Die Lazarette

[Luthor Kaaen]

"Vjerujem u vasu rijec, Sestra" meinte er mit dem Rücken zu ihr, hielt dann nochmal kurz an, sah sie an und griff dann die beiden Krüge mit Essig um sie mitzunehmen.

[Jelena]

Jelena nahm ihm einen ab und schüttelte grinsend den Kopf:
"Dein Akzent ist fürchterlich, mein Lehrling! Wenn Großtante Matija dich gehört hätte..."
Die Heilerin kicherte in sich herein und bahnte sich langsam einen Weg zum Bett des schwer verletzten Mannes, der am Morgen aus den Trümmern geborgen worden war.

[Luthor Kaaen]

Er verzog das Gesicht zu einem Grinsen, sagte aber nichts dazu. Er war froh, die Gesangsstunden in den Hintergrund stellen zu können, nun, wo so viel zu tun war.
Als sie das Bett des Mannes erreichten, nahm er seiner Meisterin den zweiten Krug wieder ab, stellte die beiden neben das Bett und versuchte mit einem Blick so viele sachliche Informationen über den Mann zu sammeln wie er konnte.
Im Laufe der Zeit im Lazaratt war ihm einige Male aufgefallen, dass er sich die unangenehme Eigenschaft angewöhnt hatte, die Verletzten in hektischen Momenten mehr wie ein Objekt zu sehen wie ein Schuster einen durchgelaufenen Stiefel. Anders war er mit der Situation nicht klargekommen. Nun aber bemühte er sich, wieder feinfühliger zu agieren und zog sich ersteinmal die Handschuhe aus.

[Jelena]

Jelena nickte Zaida grüßend zu, sie war erleichtert, dass sie recht gehabt hatte.
Sie untersuchte den Kranken noch einmal von Kopf bis Fuß, um zu sehen ob sich sein Zustand verändert hatte.

[Zaida]

Sie erwiderte ihre nickende Begrüßung und ließ sie ihre Arbeit tun, wobei sie schwieg um sie nicht zu stören.
Erst als sie fertig war, wand sie sich mit leiser Stimme an Jellena.
"Ich spüre etwas, bin mir aber nicht sicher, was es ist. Es kommt mir vor wie die Macht eines anderen Gottes, die Pastro Justulo am aufwachen hindert."
Ihr Blick war in Anbetracht der Situation in der sie sich befand, recht ruhig.
"Kennt Ihr einen starken Prister, der ihm vielleicht helfen kann? Meine Erfahrung reicht dafür nicht aus."

[Jelena]

"Also das ist es..." murmelte Jelena.
"Zaida, wir sind im Haupttempel der Lavinia, es wimmelt hier von Priestern. Bitte, ihr müsst etwas genauer werden. Was muss der Priester können? Welcher Gottheit sollte er dienen? Was genau habt ihr gespürt?"

[Zaida]

Leicht neigte sie den Kopf zur Seite dann lächelte sie kurz.
"Ich dachte, das Ihr vielleicht einen Priester persönlich kennt, bitte verzeiht meine unklar Formulierung."
Ein trauriges seufzen schlich sich über ihre Lippen.
"Mehr kann ich leider Im Moment nicht darüber sagen ich weiß bisher nur das, was ich eben gesagt habe, tut mir Leid."

[Jelena]

Jelena nickte und üerlegte einen Augenblick, bevor sie einen der Novizen ansprach und ins Innere des Tempels schickte.
"Wir warten auf die Tempelvorsteherin, sie wird einem Glaubensbruder bestimmt helfen wollen. Es dürfte nicht lange dauern."

[Zaida]

Zaida nickte Jelena zu.
"Ich danke Euch für Eure Hilfe."

[Engonien NSC]

Es dauerte wirklich nicht lange, bis die Lavinia-Priesterin erschien. Sie lies sich erklären, worum es ging.
Dann konzentrierte sie sich selbst auf den Patienten. Nach einer Zeit sprach sie: "Ich spüre es auch."
Sie bat sie einen Helfer, den Körper auf die Seite zu drehen und schien dann etwas zu suchen.
Endlich wandte sie sich an die Heilerin: "Er wurde offenbar nicht nur von dem einstürzenden Haus verletzt. Hier," sie wies auf eine Stelle am Rücken des Patienten an der ein winziger Punkt sichtbar war, "wurde er von etwas verletzt, das Tior geweiht war. Eine dünne lange Klinge oder Nadel. Ich vermute, dass sie vergiftet gewesen ist und das Gift sich noch im Körper des Mannes befindet."

[Jelena]

Jelenas Gesicht bewölkte sich, das war keine gute Nachricht.
Sie und die Laviniageweihte zogen sich einige Schritte zurück und besprachen sich, wie sie weiter vorgehen sollten. Schließlich kehrten sie an das Bett zurück und teilten Zaida und Luthor mit, was sie vorhatten.
"Wir müssen das Gift aus seinem Körper entfernen. Dazu müssen wir die ursprüngliche Wunde eröffnen und reinigen. Anschließend wird die ehrenwerte Mutter die spirituelle Reinigung vornehmen. Die eröffnete Wunde kann nicht wieder verschlossen werden, sie muss sich von alleine verschließen und täglich beurteilt werden."

[Engonien NSC]

Die Hohepriesterin nickte zustimmend zu den Worten der Heilerin.
Dann lies sie ein paar Zutaten für das Ritual kommen, das die Operation begleiten sollte.
Als alles vorbereitet war, begann sie mit einem Gebetsgesang und weihte das Operationsbesteck.

[Jelena]

Jelena stand derweil an einer der Waschschüsseln und schrubbte die Hände mit Essigwasser ab. Sie nutze den Moment und schloß die Augen um sich zu sammeln, während sie mit einem Ohr auf die Gebete der Geweihten hörte.
Sie legte den Kopf in den Nacken und versuchte ihre Schultern zu lockern, aber das war vergebliche Liebesmüh. Die Arbeit rieb sie auf und es war zunächst kein Ende in Sicht. Über all die anderen Dinge, das Gespräch mit Albert, ihren Besuch im Tempel... sie würde sich irgendwann damit beschäftigen, wenn sie Zeit dafür hatte.

Vermutlich wenn es zu spät ist und ich bereits zu Füßen dieses Kretens knie...
dachte sie etwas verbittert, aber noch bevor sie den Gedanken weiter verfolgen konnte, hörte sie bereits wie ihr Name gerufen wurde.
Sie öffnete die Augen, nahm die Hände aus der Waschschüssel und griff nach einem Skalpell.
Sie atmete einmal tief ein und aus, dann setzte sie den Schnitt an.

Es dauerte nicht lange bis die Wunde eröffnet war und das, was daraus lief war alles andere als gut. Sie wuschen die Wunde solange aus, bis nur noch klares Blut nachlief und verbanden diese dann mit sauberem Leinen, während die Geweihte ihren Heilungssegen sprach.

Jelena blinzelte müde, es waren bereits Lampen entzündet worden, offenbar war wieder ein Tag um, ohne das sie es bemerkt hatte.
"Jetzt müssen wir warten." sagte sie etwas heiser zu Zaida.

[Engonien NSC]

Über nach besserte sich der Zustand des Patienten langsam und am nächsten Mittag erwachte bereits.

[MiGri]

"Wasser"