Heinrich Einsenhand wurde in eine Wachstube am Fuße der Stadttore von Uld hereingebeten und bekahm etwas zu essen und zu trinken aber den Reichsgardisten merkte man deutlich an, dass das Misstrauen Fremden gegenüber tief saß und das man sich bei der momentanen Lage auf nichts einlassen wollte.
Die Schäden am Tor waren notdürftig repariert und die Blutflecken in der Wachstube kurz weggespült, aber immer noch erkennbar, wenn man wusste, wonach man suchte.
Nach einer Weile kamen Männer zurück, aber anstatt Nachricht zu bringen, brachten sie den Kommandanten selber.
Richard Brin trug einen Harnisch über Kettenhemd und Gambeson und wie seit Jahren einen Panzerhandschuh an der Rechten, aber keinen Helm. Er sah übermüdet aus und die dunklen Ringe unter seinen Augen sprachen Bände für sich.
"Jeldriks hand über euch Herr Eisenhand. Ihr seid willkommen. Mögt ihr ein paar Schritte mit mir über die Stadtmauern gehen? Ich brauche etwas frische Luft."
Durch eine Treppe stiegen sie auf die Stadtmauern hoch und gingen über die Wehrgänge. Weiter hinten in der Stadt stiegen an manchen Orten noch Rauchfahnen auf, wie von einem Kampf, der erst kürzlich beendet worden war.
"Ich muss gestehen ihr seid eine willkommene Abwechslung Herr Eisenhand. Die letzten beiden Tage habe ich nur mit diesen verfluchten Händlern an einem Tisch gesessen, hinter deren Worten mindestens drei Lügen für jede Wahrheit versteckt sind. Aber sei es, wie es sei. Arakis Feldfuchs ist euer Anführer? Guter Mann, ich kann mich noch gut an ihn erinnern, obwohl diese Erinnerungen fast wie aus einem anderen Leben zu sein scheinen. Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich euch die Botschaft für euren Herren erzähle. Ich habe viel zu viel geschrieben in letzter Zeit.
Euer Herr hatte nach Leomar Tiefhuser und den Hackeberger Landsknechten gefragt.
Tja, also die Verhandlungen mit Hauptmann Leoma Tiefhuser sind damals erfolgreich abgeschlossen wurden und ich habe ihm eine alte Ruine samt Berg südwestlich von Fanada überlassen, die er dann wieder aufgebaut und zu seinem neuen Sitz gemacht hat.
Das war vor gut 3 Jahren, bevor der Bürgerkrieg unser Land heimgesucht hat. Bis zu dem neuen Hackenberg ist der Krieg nie gekommen, daher schätze ich, dass es den verbleibenden dort recht gut gehen wird. Euer Herr wird dort sicherlich willkommen sein und eine der alten Hackeberger, werden ihn gewiss erkennen. Von Fanada aus wird man euch den Weg weisen können.
Was die Hackeberger ansich angeht, so bin ich nicht sicher ob es sie noch in der Form gibt, die ihr einst kanntet. Freilich es gibt noch gut 50 oder so von ihnen auf dem neuen Hackenberg, die ihr Geld damit verdienen Händlern sicheres Geleit nach Fanada zu geben, aber wenig der Alten sind noch bei ihnen.
Ein paar sind zurück nach Grenzbrueck, oder überhaupt erst in Grenzbrueck geblieben, damals. Ich habe von einen gewissen Joffrey und anderen gehört. Wieder andere sind nach Condra gegangen. Ich hab vor kurzen noch von einem ehemaligen Hackeberger gehört, der in den Diensten der condrianischen Armee stehen und sogar eine Kanone sein eigenen nennen soll.
Nun ja, was Hauptmann Tiefhuser selbst angeht, so habe ich ihn auch seit Jahren nichts mehr persönlich gesehen. Ob er noch auf dem neuen Hackenberg ist, wissen allein die Götter. Das einzige, was ich von ihm weiß, ist, dass man ihn angeblich diesen Winter im Lande Kathothingen auf der Burg der von Reichenaus gesehen haben soll. Aber da hält sich euer Herr wohl am besten an den Sohn und die Tochter des grenzbruecker Kronvasallen aus Tibur. Die wahren wohl mit einer Gesandtschaft dort."