Der Städtebund von Tangara > Fanada

Der Tag des Wolfes - Sasha & Robert

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Akela:
*So nicht....

Sasha warf sich zur Seite, auch wenn sie damit die günstigere Position für sich aufgab. Noch einen Treffer auf die Schulter und sie würde den Arm völlig vergessen können.
Sie brachte wieder etwas Raum zwischen dich und ihren Gegner und schüttelte mit einem Knurren den Kopf, um die roten Schlieren zu vertreiben, die sich immer wieder über ihren Blick drehten.
Dann musterte sie ihren Gegner...auch er war scheinbar nahe dran, seine letzten Kräfte zu verbrauchen.*

Dominic:
Was sie sah, erschreckte sie zutiefst. Ein Feuer schien in seinen Augen zu brennen, neuer Mut und Kampfeswille ihn gepackt zu haben.
Doch etwas an ihm schien sich verändert zu haben, denn er stürmte wortlos vor, ohne Gebete, ohne Flüche. Er hackte regelrecht auf seine Gegnerin ein und seine schnellen Schläge zwangen sie in die Defensieve.

"Jetzt werde ich es zuendebringen", sagte er mit einem Gesicht, das nun keinerlei Emotionen mehr verriet.

Er täuschte einen weiteren Schlag von oben an und trat der Wolfselfe dann mit Wucht in den Bauch, was sie zu taumeln brachte. Als Sasha einige Schritte zurückweichen musste, ging er ohne Rücksicht auf sie los und rammte sie mit der Schulter.
Das ist das Ende, musste Sasha denken, doch in diesem Moment traf ihren Gegner ein Pfeil in die Seite und er viel zurück durch die Wucht. Als der Paladin Askars mühsam wieder auf die Beine kam, sah sie das der Lupus Umbra Verstärkung bekam. Eine kleine Reiterrei, kam genau auf sie zu, sie würden sie überrollen, wenn sie nicht den Rückzug in ihre Reihen antrat. Ein kurzer Blick auf ihren Gegner zeigte ihr, das er noch immer reglos am Boden lag.

Akela:
*Gefallene Paladine waren verdammt wahnsinnige Gegner...und genau das musste Sasha nun am eigenen Leib erfahren.
Die Schläge, die auf sie nieder prasselten, zwangen sie immer mehr zurück, sie musste sich darauf beschränken, mit der eigenen Waffen die wichtigsten Körperzonen zu schützen und wurde Schritt für Schritt zurückgedrängt.
Der Tritt kam für sie völlig unerwartet...sie sah ihn wie in Zeitlupe kommen, doch sie war nicht mehr schnell genug. Nach dem direkt folgenden Stoß krachte sie mit einem erstickten Keuchen auf den Rücken und rang nach Atem.
Mit letzter Kraft hob sie ihre Klinge, die sie immer noch umklammert hielt....als der Pfeil in ihren  Gegner einschlug und ihn – scheinbar tödlich getroffen –  zu Fall brachte...
Dann tauchte in ihrem Augenwinkel die Reiterei des Lupus Umbra auf und hielt direkt auf sie zu.
Sie war zu verdutzt um zu reagieren, doch die Nordhunde zum Glück nicht.

Später wusste Sasha nicht mehr so Recht, was in den folgenden Minuten geschehen war.
Miguel brüllte irgendwelche Befehle und zog sie unsanft auf die Beine.
… dann brach mal wieder das Chaos los …
Schwerter klirrten, überall weiße und blau-schwarze Wappenröcke...die Pferde des Lupus Umbra...Schreie...
Und beinahe ehe sie sich orientieren konnte, waren sie schon wieder getrennt. Die Truppen des Gegners bewegten sich fast überstürzt von der Stadt weg, während die Askarier sich in der sicheren Befestigung der Stadt wiederfanden.

Erst hier kamen sie zur Ruhe, und während Miguel die Truppen durchzählen lies, nach den Verletzten schaute und die vorbereiteten Fläschchen mit der leuchtend roten Flüssigkeit verteilte, lehnte Sasha sich schwer gegen eine Mauer und atmete tief durch, auch wenn ihre gebrochenen Rippen ihr bei jedem Atemzug wie glühende Dolche in ihren Brustkorb schnitten.

Die Schlacht war vorbei. Und so langsam dämmerte es allen, dass sie gewonnen hatten.
Eine vorsichtige Euphorie machte sich breit, während sie sich auf den Weg zu Jelenas Kontor machten....*

Münster:
Die letzten Strahlen der Sonne tauchten die einst grüne, idyllische Landschaft vor den Toren Fanadas in einen rötlichen Schimmer. Der seichte, aufkommende Wind trieb langsam aber stetig den Gestank nach Tod und Verwesung hinüber zur großen Stadt, deren einst trutzige Mauern nun wie die verfaulten Zähne einer alten Vettel aussahen, die sich einfach weigerte zu sterben. Auf dem Schlachtfeld war Ruhe eingekehrt. Die letzten Kämpfe die hier und heute noch ausgetragen wurden, waren die der leise dahin sterbenden, derjenigen denen es nicht vergönnt gewesen war, einen schnellen, sauberen Tod zu sterben. Krieger, Soldaten, Ritter; ihre Waffen zerbrochen, die Rüstungen zerfetzt von der Gewalt des Krieges. Ihre Getreuen um sich geschart und noch im Tode von ihnen zum Schutze umringt lagen ihre Körper im Dreck und Unrat danieder. Nun hielten die Krähen, die wilden Tiere und Aasfresser ihr Festmahl, während vereinzelte Männer und Frauen durch die Reihen der Leichen wateten und sich mit jenen tierischen Gesellen um auch die letzten Reste von Wert vom Schlachtfeld zu holen. Der Lupus Umbra hatte eine empfindliche Niederlage hinnehmen müssen, doch erneut kam dem tapferen Verteidiger der Gedanke in den bandagierten Kopf: „Zu welchem Preis?!“

Auch die Valkensteiner hatten mittlerweile die Kampfhandlungen eingestellt. Mit müden, doch ungebrochenem Gesichtsausdruck marschierten sie zwischen den Toten und Sterbenden umher und suchten diejenigen aus ihren Reihen, die es nicht geschafft hatten. Hier und da blitze ein Dolch in der Hand eines Grenadiers auf. Ein kurzes Nicken, als würde man einen alten Freund begrüßen und kurz darauf ein letztes, erleichtertes Stöhnen, bevor ein weiterer Gefallener in die Hallen seiner Götter Einzug hielt. Es schienen Tage vergangen zu sein, doch jeder wusste, dass die Schlacht nur Stunden gedauert hatte.

Ein müder, dreckiger und blutender Robert stapfte über das Schlachtfeld. Den größten Teil seiner Rüstung hatte es ihm schon vor Stunden vom Körper gerissen und sein zuvor noch schwarz-weißer Wappenrock war nun in ein tiefes blutrot getränkt. Seine beiden Äxte hingen schwer an seinem Gürtel und sein Gesichtsausdruck wirkte leer. Seine müden Augen versuchten sich an das Halbdunkel zu gewöhnen, während er nach Freunden und Kameraden Ausschau hielt. In einiger Entfernung bemerkte er einen Kordon aus schwarz-weißen Wappenröcken und als er diesen fixierte, sah er Miguel und einige Nordhunde, die Sasha zwischen sich in Richtung Stadt manövrierten. Hatte sie es also doch geschafft! -
Eine Bewegung ließ ihn herumfahren und kurz darauf klammerte sich eine blutüberströmte Hand an seinen Stiefel. Robert schaute zu Boden und blickte in das Gesicht eines Lupus Umbra Kriegers dessen Körper von der Taille abwärts nur noch ein blutiger Haufen Fleisch war. Der Blick des Kriegers war erfüllt von Wut und Furcht, doch sein Verstand hatte schon vor einiger Zeit das Schlachtfeld verlassen. Robert zog seinen Dolch und mit einer schnellen Bewegung rammte er ihn, ein Gebet an Tormentor zitierend durch den Nacken des Kriegers. Ein kurzes Zucken und das Gesicht des Kriegers entspannte sich endgültig. Robert erhob sich derweil wieder und schleppte sich weiter zum Zentrum des Schlachtfelds, dorthin wo sich mittlerweile die Reste seiner Grenadiere versammelt hatten. Auf dem Weg zu seinen Getreuen sah er viele Leute die er kannte oder gekannt hatte. Hier und da tauschte er einige aufmunternde Worte mit alten Kameraden und neuen Freunden aus, bis er endlich seine eigenen Leute erreicht hatte. Von den vierundzwanzig Männern und Frauen hatten neunzehn die Schlacht überlebt. Die Körper der anderen Fünf lagen zwischen ihnen, bedeckt mit den blutroten Wappenröcken, derer sie sich heute als würdig erwiesen hatten. Robert ließ sich auf die Überreste eines nahegelegenen Katapults fallen, während er seine Leute eingehend musterte. Sie alle sahen aus, als kämen sie geradewegs aus der Hölle. Zerschnittene Haut, zerstörte Rüstungen; keiner von ihnen hatte mehr seine ursprünglichen Waffen, diese waren auf dem Schlachtfeld verblieben und ersetzt worden durch solche, die sie den kalten Händen ihrer Gegner entrissen hatten. Langsamen Schrittes näherte sich Gerhard seinem Oberst, salutierte und tauschte dann einige leise Worte mit ihm aus. Roberts Stirn legte sich in Falten, doch schließlich nickte er und deutete auf vier weitere Grenadiere, die bereits dabei waren einigen der umliegenden Feindesleichen ihrer Kleidung zu entledigen. Ein kurzer Händedruck, ein Nicken und schon verschwanden Gerhard und die vier Grenadiere mit ihrer Beute in der Dunkelheit der hereinbrechenden Nacht. - Robert und die Zurückgebliebenen schulterten derweil ihre Gefallenen und marschierten in einer stummen Prozession zurück in die Stadt. Die Leute in ihrem Weg wichen ehrfürchtig zurück und vereinzelter Jubel empfing sie, doch die Schrecken des vergangenen Tages behielten zumeist die Überhand. Aus dem Augenwinkel betrachtete Robert die menschlichen Geier, die nun über das Schlachtfeld liefen um sich ihren Anteil am Schlachtfest zu sichern. Ein altes Fahrtenlied kam ihm dabei in den Sinn, dass er vor vielen Jahren zum letzten Mal gehört hatte:
"Es hat sich ein Mädchen in'n Fähndrich verliebt,
Er spricht ihr von Ehre und heirath sie nicht,
Wenn der Fähndrich die Fahne thut rühren,
Thut sich ihr Herzchen vor Freuden floriren.
Der Tambur die Trummel im Wirbel schon rührt,
O wunderschön Mädchen must leiden groß Noth,
Da heißt es, Soldaten in's Feld müßt marschieren,
Bald haben wir kein Geld, bald haben wir kein Brod.

Bald haben wir kein Brod, bald haben wir kein Geld,
O du wunderschön Mädel! so geht es im Feld,
Und wenn der Feind kommt und bringet uns um,
Bleib bei der Armee und halt dich fein frumm."

Schließlich erreichten die Valkensteiner Sturmgrenadiere das kleine, windschiefe Haus, das noch immer an einige Mauerreste gelehnt dastand, als könnte nichts und niemand, nicht einmal der entfesselte Zorn der Götter ihm jemals etwas anhaben.

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