine Heilung versuchen. Hier ist Schnelligkeit von nöten und Kampfgeist. An jedem der Stadttore wird eine kleines Lager errichtet, durch das alle Verwundeten durchgeschleust werden. Die Heiler hier müssen hier aussortieren und vielleicht dringende Eingriffe tätigen, dann die Verwundeten weiterschicken. Hier müssen die erfahrensten Heiler stehen und die schwersten Entscheidungen von allen treffen, denn sie werden bestimmen wer eine Chance für das Leben erhält und wer nicht."
Jelena unterbrach ihre Ausführung, als die Torwächterin erneut erschien und ihr mitteilte, dass eine Geweihte der Lavinia vor dem Tor wartete.
"Bitte, führt sie zu uns!"
Bereits kurze Zeit später würde die junge Frau in das Labor gebracht.