Autor Thema: Das Lager Jelenas  (Gelesen 34291 mal)

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Offline gerhardt

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Re: Das Lager Jelenas
« Antwort #165 am: 22. Jul 10, 23:04 »
"So machen wir es."
Schnell hatte Gerhardt seinen Begleitern die nötigen Befehle gegeben und dankte den Göttern das er von dem Pferd runter konnte.
Während er das Pferd abzäumte beobachtete er Jelena, sie hatte schmerzen, nicht immer und sie versuchte es zu verbergen
aber bei einigen Bewegungen konnte man es erkennen, ein zucken der Mundwinkel, Augenbewegungen, sie hatte schmerzen.
Ihre Erzählungen, das Leben das sie geführt hatte und das sie jetzt führte.
Mehr als einmal hätte sie die Gelegenheit gehabt einen anderen, leichteren, Weg zu beschreiten und doch war sie
hier.
Gerhardt fragte sich wieder einmal welcher Dämon Jelena trieb und ......hatte es Auswirkungen auf ihn.
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Offline Jelena

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Re: Das Lager Jelenas
« Antwort #166 am: 22. Jul 10, 23:20 »
Jelena drückte den Rücken durch und verkniff sich ein Stöhnen. Sie tätschelte die Stute und machte sich daran den Sattel loszuschnallen, als sie einen Blick auf sich spürte. Sie sah auf und direkt in Gerhardts Augen. Sie legte den Kopf etwas schief und sah ihn fragend an:
"Ist was, Gerhardt?"
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Luthor Kaaen

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Re: Das Lager Jelenas
« Antwort #167 am: 22. Jul 10, 23:58 »
Luthor hatte sich etwas wacklig auf Ratnik geschwungen. Dabei musste er schon etwas grinsen. Er hatte den armen Hengst von Fanada hierher sehr erschöpft, aber selbstverständlich hatte das Tier hier die beste Pflege erhalten, die es in ganz Engonien finden konnte. Und jetzt war es Luthor, der ausgelaugt war.
Aber das war ja auch kein Wunder, in Temris' Kreis zu stehen hatte für seinen Körper den selben Effekt gehabt wie einen Sprint über mehrere Meilen hinzulegen, nur dass dabei seine Seele wie wild schlug und nicht sein Herz, sein Geist nach Luft schnappte und nicht seine Lunge. Wie konnte er an Magie etwas Gutes finden? Für ihn war sie ein gefährliches Spielzeug, ein Zündholz welches dem Kind 'Mensch' viel zu oft aus der Hand fiel und die ganze Scheune in Brand setzte, anstatt ihre Aufgabe zu erledigen, und zwar eine Kerze anzuzünden die Licht spenden sollte.
Er schüttelte den Gedanken ab, jetzt war es ja gut gegangen und die Bilder, die bei Temris Zauber durch seinen Kopf geschossen waren, waren ja nichts schlimmes gewesen: Askars Symbol, Sascha, Mithril, eine silberstaubige Windböe...
Er beschloss, mit der Sache abzuschließen, richtete sich gerade auf nachdem er seine Nase kurz in Ratniks Mähne gedrückt und sein Schlappohr gekrault hatte, dann brachte er sein Pferd neben das seiner Meisterin, setzte sich im Sattel bequemer zurecht und wartete geduldig ihr Gespräch mit Gerhardt ab.
« Letzte Änderung: 23. Jul 10, 00:02 von Luthor Kaaen »
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"Die besten Heiler sind die schlimmsten Patienten. Luthor ist ein sehr guter Heiler!" - Simon de Bourvis

Offline gerhardt

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Re: Das Lager Jelenas
« Antwort #168 am: 23. Jul 10, 21:14 »
Sie hat beeindruckende  Augen, dachte Gerhardt, durch all die Düsterniss sah man das Licht des ugebändigten Lebenswillen tanzen.
Er hatte selbst schon miterlebt wie diese Augen in der Lage waren eisige Pfeile zu schleudern um danach so eine liebevolle Wärme zu verströmen das selbst ein Eistroll geschmolzen wäre.
Kein Wunder daß sie von seinen Leuten insgeheim Schwefelhexe genannt wurde, eine Bezeichnung der respekt für ihre Präsenz zum ausdruck brachte.
"Ihr gebt mir bescheid wenn ihr hilfe braucht, zumindest solltet ihr den Sattel hier von Herrn Luthor tragen lassen."
Gerhardt blickte zu Jelenas Helfer hinüber, der machte einen Eindruck als würde er sich am Pferd festhalten müssen.
"Anderseits....vielleicht mach ich das doch besser, immerhin waren mein Zügel die Hälfte der Strecke daran festgebunden."
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Offline Jelena

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Re: Das Lager Jelenas
« Antwort #169 am: 24. Jul 10, 19:14 »
Jelena verzog grübelnd eine Augenbraue, so als würde sie merken, dass das nicht wirklich das war, was Gerhardt durch den Kopf ging.
"Keine Sorge, ich komm schon zurecht, aber vielen Dank!"
meinte sie, als sie den Sattel vom Rücken der Stute wuchtete und neben Gerhardts legte. Als sie sich aus der Hocke wieder aufrichtete, wurden ihre Augen einen Moment richtig weit und sie griff sich an die linke Seite.
"Verdammt! Ich bin aus der Form..." murmelte sie zu niemand bestimmtem.
"Luthor? Kümmere dich um šećer, ja? Ich werde nach Temris sehen..."
Sie sah Gerhardts Blick, schüttelte aber den Kopf als er einen Schritt auf sie zu machen wollte.
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Offline gerhardt

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Re: Das Lager Jelenas
« Antwort #170 am: 25. Jul 10, 00:45 »
Er stopte in seiner Bewegung und erhob die Handflächen in einer entschuldigenden Geste,
dann wendete sich Gerhardt ab um erneut nach Nr.17 zu sehen als er am gegenüber liegenden Waldrand eine Bewegung
wahrnahm.
Etwas blaues war zu erkennen dann sah er das einer seiner Männer, der noch zu Pferd war, diese Bewegung ebenfalls bemerkt hatte
und nachdem er seine Kameraden informiert hatte, sich in diese Richtung in Bewegung setzte.
Gerhardt zog sein Schwert und sprintete los
"Auf den Boden! Sofort!!
Alle seine Glieder schmerzten nach dem Ritt und sein Laufen war nicht so flüssig wie er sich das gewünscht hätte.
Jetzt konnte er schon mehr erkennen, tatsächlich eine Gestalt die sich im Schatten der Bäume verbarg,
ein kurzer lichtreflex von geschwärztem Metall war zu sehen.
Eine Armbrust!!
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Offline Jelena

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Re: Das Lager Jelenas
« Antwort #171 am: 25. Jul 10, 11:16 »
Jelena sah wie Gerhardt sein Schwert zog und wirbelte herum. Sie griff in das Halfter der Stute und suchte hinter ihr Deckung während sie sich umsah, ob alle Lehrlinge ebenfalls in Deckung lagen:
Luthor hatte sein Messer gezogen und rannte geduckt zu ihr, während Temris sich gerade aus dem Sattel gleiten ließ. Jelenas Pferde waren allesamt für den Kampf trainiert, sie suchten die Nähe zueinander und auch wenn sie aufgeregt die Köpfe warfen, so brachen sie noch nicht in Panik aus.
Jelena sah sich hektisch um, konnte Alvias aber nirgends entdecken.
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Offline Alvias

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Re: Das Lager Jelenas
« Antwort #172 am: 25. Jul 10, 13:27 »
Den ganzen Weg über ritt Alvias etwas vom Weg entfernt. Nyanda ist ein Pferd der Wildniss und wo immer es geht, vermeidet er auf den Wegen zu reiten. Er wollte gerade wieder zu der Gruppe stossen, als Gerhardt schreit und losstürmt, springt er vom Pferd, nimmt den Bogen und ein paar Pfeile und geht hinter einem Baum in Deckung. Er sieht ihn auf das Geäst in etwa 200 Meter entfernung von ihm zu stürmen. Er selber konnt edort ncihts erkennen, aber wenn dort etwas ist, ... , weiter dachte er gar nciht und beobachtet seine Umgebung.
Jedes Wesen ist auf seine Art verrückt, es ist nur eine Frage wie sehr es dazu steht.

Offline gerhardt

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Re: Das Lager Jelenas
« Antwort #173 am: 25. Jul 10, 17:28 »
Mit einem Satz rollte sich Gerhardt ab, etwas schlug wuchtig gegen seinen Schulterpanzer, hinter sich hörte er ein Pferd
aufschreien.
Der Hund hat auf mich geschossen
Es war in der Tat ein Lupus Umbra, er warf seine Armbrust zur Seite und wendete sich zur Flucht doch der berittene Valkensteiner hatte ihm den Weg abgeschnitten und sprang mit gezückter Klinge aus dem Sattel.
"Halt ich brauche ihn lebend!"
Der Lupus zog sein Kurzschwert als ein Pfeil heransurrte, knapp an Gerhardt vorbei, und den Schwertarm des Lupus durchbohrte, jetzt war
auch Gerhardt nah genug heran, er droch mit so viel Gewalt gegen die Beine des Umbra daß das rechte Bein sich fast um seine Klinge wickelte.
Der Lupus Umbra sackte schreiend zusammen, der Feldwaibel trat ihm aus der Bewegung gegen den Schädel.
Bewustlos blieb der Lupus liegen.
"Guter schuss...."
Gerhardt blickte auf den Pfeilschaft um den Schützen zu identifizieren.
"........Alvias!"
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Offline Alvias

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Re: Das Lager Jelenas
« Antwort #174 am: 25. Jul 10, 21:42 »
Alvias ist erleichtert, er hat Gerhardt verfehlt. Durch sein plötzliches abrollen, kam er der Flugbahn seines Pfeiles doch sehr nahe. Dass er den Lupus zusätzlich noch getroffen hatte, ist ihm erst nachträglich aufgefallen und er hatte eigentlich auf dir Brust gezielt, aber das musste ja keiner Wissen. Er bleibt jedoch weiter in Deckung, so gut wie keinen Ton von sich gebend. Vielleicht lauert noch mehr im Wald und hier im Unterholz mit relativ guter Sicht auf die Umgebung fühlte er sich sicherer. Jedoch bisher kann er keinen weiteren Lupus entdecken.
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Offline Jelena

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Re: Das Lager Jelenas
« Antwort #175 am: 26. Jul 10, 08:15 »
Jelena bewegte sich vorsichtig auf die Stelle zu, wo der Kampf stattgefunden hatte und musterte Gerhardt besorgt, bevor sie neben dem Lupus auf die Knie fiel und einen verband auf die spritzende Blutung im Bein drückte.
"Blutet ihr irgendwo, Gerhardt?"
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Offline gerhardt

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Re: Das Lager Jelenas
« Antwort #176 am: 26. Jul 10, 16:25 »
"Nein, es ist, glaub ich, alles in Ordnung, danke. Meine Schulterplatte ist wohl ein wenig verbeult aber ich glaube eines unserer Pferde wurde getroffen."
Zwei Sturmgrenadiere kamen dazu.
"Herr Feldwaibel! Das Gebiet wurde abgesucht, es scheint der Lupus war allein,wir fanden drei Leichen des Feindes ansonsten ist dieser Bereich sauber."
"Gut ! Weitermachen! Wenn unsere Männer eintreffen sollen sie nach Spuren unserer Verbündeten suchen. Zusätzlich zu den üblichen Maßnahmen!"
Gerhardt ging neben der Heilerin in die Knie wobei er merkte daß er sich wohl seine Seite leicht gezerrt hatte.
"Jelena? Könnt ihr schon etwas sagen? wird er durchkommen? Ich glaube wir haben alle ein, zwei, Fragen an ihn."
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Offline Jelena

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Re: Das Lager Jelenas
« Antwort #177 am: 26. Jul 10, 19:04 »
Jelena nickte, während sie einen Druckverband um die Wunde wickelte und das Bein geradezog. Sie lauschte, bis die Krepitationen des Knochens in ein Knirschen überging, dann legte sie das Bein vorsichtig ab.
"Ich brauche zwei Schienen." meinte sie zu einem der umstehenden Männer und tastete dann den restlichen Körper des Mannes ab.
"Der Tritt gegen den Kopf war unnötig."
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Offline gerhardt

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Re: Das Lager Jelenas
« Antwort #178 am: 26. Jul 10, 22:45 »
Gerhardt verdrehte die Augen, Zivilisten.
"Jelena...Verehrteste....ich bin ,bei Tormentor, kein Sadist aber ich erkenne Notwendigkeiten wenn sie mir in die Nase beissen.
Dieser Lupus Umbra..."
Er deutete auf den reglosen Körper und zischte seine Worte zwischen den Zähnen hervor weil er nicht wollte daß
die anderen zuviel mit hörten.
"....wird diesen Tag nicht überleben. Wir können ihn nicht am leben lassen nachdem wir ihn befragt haben, das muss euch klar sein.
Ich kann keinen einzigen Mann entbehren, ich habe jetzt schon zu wenige, also können wir ihn nicht zu unserem Lager
schaffen lassen. Mitschleppen, da werdet ihr mir zustimmen, ist unmöglich und was glaubt ihr wie lange dieser geschundene Körper bei dieser Gluthitze
alleine in dieser Wildnis überlebt, abgesehen davon das es sich Militärich verbietet.
Also wenn ihr ihn nicht persönlich mit besten grüssen ins Lager des Feindes tragen wollt, schlage ich vor : Ihr weckt ihn auf, zieht euch zurück und
lasst mich meine Arbeit machen.
Ich verspreche euch er wird nicht lange leiden müssen."
Jelena spürte daß Gerhardt nicht für Diskusionen aufgelegt war, sie sah ihm in das Gesicht und konnte ihn kaum erkennen, in seinen Augen war etwas,
etwas ekelhaftes.
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Offline Jelena

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Re: Das Lager Jelenas
« Antwort #179 am: 26. Jul 10, 22:59 »
Jelena erstarrte mitten in ihrer Bewegung und richtete sich auf. Da war es wieder, dieses schmerzhafte Zusammenzucken und auf ihrer Stirn stand der kalte Schweiß, doch sie richtete sich auf, bis sie auf Augenhöhe mit Gerhardt war. Sie sah ihn aufmerksam an und wieder war es so, als ob sie auf den Grund seiner Seele blicken würde. Sie blinzelte und der Augenblick war vorbei. Jetzt war es Trauer, die in ihrem Blick stand, Trauer und Mitgefühl:
"Tu was du für richtig hälst, Gerhardt..." murmelte sie leise, "Aber erwarte nicht, dass ich es beführworte oder Verständnis zeige. An dem Tag, an dem du es tust ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, bist du einer von ihnen."
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