Der Städtebund von Tangara > Fanada

Tiors Weg

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Kassandra Wolfsgeheul:
Bereits am frühen Morgen machten alle Bürger Fanadas einen weiten Bogen um den Ort, an dem sich die Geweihten und Gläubigen Tiors zur Schlacht sammelten.
Eine unruhige, aggressive Meute von Wölfen war es, die sich dort gesammelt hatte, genauso bereit sich gegenseitig an die Kehle zu gehen, wie den Feind zu zerreissen.
Kassandra Wolfsgeheul war seit dem Segen nicht mehr in die Öffentlichkeit getreten, nun aber war sie das Auge des Orkans, der sich in Form von klirrenden Rüstungen, unruhigen Stimmen und knurrenden Männern auf diesem Platz sammelte.
Ihr Körper wurde durch eine Lederrüstung geschützt, auf der Eisenplättchen aufgebracht waren. Sie trug Plattenschultern und einen eisernen Kragen, auf denen kunstvoll ein ziselierter, von Flammen umgebener Wolf zu sehen war.
Ihr Helm ließ das Gesicht frei und zeigte lediglich einen Nasenschutz. Auf ihm war ein Wolfskopf befestigt, dessen Fänge drohend fletschten. Ihre Arme waren seltsamerweise ungeschützt, zeigten jedoch die schweren, goldenen Spiralen, Zeichen ihres Ranges im Tempel.
Während viele um sie herum vor Waffen starrten, trug sie lediglich ihre Axt und einige Dolche in ihrer Rüstung.
Wurde es um sie herum zu laut, so ließ sie lediglich den Blick schweifen und die Krieger guckten wie ertappte Kinder betreten zu Boden. Aber sie tat nichts weiter um die Wut und Raserei zu unterbinden, sie waren in dieser Schlacht notwendig.

Dominic:
Albert sammelte sich mit seinen Männern auf dem Marktplatz, wo er immernoch den letzten Bürgern die Kriegskunst nahe brachte.
Er trug eine lange schwarze Robe und darüber Plattenschultern, eine breite rote Scherpe und sein Wappen am Gürtel. In Händen, hielt er eine große Doppelaxt, mit einem eingearbeiteten Wolfskopf auf beiden Seiten. Er lief über den Platz und betete laut und voller Inbrunst, immernoch bemüht, Hoffnung in die Herzen der Bürger Fanadas zu tragen. Als sich alle, die an seiner Seite kämpfen wollten, eingefunden hatten, stellte er sich aufrecht und voller Stolz, vor ihnen auf. Es sind mehr geworden, als ich gedacht hätte, dachte er.
Mit all seinem Glauben und seiner ganzen Kraft, sprach er zu ihnen und ließ sie dann der Reihe nach antreten. Jeder sollte etwas von seinem Blut in einen großen Kelch geben und schließlich auch Albert. Er ließ ein Feuer entzünden und stellte den Kelch, auf einen Stein in der Mitte. Als das Blut anfing zu kochen, betete er laut zu Tior: "Tior, Herr des Krieges und des Feuers, des Blutes und der Ehre, dies ist unser Opfer. Möge das Blut in unseren Adern, so kochen wie in diesem Kelch. Lass uns im Rausch des Kampfes, keinen Schmertz verspühren. Lass uns erst fallen, wenn alles Blut aus unsrem Körper gewichen ist. Lass uns voller Ehre sterben."
Wieder blickte Albert sich um, suchte die Blicke seiner Krieger.
"Für die Freiheit"

Kassandra Wolfsgeheul:
Der Beschuss begann und die Geweihten schienen kurz davor in Raserei zu fallen. Die Ungeduld fraß sie schier auf, während sie auf ihren Plätzen ausharrten, um sich an die festgelegte Taktik zu halten.
Kassandra Wolfsgeheul stand in der ersten Reihe, ihre Wölfe mit schweren, stachelbewehrten Halsbändern neben ihr. Sie hatt die Arme vor der Brust verschränkt und zuckte nicht mit der Wimper, als die Katapulte ganze Teile aus der Stadtmauer rissen und sie mit Schutt und Steinen übersäht wurden.
Solange sie das Zeichen nicht gab, würde der rasendste Berserker unter ihnen inne halten.

Dominic:
Der Donner der Geschütze, wurde plötzlich übertönt, von Rufen aus vielen Kehlen. Kassandra hörte die Rufe nach Freiheit und der Schlacht, noch bevor sie die Meute sah, die unter der Führung Alberts den Platz erreichte. Auf ein Handzeichen hin, hielten die Krieger inne und Albert ging allein auf Kassandra zu. Als er vor ihr stehen blieb, schlug er sich mit der rechten Faust auf die Brust.

"Bist du bereit?", war alles was er sagte, aber sein Blick, sagte mehr als er je in Worte hätte fassen können.

Kassandra Wolfsgeheul:
Kassandra wandte ihm langsam den Kopf zu und Albert wurde aus zwei gelben Wolfsaugen fixiert.
Dies war nicht mehr nur Kassandra Wolfsgeheul, Lupa Cruenta Fanadas, sie war nun auch Gefäß ihres Gottes.
Sie erwiederte Alberts Gruß mit diesem halben Lächeln, das er gelernt hatte mit ihr in Verbindung zu bringen.

Die Einschläge brachten die Mauer vor ihnen zu wanken. Kassandra breitete die Arme aus und die Litanei, die sie intonierte war in einer wogenden, rollenden Sprache, die in den Herzen der Krieger Seiten zum klingen brachte, die tief in ihnen verborgen waren.
Zorn und Gewalt füllten ihre Gemüter und sie fühlten sich wie ein Bogen, der bis zum äußersten gespannt war.
Kassandra hob die Arme zum Himmel und als sie die Spiralen aneinanderschlug, da hallte es wie ein dumpfer Gong über den Platz hinweg. Feuer raste über die Spiralen und umhüllte ihre Unterarme. Als der Ton verhallte, stürzte die Mauer vor ihnen ein und der Feind bereitete sich vor, durch die Bresche zu stürmen.

Der Ton vibrierte in den Herzen und Seelen der Krieger und Geweihten, setzte die Wut, den Hass, die Kampfeslust und den Berserker frei.
Kassandra hob die Axt und mit einem Schrei, der die Erde erschüttern ließ, stürmte sie voran.

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