Der Städtebund von Tangara > Fanada

Tiors Weg

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Dominic:
Gerade noch, hatte er den Schützen erwischt, der auf eine Bogenschützin auf der Mauer angelegt hatte, doch war sein Angriff nicht umsichtig genug geführt. Mit einem mächtigen Hieb, spaltete er dem Lupus Umbra Krieger den Schädel, als er kurz darauf, einen dumpfen Schlag spürte und zu Boden sank. Er blutete aus zahlreichen Wunden und sein linker Arm hing schlaff zur Seite. Doch sank er mit einem blutigen Lächeln zu Boden, als er voller genugtuung sah, wie Kassandras Axt, in die Brust des Kriegers fuhr, der ihn nieder gestreckt hatte. Als die Dunkelheit ihn zu umfangen begann, sah er noch wie auch der letzte Rest der Angreifer, sich zurückzog. Er war stolz auf seine Männer und die einfachen Bauern, die für ihre Freiheit zu kämpfen bereit waren. Und er würde mit Tiors Namen auf den Lippen sterben. "Für Tior", hörte er sich selbst, aus weiter Ferne. Dann wurde es dunkel und er war frei.

Kassandra Wolfsgeheul:
Kassandra Wolfsgeheul stand wie eine Mauer über Albert und wich keinen Zoll zurück.
Nach und nach gingen die Angriffe zurück und es dauerte eine Weile bis sie begriff, dass die Schlacht geschlagen war und das Dröhnen in ihren Ohren ihr eigenes Blut war und nicht der Gleichschritt der Lupus Umbra.
Sie beugte sich herunter und fühlte nach Alberts Puls.

"Heute nicht, Firngarder..." murmelte sie zu sich selbst, als sie seinen Herzschlag spürte. Offenbar hatte er einen heftigen Hieb gegen den linken Arm erhalten, der Arm sah geborsten aus. Kassandra schüttelte den Kopf und hielt dann stöhnend inne, als der Schmerz aus ihrer durchbohrten Schulter ihren Sinn vernebelte.
Sie erhob sich langsam und begann Befehle zu erteilen.

Die Verwundeten würden in den Tempel geschafft werden, ein Geweihter zu Richard Brin von Fingara geschickt, die Bresche besetzt, so dass sie vom Feind nicht überrascht werden konnten.

Zeit in den Tempel Tiors zurückzukehren.

Aspis:
Sherincal streckte noch seinen letzten Feind nieder, bevor er sich nach Albert umsah.
Sein Blutdurst war fürs erste gestillt und schon jetzt hatte er eine gewisse Vorfreude auf den nächsten Angriff.
Er atmete schwer und aus seinem Mund tropte Blut. Mit jedem heben und senken seines Brustkorbs quoll Blut aus den vielen Wunden.
Blut das er im Namen Tiors vergossen hat.
Sein Gewand war Blutverschmiert und auch seine Axt war Rot verfärbt.
GEistig ging er jeden Axtschlag und und jeden niedergestreckten Feind durch, und ergötzte sich an den Bildern der Sterbenden Lupus Umbrasoldaten.
Während er diese Bilder vor sich sah, stieg sein Verlangen nach Blut ins unermässliche.
Seine Axt in den Körper des Feindes zu schlagen und das warme Blut auf seinem Gesicht zu spüren, das war es was ihm innere Ruhe, wenn man es so nennen konnte, verschaffte.
Sherincal war in Extase und hätte er seinen Meißter Albert nicht erblickt, dann hätte ihn der nahende Blutrausch vermutlich das Vermögen zwischen Freund und Feind zu unterscheiden genommen, aber der anblick des am Bodenliegenden, hohlte ihn zurück in das Jetzt. Er eilte zu Albert um sich zu vergewissern ob er noch lebte.
Er sank neben ihm auf die Knie.
Der geborstene Arm, die SChnittwunden und die REgungslosigkeit veranlassten ihn Albert für tot zu erklären, wäre da nicht noch der feste Griff um seine heilige Waffe gewesen.
Sherincal bemerkte das leichte Heben und Senken, der schweren Rüstung, aber das verschaffte ihm nur wenig Erleichterrung.
Seine geringen klerikalen Kräfte reichten kaum aus eine SChnittwunde zu verorgen, dessen war er sich bewusst, aber untätig dort sitzten zu bleiben, kam ihm auch nicht in den Sinn.
Jetzt war die Zeit zu beten, und der kurzen Ruhe um die geistigen Kräfte zu sammeln.
"Mein Meißter, morgen schon werden wir wieder nebeneinander in der Schlacht in Tiors Namen kämpfen, morgen werden wir wieder der Erde mit dem Blut unserer Feinde Tränken.
Und wenn Ihr doch nun zu Tior reißt und mich hier zurücklasst, dann schwöre ich euch, ich werde euch rächen. Ich werde unseren gemeinsamen Feind zerschmettern bis ich sie alle dahingerafft habe, oder der mein letzter Tropfen Blut in Tiors Namen geopfert wird."

Dann versank Sherincal in stumme Gebete um seinem Freund und Mentor kraft zu geben.

Kassandra Wolfsgeheul:
Kassandra lag im Fieber.
Sie hatten sich in den Tempel zurückgezogen, nachdem die Schlacht an der südlichen Bresche gewonnen und dieser Zugang zur Stadt gehalten war. Ein Drittel ihrer Krieger schützten diese Stelle nun und würden Boten schicken, wenn der Lupus Umbra noch einmal so etwas wie einen geordneten Angriff zusammenbekäme.
Kassandra seufzte, sie ging die Taktik nur deswegen noch einmal durch, weil sie sich nicht mit dem naheliegenden Problem beschäftigen wollte.
Tiorspriester waren beschissene Heiler.
Wie befürchtet hatte die Wunde in der Schulter sich bereits geschlossen, als sie den Tempel erreichten und auch wenn sie den Bolzen aus ihrer Hüfte gezogen hatte, so war der Dreck und der Fetzen ihres Gewandes drin geblieben. Es war nur wenige Stunden her, aber sie spürte bereits das Fieber.
Wenn sie daran verrecken sollte, dann war es so, aber sie kam nicht umhin, mit ihrem Gott zu hadern: hatte sie ihm nicht angemessen gedient? Warum kein Tod auf dem Schlachtfeld, wo sie die Erde in seinem Namen mit dem Blut der Feinde getränkt hatte? War es doch falsch gewesen den firngarder Bauern zu akzeptieren?
Sie kannte den Geweihten, der an ihren Wunden hantierte, auch ohne ihn zu sehen.
Sie erkannte jeden von ihnen an ihrer Berührung, so wie ein Wolf sein Rudel am Geruch erkennt. Tiors Macht loderte in ihnen und diese würde sie selbst vom Totenbett erheben, wenn es sein musste.
Doch wer war das?
Kassandra runzelte die Stirn, als sie kühle Hände auf ihrem fiebrigen Körper spürte, die behutsam die Wunde untersuchten. Sie begriff nicht, was sie dort spürte... es war kein Geweihter Tiors, das war offensichtlich, aber... wieso spürte sie seine Hand auf dieser Frau?
Wer auch immer sie war, sie verstand was sie tat. Ihr persönlicher Akolyth umfing ihre Schultern und hielt sie fest, während geschickte Finger den Bolzen herausschnitten und die Wunden versorgten. Der saure Geruch der Wunden verschwand und sie wusste, dass sie Tior weiter dienen würde.

Und sei es auch nur um herauszufinden, wieso Tiors Hand auf der Frau lag und der Firngarder bereit war sein Leben für diese Heilerin zu riskieren.

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