Das Kontor- nach der Eröffnung der Akademie

[Alvias]

Alvias kommt es so vor als würde die Zeit an ihm vorbeirasen. Die situation nicht begreifend und noch vollkommen gelähmt, ist er kaum einer Handlung fähig. So steht r einfach nur da.

[Wydh]

Mit vereinten Kräften trugen sie Jelena in das Zimmer und legten sie relativ sanft zu Boden.
Dann setzten sich Luthor und Wydh neben sie und schauten sich kurz an, währen Alvias wie Benommen daneben stand.
" Luthor wie kann ich dir helfen?"

[Luthor Kaaen]

Sein Blick huscht nur kurz zu ihr hinüber. "Das ist ihr Herz..." murmelt er eher zu sich als zu ihr. Schwere Kopfverletzungen und das Herz waren die beiden Themen, die, wenn sie denn vorkamen, nur eine geringe Rettungschance hatte. Jedenfalls wenn eine Klinge hindurchgerammt war. Dies nun war allerdings etwas anderes.
In der Zeit nach der Akadamie hatte Luthor in der vielen Zeit in der er nicht im Kontor arbeitete oder Lehrstunden anstanden, das warme Studierzimmer aufgesucht und hatte Rezepte für Kranke kopiert und dabei etwas gestöbert.

Mit fliegenden Fingern öffnete er Jelenas Tasche und zog das Kompedium heraus. Irgendwo im Hinterkopf wusste er, dass es ein Rezept gab ... ohne den Blick von den Zeilen zu heben, sprach er zu Wydh: "Schnapp dir Alvias und bring mir Jelenas Alchemiekiste, du weißt welche ich meine. Alles aufmachen und ..." Noch während er sprach hatte er den passenden Abschnitt gefunden und schlug mit der flachen Hand auf die Seite. "Hier!"

Fingerhut. Dies ist ein gar mächtiges Heilkraut! Nutze es nur, wenn du seine Wirkungen gut kennst, denn bereits ein wenig zu viel und der Kranke verstirbt! Seine Heilkraft liegt darin, das es schwache Herzen stärkt. Wenn sich also Wasser in den Beinen zeigt und die Luft nach jedem Schritte knapp wird, dann setze es vorsichtig ein, indem du die Blätter zermahlst und zu einem Pulver bereitest. Lehrling, so du dir nicht sicher bist, lasse ab, bevor mehr Schaden als Nutzen entsteht!

Er hatte bis "...mächtiges Heilkraut!" gelesen, danach stockte er. Den Fluch, den er ausstieß, hätte Jelena wohl noch eine zweite Herzattacke beschert.
"Jebo ..." Er biss sich vorsorglich auf die Lippen.
Er sah auf, klappte das Kapitel zu und schaute die beiden an. "Wydh! Sorge das Alvias zu sich kommt, wir brauchen ihn jetzt! Meinetwegen verpass ihm eine!" Er kannte sie nun lange genug, um zu wissen dass sie verstand, was er verlangte. Er beugte sich über Jelena hinweg und griff nach Mörser und Stößel, nachdem er mit zitternden Fingern die Blätter der Pflanze herrausgesucht hatte.

[Jelena]

Jelena schlug die Augen auf und sah sich einen Augenblick lang verwirrt um, offenbar wusste sie nicht wo sie war.
Sie sah Luthor über sich stehen und griff nach seinem Unterarm um sich aufzurichten. Ihr Atem ging rasselnd und sie bekam liegend nicht genug Luft.

[Wydh]

Zur selben Zeit stand Wydh vor Alvias und versuchte mit ihm zu Reden.
"Alvias hörst du mich? Wir brauchen deine Hilfe" als er  nicht reagierte, fasste sie ihm am Arm und schüttelte ihn ein wenig.
Auch dies schien ihn nicht aus der Erstarrung zu lösen.
"Alvias, jetzt komm endlich mal zu Dir!" Wydh wurde wütend und sah sich nicht anders zu helfen, als ihm eine leichte Ohrfeige zu geben.
Es klatschte doch der starre Blick hielt stand.
Das bringt doch alles nichts!..
Sie drehte sich um und lief in den Raum, wo sie Jelena gebracht hatten.
"Luhtor, Alvias steht da immernoch wie eine Statue! Ich.. " sie stoppte als sie plötzlich sah das Jelena die Augen geöffnet hatte.
"Jelena ist aufgewacht!" rief sie und deutete auf ihre baldige Meisterin.

[Alvias]

Die Ohrfeige hat Alvias aus seiner Trance befreit. Langsam und seine Gedanken ordnend geht er ins Zimmer.

"Luthor, sag an, du bist hier der wohl fähigste noch stehende Heiler," ihm war klar, dass hier schnelles Handeln vonnöten ist und Luthor ist ein einfach wesentlich besser in solchen Dingen. "was ist zu tun!"

[Luthor Kaaen]

Luthor sagte nichts, als er Jelenas Blick begegnete. Der Mörser und Stößel waren schnell vergessen. Er legte ihr die Hände auf die Schultern und drückte sie vorsichtig zurück auf ihr Lager. Das Rasseln in ihrem Arten gefiel ihm ganz und gar nicht.

"Meisterin?" Ihr Atem ging zudem noch schnell, die Haut war klamm vor Schweiß. Er deutete den beiden anderen Lehrlingen zu warten und sah ihr in die Augen "Hört Ihr mich?"

[Jelena]

Jelena widersetzte sich:
"Aufrecht... Luft schlecht... wenn liege... Stütze, bitte!"

[Luthor Kaaen]

Er nickte. "Wydh, hinter sie und hilf ihr!" Er selbst nahm sie an den Ellebogen, um ihr in eine sitzende Lage zu bringen, dabei wandte er sich zu Alvias um "Ich brauche ein Gebräu, einen Tee der beruhigt! Kannst du da irgendetwas zu Stande bringen??" Ihm fiel ein Stein vom Herzen als er ihn nicken und gleich darauf wieder in der Küche verschwinden sah. Er sah Wydh hinter Jelena einen kurzen Moment an, versuchte irgendwie Ruhe und Sicherheit zu vermitteln und widmete sich dann wieder Jelena "Ist es so besser? Was ist passiert? Euer Herz?"
Er musste sich selbst stoppen, um sie nicht mit Fragen zu überfluten.

[Jelena]

Jelena nickte:
"Herz rast... Wasser in der Lunge... Fingerhut... 1Unze in einem Schluck Wasser... Alvias! Tee... aus... Brennesseln und..."
Offenbar wollte sie mehr sagen, aber ihr ging einfach die Luft aus. Sie ließ sich schwer gegen Wydh sacken und konzentrierte sich aufs Atmen. Als sie die Panik in Luthors Gesicht sah, tätschelte sie seine Hand und schenkte ihm ein kleines, aufmunterndes Lächeln.
"Nicht sterben... keine Sorge..."

[Luthor Kaaen]

Dies war das erste Lächeln seit langem, jedoch überschattete die Angst die Freude darüber.
"Will ich dir auch raten, Sestra" Eigentlich wollte er diesen Satz nur denken, dennoch grollte er ihn hinaus. "Wir sind da" Er sprang auf, und eilte für einen Moment in die Küche um Alvias die Anweisung ihrer Meisterin  durchzugeben und kehrte dann wieder zu ihr zurück um nochmal ihren Puls zu fühlen. Den Krug den er neben sich abgestellt hatte, füllte er mit Wydhs Hilfe mit Wasser. Die Unze des helfenden, aber gleichzeitig auch gefährlichen Krauts gab er mit äußerster Vorsicht hinzu, um es Jelena dann an die Lippen zu setzen.

[Jelena]

Jelena trank den Becher in kleinen Schlucken und verzog das Gesicht ob des bitteren Geschmacks.
Sie nahm Luthors Hand und legte sie auf ihren Puls, als er nach einigen Augenblicken unvermindert raste, ließ sie sich eine zweite unze geben und dann eine dritte, bis der Herzschlag wieder regelmäßig wurde.

[Luthor Kaaen]

Als sich ihr Herz- und Pulsschlag wieder normalisierte, ließ er sich einfach von der Hocke nach hinten auf den Hosenboden fallen und atmete tief durch... Dann hob er den Blick und sah seine Meisterin einfach nur fragend an.

[Jelena]

"Ich muss den Tee... den Alvias macht, noch trinken... Dann werde ich... schlafen müssen... Du musst regelmäßig... Kontrolle. Wenn der Herz... schlag... regelmäßig bleibt, morgen alles wieder in Ordnung!"

[Luthor Kaaen]

Luthor nickte. Wortlos angelte er wieder nach der Tasche und holte das Holzrohr herraus.
Nachdem Jelena ihren Tee getrunken hatte den Alvias ihr brachte, geleiteten die Drei sie langsam und vorsichtig in ihr Zimmer, wo sie sich hinlegen konnte. Luhtor öffnete das Fenster einen Spalt um frische Luft hineinzulassen, nahm sich eines der Schafsfelle und setzte sich neben ihr Lager. Ein Codex, Kerzen und das Abhörgerät legte er neben sich. Dann trat er noch einmal kurz zu Alvias und Wydh hinaus auf den Flur. "Ich denke wir verstehen uns, wenn ich sage dass wir drei nocheinmal dringend über den heutigen Tag reden sollten ..." meinte er nachdenklich, fast abwesend "Aber nicht mehr heute..." Ihm zitterten immer noch die Hände. Gedanken wollt er sich gar nicht machen, vorerst jedenfalls nicht.